Das gleißende Gold, der vielbegehrte Wertmesser aller irdischen Güter, ist nicht immer, wie gegenwärtig, das ausschließliche Erezugnis ferner Länder gewesen. Gemäß dem Sprichwort: "Jedes neue Land birgt Gold im Boden", hatte einst auch unser Heimatland Schlesien, ja selbst der Kreis Liegnitz, sein goldenes Zeitalter. Der frühere Breslauer Professor Gürich urteilt u.a. darüber: "Wie fast jedes jungfräuliche Land, os hat auch Schlesien den ersten Kulturpionieren, den im 13. und 14. Jahrhundert herbeigerufenen deutschen Ansiedlern, das gewissermaßen vom Boden aufzulesende Gold als Lohn für ihre mühselige Arbeit dargeboten" - Den aus fast allen deutschen Gauen hier einströmenden Stammesgenossen der alten Silinger blieb es vorbehalten, zunächst in den Gegenden von Bunzlau, Löwenberg, Goldberg und Liegnitz aus den eiszeitlichen Schottern und Flußsanden vereinzelte Goldkörnchen auszuwaschen. Zahlreiche fürstliche, kirchliche und klösterliche Urkunden, in staatlichen und städtischen Archiven sorgfältig gehütet, eine Menge Ortsnamen, sowie Spuren alter Halden, verfallene Stollen und Pingen, ja sogar noch vorhandene Abbildungen | geben einwandfreie Kund von ausgedehntem schlesischen Goldbergbau. Leider sind vielfach nur spärliche Nachrichten über die Zeitdauer und Menge der sehr einträglichen Goldgewinnung aufzufinden. Was die vielfach angezweifelten Nachrichten über den einstmals so blühenden Goldbergbau im Liegnitzer Kreise anbelangt, so sind dessen reiche Erträge aufgrund eingehender Forscherarbeiten schlesischer und namhafter Liegnitzer Geschichtsschreiber keineswegs in das Gebiet der Fabel zu verweisen.