Völkische Außenpolitik

Wirf doch einfach mal einen Blick in die Links von Ursi und mir, da müsste alles soweit erklärt werden. :winke:
 
keine Ahnung... Was wären denn die Vorteile einer nationalsozialistischen Politik? Macht es da so einen großen Unterschied? Es werden doch die gleichen Grundwerte vertreten...

Es gab sicher außenpoltische Überschneidungen. Die Revision des "Versailler Vertrages", die Wiederaufrüstung, der Anschluß verschiedener Gebiete mit deutschstämmiger Bevölkerung (Saarland, Österreich, Sudetenland, Memelland etc.), der Antibolschewismus und einige andere Dinge waren im Volk damals recht populär. Kurz gesagt: Deutschland sollte wieder groß und stark werden, wie es früher einmal war. Das wollten die meisten deutschen Nationalisten, Patrioten, Nationalkonservativen, Deutschnationalen, vielleicht auch manche "Völkische". Diese Dinge waren nicht originär "nationalsozialistisch".

Wenn Du wissen möchtest, was speziell die nationalsozialistische Außenpolitik kennzeichnete:

- Kriegerische Eroberung von "Lebensraum" im Osten
- Auslöschung der osteurpäischen Staaten
- Massive Dezimierung der slawischen Völker durch Vertreibung und Massenmord, Ausrottung der slawischen Intelligenz, Versklavung aller übrigen Slawen
- Erfassung und Ausrottung aller europäischen Juden sowie anderer als "rassisch minderwertig" erwachteten Völker

Siehe hier: Generalplan Ost ? Wikipedia

Das ist originär nationalsozialistische Außenpolitik gewesen.

Gruß
Parsifal
 
GeWi-Profil,

ich weiß ja nicht was Dein Lehrer mit 'Völkischer Außenpolitk' meint, aber vielleicht hilft hier der Begriff Irredentismus weiter.
Es ginge hier also um einen eigenen expansiven nationalen Anspruch auf Gebiete anderer Staaten, in denen tatsächlich, oder vorgeblich, Bevölkerungsgruppen existieren, die entweder kulturell der eigenen Bevölkerung nahestehen, oder die historisch vorher zur eigenen Nation gehörten.
Damit wäre eine "Völkische Außenpolitik" eine Politik, die sich im betrachteten Zeitraum unter dem Schlagwort "Heim ins Reich" zusammenfasste.

Du kannst also Deinen Lehrer fragen, ob er unter diesem doch recht unbekannten Begriff =) eine Spielart des Irredentismus meint.

Ich wäre gespannt auf die Antwort und auf die vermuteten Vorteile...
:winke:
 
Ich würde es schon so sehen, dass die nationalsozialistische Außenpolitik völkisch motiviert war. Hitlers Grundvorstellung war doch eine pangermanistische. In seinem Idealbild sollten alle "germanischen" Völker (im wesentlichen Deutschland, England, Skandinavien, Benelux, mit Abstrichen Frankreich) wenigstens miteinander verbündet sein und den Rest Europas beherrschen. Die Hitler-spezifisch imperiale Ausrichtung des völkischen Gedankens wird deutlich im berühmten Satz aus "Mein Kampf", wo er davon spricht, den "ewigen Germanenstrom" von Osten nach Westen diesmal umzulenken. In der Praxis lief natürlich vieles anders. Trotzdem war die frühe Außenpolitik des Dritten Reichs, besonders in der Propaganda und Selbstdarstellung, davon geprägt, dass sich das Dritte Reich als Schutzmacht der deutschen Minderheiten in den Nachbarstaaten verstand.

P.S.: dass die nationalsozialistische Außenpolitik auch nur einen positiven Effekt brachte, bestreite ich. Vielmehr führte sie zu Mord und Zerstörung in großen Teilen Europas.
 
Ich würde es schon so sehen, dass die nationalsozialistische Außenpolitik völkisch motiviert war. ...

Das kann & muss man wohl so sehen. Völkisch ist ein so schlecht definiertes, eher "altes" Wort, das man hier alles hineinstecken kann. Die Nationalsozialisten sahen ihre Ideologie auch als völkisch motiviert und entsprechend wird das Wort noch heute gerne von gewissen Kreisen verwendet. Ich glaube das Wort wird auch ausschließlich diesem Sinne verwendet. Bleibt zu fragen, was der Lehrer des Threadstarters unter "Völkisch" versteht?
 
Das kann & muss man wohl so sehen. Völkisch ist ein so schlecht definiertes, eher "altes" Wort, das man hier alles hineinstecken kann. Die Nationalsozialisten sahen ihre Ideologie auch als völkisch motiviert und entsprechend wird das Wort noch heute gerne von gewissen Kreisen verwendet. Ich glaube das Wort wird auch ausschließlich diesem Sinne verwendet. Bleibt zu fragen, was der Lehrer des Threadstarters unter "Völkisch" versteht?

In allgemeinen Sprachgebrauch wird doch "völkisch" heute als Synonym für "nationalsozialistisch" verwendet, wobei widerum "Nazi" als Synonym für alles mögliche verwendet wird, was irgendwie "rechts" ist. Insofern wäre es wohl sinnvoll Begrifflichkeiten da sauber zu trennen und zu definieren, was eigentlich was ist.

Der Lehrer wird aber wohl kaum der Meinung sein, daß die speziell nationalsozialistische Außenpolitik "Vorteile hatte". Ergo wird der Lehrer wohl unter "völkischer Außenpoltik" etwas anderes verstehen als die Eroberung von Lebensraum im Osten durch Vernichtungskrieg gegen die slawischen Völker.
 
Um 1875 wurde das Wort "national" verdeutscht in "völkisch". Seit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurde der Begriff "völkisch" vor allem vom Alldeutschen Verband vertreten, im Sinne eine Nationalismus, der auf dem Rassegedanken basierte und radikal antisemitisch war.

In der Entwicklung der völkischen Bewegung liegen drei Hauptkomponenten, die sich nach dem ersten Weltkrieg in Extreme entwickelt haben.

1. Die sozialdarwinistische Vorstellung vom "Kampf ums Dasein", in dem sich der Starke, Wertvolle durchsetzt.

2. Die damit verbundene Notwendigkeit eines Kampfes um den Lebensraum des "germanisch deutschen Volkes" vor allem im Osten Europas.

3. Ein "rassistisch" begründeter Antisemitismus der die Juden als minderwertige Rasse und als Wurzel allen Übels ansah.

Hauptträger dieser völkischen Bewegung waren, der Alldeutsche Verband, Vorsitzender Heinrich Class.
Der 1912 entstandene antisemitische "Reichshammerbewegung" gegründet von Theodor Fritsch. Daraus entstand der Geheimbund "Germanenorden".

Diese drei schlossen sich nach dem ersten Weltkrieg zum "Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund" zusammen. Julius F. Lehmann, ein Münchner Verleger, war hier einer der wichtigsten Propagandisten. Lehmann brachte seit 1917 die Zeitschrift "Deutschlands Erneuerung" heraus. Zu den Herausgebern gehörten Heinrich Class und Housten Stewart Chamberlein.

Die völkische und antisemitische Gesinnung war auch in der DNVP, im Stahlhelm, im deutsch nationalen Handlungsgehilfenverband und in Teilen der Jugendbewegung weit verbreitet.

Hitler und der Nationalsozialismus setzten die rassistischen und antisemitischen Vorstellungen der völkischen Bewegung mit blutiger Konsequenz in die Tat um. Die Nationalsozialisten mussten an der Ideologie des völkischen Bewegung nichts ändern, sie übernahem diese einfach.

Parsifal schrieb:
In allgemeinen Sprachgebrauch wird doch "völkisch" heute als Synonym für "nationalsozialistisch" verwendet, wobei widerum "Nazi" als Synonym für alles Mögliche verwendet wird, was irgendwie "rechts" ist. Insofern wäre es wohl sinnvoll Begrifflichkeiten da sauber zu trennen und zu definieren, was eigentlich was ist.

Wie du aus den Ausführungen entnehmen kannst, braucht es keine sauber trennbare Definition. Denn die völkische Bewegung und der Nationalsozialismus sind nun mal untrennbar miteinander verbunden. Die völkische Bewegung mit ihrer rassistischen und antisemitischen Ausprägung kann man dem zufolge als Vorreiter des Nationalsozialismus sehen.

Quellen:

Kontrad Fuchs (Hrsg.): Wörterbuch der Geschichte
Wolfgang Benz (Hrsg.). Enzyklopädie des Nationalsozialsmus

Alldeutscher Verband

Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund

J.F. Lehmanns Verlag

Germanenorden

Heinrich Class

Theodor Fritsch

Hosusten Stewart Chamberlain
 
Die Nationalsozialisten mussten an der Ideologie des völkischen Bewegung nichts ändern, sie übernahem diese einfach.

Oder, wie Hitler es formulierte: "Damit muß also der völkischen Weltanschauung ein Instrument geschaffen werden, das ihr die Möglichkeit einer kampfesmäßigen Vertretung gewährt ... Dieses Ziel verfolgt die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei."

Nicht zufällig hieß das offizielle Parteiorgan der NSDAP "Völkischer Beobachter" - von 1920 bis 1945.

1920 war die NSDAP natürlich nur eine Splittergruppe innerhalb der völkischen Bewegung.

Zu der Zeit, als eine "völkische Außenpolitik" verwirklicht wurde (1933-1945), waren die anderen völkischen Gruppen und Grüppchen in der NSDAP und anderen Nazi-Organisationen aufgegangen (oder spielten keine Rolle mehr).

Hallo alle zusammen,

unser Lehrer hat letzte Woche davon gesprochen, dass eine völkische Außenpolitik durchaus positiv sein kann, d.h. auch Vorteile hat.

Ich sehe diese Vorteile leider nicht. Wie ist es mit euch?

Vielen Dank im Voraus.

Da hilft nur eines:
Beim Lehrer nochmal nachfragen. So wie es dasteht, ergibt es einfach keinen Sinn.
 
Wie du aus den Ausführungen entnehmen kannst, braucht es keine sauber trennbare Definition. Denn die völkische Bewegung und der Nationalsozialismus sind nun mal untrennbar miteinander verbunden. Die völkische Bewegung mit ihrer rassistischen und antisemitischen Ausprägung kann man dem zufolge als Vorreiter des Nationalsozialismus sehen.

Es gibt doch sicher auch völkisches Gedankengut außerhalb Deutschlands? Ich würde, wie hatl, hier den Irredentismus anführen. Ein Stichwort, das mir in dem Zusammenhang auch einfällt ist die ethnische Säuberung.

Und über Irredentismus und ethnische Säuberung könnte man denn zu Vorteilen einer völkischen Außenpolitik kommen: homogene, stabile Staatsgebilde ohne Minderheitenprobleme.

Ob man aber das als Außenpolitik einordnen kann? Fraglich, siehe auch Lilis Beiträge.

PS: der Wikibeitrag nennt u.a. Gentrifizierung als Sonderfall ethnischer Säuberung. Interessante Perspektive.
 
Irredentismus ist ja nicht dasselbe wie völkische Weltanschauung.

Der deutsche "Irredentismus" wäre dann doch die Wiederherstellung des Reiches in den Grenzen von 1914 und die Verwirklichung der im 19. Jahrhundert verpaßten "großdeutschen Lösung". Vielleicht bezeichnet der Lehrer das als "völkisch". Wobei er dann sicher falsch liegt, wenn "völkisch" und "nationalsozialistisch" Synonyme sind. Denn diese "Heim ins Reich"-Politik war sicher kein Alleinstellungsmerkmal der Nationalsozialisten. Vielmehr hat Hitler doch klargemacht, daß z.B. die Rückgewinnung von Danzig oder die Aufnahme der "Sudetendeutschen" und ihrer Siedlungsgebiete ins Reich nicht das primäre Interesse nationalsozialistischer Außenpolitik war, sondern nur Mittel zum Zweck um die eigentlichen nationalsozialistischen Ziele in Richtung Osten zu erreichen.
 
Nun mal zu den Pariser Vorortverträgen:

Der Versailler Vertrag für das Deutsche Reich:
Friedensvertrag von Versailles ? Wikipedia

Der Vertag von Saint-Germain,für das sogenannte Deutsch-Österreich:
Vertrag von Saint-Germain ? Wikipedia

Der Vertrag von Neuilly-sur-Seine für Bulgarien:
Vertrag von Neuilly-sur-Seine ? Wikipedia

Der Vertrag von Trianon für Ungarn:
Vertrag von Trianon ? Wikipedia

Der Vertrag von Sevres für das Osmanische Reich:
http://de.wikipedia.org/wiki/Vertrag_von_Sèvres_(Osmanisches_Reich)

Er wurde später zurück genommen und durch den Vertrag von Lausanne ersetz, da das Osmanische Reich ja zerfallen war, an seine Stelle trat dann die Türkei als Nachfolgestaat:
Vertrag von Lausanne ? Wikipedia
Treaty of Lausanne - Wikipedia, the free encyclopedia

Vor allem der Vertag von Saint Germain dürfte für Dich interessant sein, da hier der Republik Österreich der Anschluss an das Deutsche Reich explizit verboten worden ist.

Apvar
 
Vor allem der Vertag von Saint Germain dürfte für Dich interessant sein, da hier der Republik Österreich der Anschluss an das Deutsche Reich explizit verboten worden ist.

Ja, aber diese "Verträge", deren Unterzeichnung mit Gewaltandrohungen erpresst wurde, sind von der großen Mehrheit der Bevölkerung und sämtlichen Parteien nicht anerkannt worden und der Vertragsrevisionismus war außenpolitischer Konsens aller Parteien sowohl in der Weimarer Republik wie auch in Österreich.

Daher wurde der Vertrag von der deutschen Bevölkerung nahezu ausnahmslos als illegitimer Diktatfrieden angesehen. Das Ziel, ihn zu revidieren, wurde von allen im Parlament vertretenen Parteien der Weimarer Republik getragen. Jedem Schulkind wurde neben der Weimarer Reichsverfassung eine entsprechend gestaltete Ausgabe des Versailler Vertrags übereignet.

Vertragsrevisionismus ? Wikipedia

Die konstituierende Nationalversammlung protestierte am 6. September öffentlich gegen den Vertrag, der dem deutschösterreichischen Volk das Selbstbestimmungsrecht und den "Herzenswunsch", die "wirtschaftliche, kulturelle und politische Lebensnotwendigkeit" verweigere: die "Vereinigung mit dem deutschen Mutterlande". Man hoffe auf eine zukünftig mögliche Vereinigung, das Recht auf Einheit und Freiheit der Nation; 3,5 Millionen Deutschösterreichern werde nun eine "Fremdherrschaft" auferlegt.

Vertrag von Saint-Germain ? Wikipedia
 
Nun mal zu den Pariser Vorortverträgen:

Der Versailler Vertrag für das Deutsche Reich:
Friedensvertrag von Versailles ? Wikipedia

Der Vertag von Saint-Germain,für das sogenannte Deutsch-Österreich:
Vertrag von Saint-Germain ? Wikipedia

Der Vertrag von Neuilly-sur-Seine für Bulgarien:
Vertrag von Neuilly-sur-Seine ? Wikipedia

Der Vertrag von Trianon für Ungarn:
Vertrag von Trianon ? Wikipedia

Der Vertrag von Sevres für das Osmanische Reich:
http://de.wikipedia.org/wiki/Vertrag_von_Sèvres_(Osmanisches_Reich)

Er wurde später zurück genommen und durch den Vertrag von Lausanne ersetz, da das Osmanische Reich ja zerfallen war, an seine Stelle trat dann die Türkei als Nachfolgestaat:
Vertrag von Lausanne ? Wikipedia
Treaty of Lausanne - Wikipedia, the free encyclopedia

Vor allem der Vertag von Saint Germain dürfte für Dich interessant sein, da hier der Republik Österreich der Anschluss an das Deutsche Reich explizit verboten worden ist.

Apvar

Interessante Sichtweise: die Zerschlagung der Vielvölkerimperien Ö-U und Osmanisches Reich und deren Aufteilung in völkisch einigermaßen homogene kleinere Einheiten als Beispiel völkischer Außenpolitik zu nennen. Wäre ich nicht drauf gekommen, Chapeau.
 
Interessante Sichtweise: die Zerschlagung der Vielvölkerimperien Ö-U und Osmanisches Reich und deren Aufteilung in völkisch einigermaßen homogene kleinere Einheiten als Beispiel völkischer Außenpolitik zu nennen. Wäre ich nicht drauf gekommen, Chapeau.

Die "interessante Sichtweise" kommt in Hitlers Reden häufiger vor.

Es ist eine Perversion des Gedankens, der Selbstbestimmungsrechte mit Blick auf people/population einbezieht. Man könnte das auch so sehen, dass polemisch aus Bevölkerung dann "völkisch" wird.

Die Versailler Verträge hätten laut Hitler das "Völkische" als Grundgedanken. In Hitlers Sichtweise haben sie darin ("völkisch") dann aber versagt, und zwar aus zwei Gründen:

A) die Volksgrenzen des Deutschen Reiches hätten nicht die Nationengrenze bestimmt
B) aus dem "großen deutschen Volk" sei eine zweitrangige Nation geworden.

(Domarus, diverses zu Versailles).

Außenpolitik für Volksgruppen ist ungleich "völkische Außenpolitik".
 
Mit Polen und der Tschechoslowakei wurden aber doch direkt wieder neue Vielvölkerstaaten geschaffen, deren Gründung sofort zu neuen Spannungen und Unruhen in Europa geführt hat. Und vielen Volksgruppen wurde die Selbstbestimmung über ihre staatliche Unabhängigkeit oder Zugehörigkeit explizit verweigert.
 
Mit Polen und der Tschechoslowakei wurden aber doch direkt wieder neue Vielvölkerstaaten geschaffen, deren Gründung sofort zu neuen Spannungen und Unruhen in Europa geführt hat. Und vielen Volksgruppen wurde die Selbstbestimmung über ihre staatliche Unabhängigkeit oder Zugehörigkeit explizit verweigert.

Es gab für die Siegermächte ein gewisses Problem. Auf jeden Fall sollte ein cordon sanitaire geschaffen werden, also ein Sicherheitsgürtel unabhängiger Staaten von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer, der Westeuropa vor dem Kommunismus und dem bolschewistischen Russland schützen sollte.

Diese Staaten mussten allerdings eine gewisse Größe erreichen, um Stabilität zu gewinnen. Hätte man alle nationalen Minderheiten ausgegeliedert, wäre eine Fülle von Zwergstaaten entstanden. Also mussten Länder wie Polen oder die Tschechoslowakei versuchen, ihre Minderheiten zu integrieren. Das ist oft nicht besonders gut gelungen, vor allem nicht im Zuge der Ausbreitung des Faschsimsu und auoritärer Regimes.
 
Diese Staaten mussten allerdings eine gewisse Größe erreichen, um Stabilität zu gewinnen. Hätte man alle nationalen Minderheiten ausgegeliedert, wäre eine Fülle von Zwergstaaten entstanden. Also mussten Länder wie Polen oder die Tschechoslowakei versuchen, ihre Minderheiten zu integrieren. Das ist oft nicht besonders gut gelungen, vor allem nicht im Zuge der Ausbreitung des Faschsimsu und auoritärer Regimes.

Zudem ja die Minderheiten noch größer waren als heute und viel verstreuter über Ostmitteleuropa. Die "Homogenisierung" der Bevölkerung war ja erst ein Ergebnis nationalsozialistischer und sowjetischer Vertreibung, Umsiedlung, Mord etc.
Allerdings hat der cordon sanitaire neben vielen anderen Gründen deshalb nicht funktioniert, weil alle der neuen Staaten in Ostmitteleuropa auch untereinander Territorialansprüche hatten. Wo eine Solidarisierung vielleicht beim Überleben geholfen hätte, pflegten sie gegenseitig Argwohn bis hin zu unerbittlicher Feindschaft, wie z.B. im Falle Ungarns und Rumäniens.
 
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