Dieter
Premiummitglied
Ich finde es erstaunlich, in welche Regionen sich jüdische Ethnien über Jahrhunderte und oft Jahrtausende zurückzogen und dabei ihre Identität bewahrten. In einem benachbarten Thread berichtete ich kürzlich über das Schicksal der kurdischen Juden, die im nördlichen Mesopotamien und Ostanatolien siedeln (siedelten). Sie führen sich auf die Juden zurück, die die Assyrer nach Vernichtung des Nordreichs Israel deportierten. http://www.geschichtsforum.de/f29/kurdische-juden-46924/
Zu solch erstaunlichen Begebenheiten zählt auch die Geschichte der Bergjuden, die sich selbst Juhuro (= Juden) nennen, eine iranische Sprache sprechen und im Kaukasus (Dagestan) leben. Heute gibt es in Dagestan noch etwa 3000 Bergjuden, während 50 000 nach Israel auswanderten.
Woher kamen die Bergjuden und sind sie möglicherweise ein Rest jener Juden, der 597 v. Chr. vom babylonischen König Nebukadnezar II. nach Babylon verschleppt wurde, dort in einer Minderheit unter persischen Königen verblieb, während der größte Teil nach Juda zurückkehrte?
Nach einer anderen Version gehören die Bergjuden zu jenen persischen Juden, die um die Mitte des 8. Jh. n. Chr. in das türkische Chasarenreich einwanderten, das sich nördlich des Kaukasus über Südrussland erstreckte. Dort errangen sie Einfluss und sollen Auslöser dafür sein, dass die Chasaren im 8./9. Jh. zum Judentum konvertierten. Ob es Verbindungen zwischen den Bergjuden und den jüdischen Karäern gibt, die einst auf der Krim und in Anatolien siedelten, ist strittig. Karäer ? Wikipedia
Dem Holocaust konnten die Bergjuden glücklicherweise entrinnen, da der größte Teil ihres Siedlungsgebietes außerhalb der Reichweite der Wehrmacht lag. Bei den anderen Bergjuden war man sich uneinig, ob es sich nun um "Rassejuden" oder "Bekenntnisjuden" handelte. Einige hundert wurden dennoch bis zum deutschen Rückzug 1943 ermordet.
Die Bergjuden bewahrten über viele Jahrhunderte Religion und Brauchtum. Sie beschäftigten sich mit Ackerbau, Tabakbau, Lederhandwerk und Handel. In Kleidung und allgemeiner Erscheinung unterschieden sie sich nicht wesentlich von anderen Dagestanvölkern. Allerdings ist ihr jüdischer Glaube stark von heidnischen Vorstellungen durchsetzt, wie z.B. Gottheiten der Fruchtbarkeit, des Wassers, der Pflanzen sowie ein Gewittergott. Nach der Emigration nahezu aller Bergjuden nach Israel wird das alles in Vergessenheit geraten.
Zu solch erstaunlichen Begebenheiten zählt auch die Geschichte der Bergjuden, die sich selbst Juhuro (= Juden) nennen, eine iranische Sprache sprechen und im Kaukasus (Dagestan) leben. Heute gibt es in Dagestan noch etwa 3000 Bergjuden, während 50 000 nach Israel auswanderten.
Woher kamen die Bergjuden und sind sie möglicherweise ein Rest jener Juden, der 597 v. Chr. vom babylonischen König Nebukadnezar II. nach Babylon verschleppt wurde, dort in einer Minderheit unter persischen Königen verblieb, während der größte Teil nach Juda zurückkehrte?
Nach einer anderen Version gehören die Bergjuden zu jenen persischen Juden, die um die Mitte des 8. Jh. n. Chr. in das türkische Chasarenreich einwanderten, das sich nördlich des Kaukasus über Südrussland erstreckte. Dort errangen sie Einfluss und sollen Auslöser dafür sein, dass die Chasaren im 8./9. Jh. zum Judentum konvertierten. Ob es Verbindungen zwischen den Bergjuden und den jüdischen Karäern gibt, die einst auf der Krim und in Anatolien siedelten, ist strittig. Karäer ? Wikipedia
Dem Holocaust konnten die Bergjuden glücklicherweise entrinnen, da der größte Teil ihres Siedlungsgebietes außerhalb der Reichweite der Wehrmacht lag. Bei den anderen Bergjuden war man sich uneinig, ob es sich nun um "Rassejuden" oder "Bekenntnisjuden" handelte. Einige hundert wurden dennoch bis zum deutschen Rückzug 1943 ermordet.
Die Bergjuden bewahrten über viele Jahrhunderte Religion und Brauchtum. Sie beschäftigten sich mit Ackerbau, Tabakbau, Lederhandwerk und Handel. In Kleidung und allgemeiner Erscheinung unterschieden sie sich nicht wesentlich von anderen Dagestanvölkern. Allerdings ist ihr jüdischer Glaube stark von heidnischen Vorstellungen durchsetzt, wie z.B. Gottheiten der Fruchtbarkeit, des Wassers, der Pflanzen sowie ein Gewittergott. Nach der Emigration nahezu aller Bergjuden nach Israel wird das alles in Vergessenheit geraten.