Nachweisbare Aufführungen. Das ist relativ gut greifbar. Aber guck Dir einfach mal die Doku an und Du wirst (vielleicht) verstehen.Da frage ich mich sofort: Wer hat das festgestellt, und mit welcher Methode?
Der Unterschied zu vielen Zeitgenossen war ja v.a. der Output (zig Opern) und dass er mehr als einen Kassenschlager verfasste. Außerdem waren die Opern so modern, die Melodien, was ihm dann im späten 19.Jh. eintrug, dass er nicht mehr gespielt wurde, so "einfach", dass eben seine Werke auch außerhalb der Academie Royale bewältigt werden konnten. Irgendwann in der Doku wird auch mal gesagt, dass Grétry wahrscheinlich den Umbruch von 89/91 überstand, weil er quasi omnipräsent in gesamt Frankreich an allen Opernhäusern gespielt wurde (und auch im Ausland). Davon abgesehen hat er geschafft mit "Guillaume Tell" auch einen politischen Kurswechsel nach seinem "Pierre le Grand" zu vollführen, was ihn trotz der Nähe im Ancien Régime zum Herrscherhaus ermöglichte weiterhin zu komponieren. Dass er es dann doch immer mehr einstellte, lag ja laut der Doku eher an seinen persönlichen Schicksalsschlägen, bspw. dem Tod seiner Tochter Lucile, die eine vielversprechende junge Komponistin war.
Wenn ich mich recht entsinne wurden seine Opern über tausendmal im Jahr allein in Frankreich aufgeführt.
Außerdem verschwand er nach seinem Tod nicht augenblicklich von den Spielplänen. Die Komposition Reichas auf den Tod des großen Komponisten verdeutlicht die allgemeine Wertschätzung seiner Zeitgenossen (und das obwohl Grétry seit 10 Jahren nicht mehr komponierte), ganz abgesehen von dem offiziellen Begräbnis.
Zuletzt bearbeitet: