Hinrichtungsarten

Fälle von verfolgter Homosexualität sind mir noch nicht vorgekommen. .
Das hängt wahrscheinlich mit dem jeweiligen Land und der Epoche zusammen. Da Vinci wurde von der Inquisition wegen Homosexualität unter der Bezeichnung Sodomie vorgeladen. In Michal Heberers "Aegyptiaca Servitus" wird ein alter neapolitanischer Seemann wegen "Sodomie" mit Peitschenhieben bestraft. Er hatte sich wahrscheinlich an einem Gefangenen oder einem Schiffsjungen vergangen. Nur weil sich das Schiff in Seenot befand und jede Hand gebraucht wurde, entging er der Todesstrafe.
 
Ich meinte damit beides. Es war auch oftmals angegeben, es sei ein Knecht angeklagt, weil er sich mit einer Kuh vergangen habe. Fälle von verfolgter Homosexualität sind mir noch nicht vorgekommen. Ich denke, dass das mit den Tieren halt leicht jemanden anzuhängen war. Da hat halt wer jemanden mit einer Kuh irgendwie im Stall gesehen und der "Täter" stand in Wahrheit nur ganz normal hinter der Kuh. Das scheint ein beliebtes Mittel der üblen Nachrede gewesen zu sein. Es begegnete mir auch schon, dass jemand Sodomie anzeigte, weil ein Hund auf dem Schoß von Frauchen saß (1750er) und der "Zeuge" etwas gesehen haben wollte, was sich dann nach schärferer Nachfrage doch als Einbildung oder "verguckt" erwiesen hat.


Im 18. und 19. Jahrhundert sagte man Schneidern Unzucht mit Ziegen nach, das ist auch der Hintergrund des 2. oder 3. Streichs von Max und Moritz, die den Schneidermeister Böck ärgern:

"Alles konnte Böck ertragen,
ohne nur ein Wort zu sagen;
Aber wenn er dies erfuhr,
ging´s ihm wider die Natur."
 
Zuletzt bearbeitet:
Rädern

Hallo

beim Querlesen im Inet ist mir aufgefallen, das das Raädern in Deutschland un d z.B. in der Schweiz mit einem Rad praktiziert wurde, Stiche, Abb. aus dem Spätmitelalter und der neuzait gibt es ja genug. In Feankreich hingegen, hat man dem Delinquenten die Knochen mit eienr Eisenstange gebrochen.
Es gab aber auch in Deutschland (Groß-Gerau) Gegenden, wo dem Delinquenten die Glieder mit einer Eisenstange zerschlagen wurden.
weiß man, wieso diese typische frz. art, mjit der Tange, in einigen Gegenden Deutschlands praktiziert wurde ?

Als weitere "nette" Hinrichtungsart, wurde in Italien dem Delinquenten ein Hammer an den Schädel geschlagen (entweder betäubte das den Delinquenten, oder er hatte eine Schädel.-Hirntraumata) und ihm wurde anschließend die Kehle durchgeschnitten um ihn ausbluten zu lassen.

Ist afaik z.B. beim Roman Der Graf von Monte Christo so beschrieben

mfg
schwedenmann
 
Im 18. und 19. Jahrhundert sagte man Schneidern Unzucht mit Ziegen nach, das ist auch der Hintergrund des 2. oder 3. Streichs von Max und Moritz, die den Schneidermeister Böck ärgern:

In Hamburg gab es darüber sogar einen Streit, der bis vor den Rat der Stadt ging. 1742 tauchte auf dem Johannesmarkt ein Wunderheiler auf, der neben dem Verkauf seiner "Medizin" auch eine Art Zirkus betrieb. Das lockte die Leute an. Unter anderem ritt in diesem Zirkus ein grotesk als Schneider verkleideter Darsteller auf einer Ziege. Das sorgte für großes Gelächter und die Schneidergesellen konnten sich hamburgweit nicht auf die Straße trauen, ohne das man ihnen "Schneider, Schneider, meck, meck, meck!" nachrief.
Die Älterleute der Schneiderzunft versuchten zu vermitteln. Auf ihr Anregen hin schickte der Wunderheiler "...zwei Haiducken zur Herberge, die in seinem Namen Abbitte thaten. Aber die wüthenden Schneider drohten alles, sogar die Älterleute, ins Wasser werfen zu wollen."
Der Rat verwies darauf den Wunderheiler der Stadt, der Spott allerdings blieb. Letztendlich wendeten sich die Schneidergesellen mit einer Supplik an den Stadtrat, dass sie "...vor den Neckereien des Pöbels keine Ruhe mehr fänden, worauf der Rath in einem Mandat den mit scharfer Ahndung bedräuete, der es fernerhin wagen würde, die hiesigen Schneidergesellen in irgendeiner Weise böswillig oder leichtsinnig zu verkleinern."
 
In dem Buch, "Vom Hängen und Würgen"(Mario Sempf) fand ich eine Hinrichtungsmethode, die mir noch unbekannt war. Im Jahr 1540 wurden zu Wittenberg unter dem Bürgermeister Lucas Cranach d.Ä., 4 der Hexerei für schuldig befundene Personen, eine Frau( Prista Frühbottin) und drei Männer "geschmäucht" (geschmaucht) . Lucas Cranach d.J. hat das bildlich dargestellt https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/736x/83/7e/58/837e582955d462ef48a0d43c608b5b2e.jpg. Auf dem Holzschnitt sind die 4 Delinquenten bereits tot. Cranach hatte aber das grausame Spektakel mit angesehen und für gut befunden.
Zitat Sempf: " Sie sollten nicht einfach" nur" in den Flammen verbrennen, hier ging es darum ,sie über einem vom Henker gekonnt angelegten kleinen Feuer der heißen Glutluft auszusetzen und die Haut zu dörren. Sie wurden von der aufgeheizten Luft also langsam und sehr qualvoll ausgetrocknet beziehungsweise mumifiziert. "
Einen ähnlichen Tod fand der Bauernkriegsanführer Jäklein Rohrbach, der an einer Kette ,die an einem Baum befestigt war, einen grausamen Todestanz aufführen musste, weil man das Feuer in einem gewissen Abstand um den Baum herum gelegt hatte. https://de.wikipedia.org/wiki/Jäcklein_Rohrbach#/media/File:Rohrbach-verbrennung-1525.jpg
 
Anscheinend war es handwerklich, vom Standpunkt des Scharfrichters aus, gar nicht mal so einfach, jemanden durch den Scheiterhaufen zu exekutieren, wie man annehmen würde. Normalerweise trat der Tod durch Kohlenmonoxydvergiftung relativ schnell ein. Es galt, die Menge an Brennholz und eventuell Brandbeschleunigern korrekt abschätzen zu können und eventuell die Windrichtung.

Ein Scharfrichter, der eine Exekution durch den Scheiterhaufen durchführen musste und seinen Job vielleicht besonders gewissenhaft betreiben wollte, hatte sich bei der Kalkulation des dafür benötigten Brennholzes vertan und einen viel zu großen Scheiterhaufen angelegt. Jedenfalls entfaltete der Brand sehr schnell eine zu große Hitze und ließ sich nicht mehr kontrollieren, so dass ein benachbartes Gebäude ebenfalls Feuer fing und die Zuschauer, für VIPs hatte man eine Tribüne errichtet, die Flucht ergreifen mussten. Für diesen Fauxpas sperrte man den Henker zur Strafe eine Woche ins Narrenhaus.
 
Fälle von verfolgter Homosexualität sind mir noch nicht vorgekommen.
Hieronymus Münzer beim Verlassen von Almería:

Eodem die peracto prandio Almariam exeuntes extra portam vidimus columpnam unam altam muratam, in qua in pedibus pendebant 6 Christiani italici, qui sodomia erant convicti. Suspendunt autem eos primo ad collum, ut apud nos, et post invertunt eos ad pedes. Et ante judicium abscindunt testes et appendent eis ad collum. Nam Hispani odio habent hoc vicium et in ipsum maxime animadvertunt, et merito, quia contra naturam est et bestiale quid.​
Demnach waren in Almería 1494 sechs Italiener wegen Sodomie verurteilt worden. Sie wurden zunächst durch hängen hingerichtet, dann wurden sie an den Füßen aufghängt zur Schau gestellt, die abgeschnittenen Hoden um den Hals gehängt (letzteres wohl als Symbol für das Vergehen). Münzers Reisegruppe kam beim Verlassen des Stadttores an der Hinrichtungsstätte vorbei und sah die so zur Schau gestellten Körper.
 
Moin im Thema, wer tiefer als tief in das Thema "Beheadings In The Third Reich" eintauchen möchte, der schaut einmal auf dieses Thema.
Link: Beheadings in the Third Reich - Axis History Forum

Das Thema ist dort online seit dem Jahr 2003, weit mehr als 1.4 Millionen Klicks auf das Thema mit mehr als 7200 Antworten sprechen eine eindeutige Sprache. Es schreiben dort auch "Experten", die das Thema intensiv "erforscht" haben.
Vermutlich ein Thema, das niemals ein Ende finden wird. Ich habe dort ehemals einige Beiträge verfasst, lange her. Ich lese das Thema dort nicht mehr mit, es wurde mir irgendwann ganz einfach zuviel. Man muß nicht alles wissen, warum auch?

Micha
 
Ich kann diese "Faszination" nicht nachvollziehen, warum auch immer.
Die Enthauptung eines Menschen ist ein barbarischer Akt, und wird es immer bleiben. Die eigene Beschäftigung mit all dem ist völlig krank.
Wie kaputt muß man sein sein, dieses Thema intensiv zu erforschen, ich verstehe es nicht.

Micha
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann diese "Faszination" nicht nachvollziehen, warum auch immer.
Die Enthauptung eines Menschen ist ein barbarischer Akt, und wird es immer bleiben. Die eigene Beschäftigung mit all dem ist völlig krank.
Wie kaputt muß man sein sein, dieses Thema intensiv zu erforschen, ich verstehe es nicht.

Micha

Das öffentliche Hinrichtungen, blutige Exekutionen Abscheu, Ekel, Mitgefühl erregen ist kulturhistorisch ein relativ junges Phänomen. Bis ins 19. Jahrhundert waren Exekutionen öffentlich. Sie waren grausam, sollten grausam sein, mussten es sein sonst hätten sie im Kontext der mittelalterlichen Strafjustiz ihren Sinn verloren.

Aber auch die Beschäftigung mit solchen Dingen hat ihre Berechtigung. Es geht immerhin um Quellen der Rechtsgeschichte, der Medizingeschichte, der Kulturgeschichte. Scharfrichtertagebücher wie das von Franz Schmidt von Nürnberger oder das des Scharfrichters von Paris aus der berühmt-berüchtigten Familie Sanson sind wertvolle Quellen, durchaus auch reizvoll zu lesen.

Der letzte Spross aus der Scharfrichterdynastie Sanson die den Kindermörder und Blaubart Gilles de Rai, den Attenräter Ravaillac, den verhinderten Attentäter Damiens, den Räuber Cartouche und später Ludwig XVI., Marie anroinette exekutierte wollte eigentlich Arzt werden. Er war aber der letzte männliche Sanson, und so entschied seine Mutter Marthe Sanson, dass er den "Familienbetrieb" übernehmen musste. Er hasste seinen Job, verfiel kurzzeitig dem Alkohol und dem Glückspiel und versetzte die Guilliotine.
 
Ich kann diese "Faszination" nicht nachvollziehen, warum auch immer.
Die Enthauptung eines Menschen ist ein barbarischer Akt, und wird es immer bleiben. Die eigene Beschäftigung mit all dem ist völlig krank.
Wie kaputt muß man sein sein, dieses Thema intensiv zu erforschen, ich verstehe es nicht.

Micha
Bei allem Respekt, aber versteigst Du Dich hier nicht ein bisschen? Und mit "ein bisschen" meine ich: gewaltig?

Ein Großteil der menschlichen Geschichte besteht aus Grausamkeiten. Selbstverständlich müssen sie erforscht, dokumentiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden – emotional zugänglich –, schon damit die Menschen aus den Fehlern der Vergangenheit lernen.

Und um ihr Verständnis für die Gedankenwelt unserer Vorfahren zu vertiefen. So galt etwa das Fallbeil, das Dir grausam vorkommt, den Zeitgenossen als humanitäre Errungenschaft. In gewisser Weise war es das sogar auch. Vor die einzige Wahl gestellt, hätte jeder – ob schuldiger Verbrecher oder unschuldiges Repressionsopfer – die Hinrichtung mit dem Fallbeil den bis dato praktizierten Hinrichtungsmethoden vorgezogen.

Folgte man Deinem Argument, was würde sich nicht alles als Forschungsgegenstand verbieten?
 
Wie kaputt muß man sein sein, dieses Thema intensiv zu erforschen, ich verstehe es nicht.
...möglicherweise nicht kaputter, als wenn man diesem Thema gleich drei Beiträge in Folge gönnt...

Das Fallbeil gibt es übrigens auch in einer epochalen musikalischen Variante:
Hector Berlioz, Épisode de la vie d’un artiste, symphonie fantastique en cinq parties (1830 uraufgeführt) und zwar im 3. Satz "marche au supplice"
 
Hieronymus Münzer beim Verlassen von Almería:

Eodem die peracto prandio Almariam exeuntes extra portam vidimus columpnam unam altam muratam, in qua in pedibus pendebant 6 Christiani italici, qui sodomia erant convicti. Suspendunt autem eos primo ad collum, ut apud nos, et post invertunt eos ad pedes. Et ante judicium abscindunt testes et appendent eis ad collum. Nam Hispani odio habent hoc vicium et in ipsum maxime animadvertunt, et merito, quia contra naturam est et bestiale quid.​
Demnach waren in Almería 1494 sechs Italiener wegen Sodomie verurteilt worden. Sie wurden zunächst durch hängen hingerichtet, dann wurden sie an den Füßen aufghängt zur Schau gestellt, die abgeschnittenen Hoden um den Hals gehängt (letzteres wohl als Symbol für das Vergehen). Münzers Reisegruppe kam beim Verlassen des Stadttores an der Hinrichtungsstätte vorbei und sah die so zur Schau gestellten Körper.
Beim Verlassen Madrids ein sehr ähnliches Bild:

25. Januarii Madril exeuntes extra portam vidimus duos homines in pedibus pendentes cum suis testiculis ad collum ligatis, qui convicti erant sodomia.​
 
Link: Beheadings in the Third Reich - Axis History Forum

Das Thema ist dort online seit dem Jahr 2003, weit mehr als 1.4 Millionen Klicks auf das Thema mit mehr als 7200 Antworten sprechen eine eindeutige Sprache. Es schreiben dort auch "Experten", die das Thema intensiv "erforscht" haben.
Vermutlich ein Thema, das niemals ein Ende finden wird. Ich habe dort ehemals einige Beiträge verfasst, lange her. Ich lese das Thema dort nicht mehr mit, es wurde mir irgendwann ganz einfach zuviel. Man muß nicht alles wissen, warum auch?

Micha
Nebenbei bemerkt, ich habe mich mal ein bisschen durch den verlinkten Faden geblättert und sehe da bei oberflächlicher Betrachtung nichts Verwerfliches. Was mich angesichts der Aufmachung und Zielrichtung dieses Forums sogar ein bisschen überraschte, wenn ich ehrlich bin.

Natürlich gibt es gerade im Internet ein voyeuristisches Interesse an Gewalt und Leid, aber das sehe ich hier eher nicht.

Und, wie gesagt, es gibt ein berechtigtes Interesse an der Thematik. Wenn dabei der objektive Abstand und der Respekt den Opfern gegenüber gewahrt wird, sehe ich wirklich kein Problem. Ein wichtiger Grund für die Befassung mit den Hinrichtungsmethoden im Dritten Reich wäre etwa, dass sich an ihnen die Radikalisierung des Regimes und die Tragweite von Taten des Widerstands nachvollziehen lässt.

Sophie Scholl starb 1943 unter dem Fallbeil, würdevoll nach den Aussagen des Scharfrichters Johann Reichhart, der offenbar stets bemüht war, den Verurteilten unnötiges Leid zu ersparen. Carl Goerdeler hingegen krepierte 1945 elendiglich an einer Drahtschlinge und wurde dabei auch noch gefilmt, damit sich die NS-Führung an seinem Tod delektieren könnte. Also, um Deine Frage ("man muss nicht alles wissen") zu beantworten: Doch, solche Details sollte man kennen. Die grausame Strafe zeigt, dass der 20. Juli das Regime durchaus erschütterte.

Selbst die medizinischen Details, die Dir abstoßend erscheinen, sind bedenkenswert. Denn aus medizinischer Sicht starb Sophie Scholl den leichtesten gewaltsamen Tod, der ihr damals hätte drohen können; ihr Tod wird eingetreten sein, bevor sie physiologisch Schmerz empfinden konnte. Selbst die vermeintlich "humanen" modernen Hinrichtungsmethoden Gaskammer, Giftspritze und Erschießung sind da grausamer, und nicht nur das Beispiel Goerdelers zeigt, dass das Regime findig sein konnte, wenn es darum ging, seinen Gegnern ein Ende zu bereiten.

Ich verstehe, wenn Außenstehende die Beschäftigung mit solchen Themen als bizarr oder fragwürdig empfinden, aber als Geschichtsinteressierte brauchen wir da keine solchen Hemmungen zu verspüren. In diesem Zusammenhang fällt mir zum Beispiel der Protest ein, der alljährlich gegen das Deutsche Panzermuseum organisiert wird, da man Waffen nicht in Museen als bewunderungswürdige Objekte ausstellen dürfe. Dass diese Sichtweise zu intellektuellem Stillstand führt, zeigt sich für mich schon anhand der entscheidenden Rolle des Panzers in den Kriegen des 20. Jahrhunderts; es handelt sich um Objekte, die den Lauf der Geschichte verändert haben. Außerdem sind sie technisch durchaus beachtlich.

Du könntest auch meine Beschäftigung mit den Waffen und Rüstungen der Gotik als Beispiel nehmen. Das findet auch mancher verschroben, und man könnte sich zur Behauptung versteigen, dass nicht die Mittel bewundert werden sollten, mit denen die mittelalterliche Elite ihre repressive Herrschaft durchsetzte, und die unzähligen Menschen in aus heutiger Sicht unrechtmäßigen Kriegen den Tod brachten. Und doch verdient z.B. das Schwert schon aufgrund seines ästhetischen Werts Beachtung (viele mittelalterliche Waffen und Rüstungen sind tatsächlich in Kunstmuseen ausgestellt), von seiner soziokulturellen Bedeutung als Statussymbol oder als Indikator der Handwerkskunst nicht zu reden.

Lange Rede, kurzer Sinn: Für Geschichtsinteressierte sollte nichts per se "off limits" sein.
 
Lange Rede, kurzer Sinn: Für Geschichtsinteressierte sollte nichts per se "off limits" sein.

Moin Muck,

das ist nicht meine Meinung, und schon gar nicht gehören solche Themen vor die Augen von Kindern und Jugendlichen.
Ich denke nicht zuletzt an die Szene in dem Spielfilm "Danton" aus dem Jahr 1983.

Als das ist ohne ohne eine Alterbegrenzung jederzeit auch für Kinder und junge Menschen ansehbar, warum ist das so?
Ist es uns Erwachsenen mitllerweile egal, was unsere Kinder sehen dürfen, müssen, wo soll das alles enden?

Ich erinnere einen Mitbewohner in der Gemeinschaft der Fleckenbühler, der ständig anderen Menschen dort die Enthauptungen der Opfer der islamischen Terroristen vorführte.
Er fand all das vermutlich belustigend, das war es nicht. Ich habe den Mann dafür bei der damaligen "Hausleitung" angezeigt.

Das war mein gutes Recht, ich konnte es nicht verstehen, warum ein langjähriges Mitglied der Gemeinschaft, jüngeren und neuen Mitgliedern diese Videos zeigen mußte.
Die neu aufgenommenen Mitbewohner wollten clean werden, das war ihr einziger Wunsch. Wenn dann irgend ein Idiot mit diesen Videos dazwischen funkte, dann war es meine Aufgabe, den Mann dafür anzuzeigen, und genau das habe ich getan.

Ich bereue das nicht, clean werden ist eine sehr komplexe Sache. Es gibt dafür keinen Mittelweg, "clean" werden ist der Verzicht auf alles, gerade auch auf Gewalt, anders funktioniert es nicht.

Micha
 
Mein Großvater Hans mußte zwei Erschiessungen von Partisanen vor 1945 befehligen.
Ich weiß das aus den Erinnerungen meiner Großmutter.
Als Offizier in dem damaligen RAD / Reichsarbeitsdienst war das seine Pflicht.

Ich weiß, daß der Mann niemals darüber hinweg gekommen ist. Er hat nur mit seiner Ehefrau in späteren Jahren über all das gesprochen.
Der Mann war ein überzeugter Nationalsozialist, stramm deutsch, ein Täter.

Fällt mir nicht mehr dazu ein.

Micha
 
Zurück
Oben