Ich würde zunächst einmal das "ökonomisch" in der Fragestellung durchdenken. Was ist damit eigentlich gemeint? Wenn man die bisherigen Antworten durchgeht, dann scheinen da mehrere Aspekte der Kriegswirtschaft iVm Zwangsarbeit auf: notwendig, rentabel, nachhaltig, effizient, effektiv, profitabel, produktiv, wirtschaftlich etc.
Man kann das in einem weiten Sinn verstehen, sozusagen umgangssprachlich alle Kriterien darunter fassen. Oder im engen Sinn (ökonomisches Prinzip): wirtschaftlich. Mglw. wird die enge Fassung der Themenstellung nicht gerecht.
Steffen04 hat oben auf Tooze verwiesen. Es ist ganz interessant, wie der das Thema beschreibt, indem er schrittweise vorgeht:
- rüstungswirtschaftliche Notwendigkeit und Umfang der Zwangsarbeit (Arbeitsmangel, Rüstungsziele) - das System:
Hintergrund: Mobilisierung Wehrmacht, Arbeitskräftemangel, rücksichtslose Ausbeutung der besetzten Länder in Bezug auf Arbeitskräfte, "Lösung" des Arbeitskräftemangels durch Zwangsarbeit in Rüstungswirtschaft, ziviler Wirtschaft bis hin zur Landwirtschaft
- Verbindung zu ideologischen Zielen des NS: Vernichtung, Ausbeutung. Zwangsarbeit "zweitrangig" gegenüber ideologischen Zielen oder verschärfte Aushilfe im Krieg nach der Winterkrise 1941/42? Zwangsarbeit und Konzentrationslager/Selektionen/Vernichtung - "Kompromiss-These"?
- Folgen der Zwangsarbeit: Opferzahlen?
- Durchführung der Zwangsarbeit in der Wirtschaft: Sanktionssysteme, Organisation etc. iVm den realisierten Arbeitsleistungen
- Rentabilität und Gewinne der Ausbeutung (wer?: Rüstungswirtschaft, Landwirtschaft, Organisation des SS-Wirtschaftssystems und Bereicherung) - (wie?: Vergleich von Zwangsarbeit und übriger Beschäftigung (Produktivität, Kostenvergleiche) - (warum?: Profitabilität in der Wirtschaft)
Tooze arbeitet diese Aspekte der Reihe nach ab. Einige Hinweise zum Umfang und zur Bedeutung der Zwangsarbeit findest Du im Forum auch unter diesem Stichwort, unter anderem auch statistisches Material in bestimmten Wirtschaftssektoren und Unternehmensbeispiele.