Ich habe gehört dass, die Adligen zumindest im 18. Jahrhundert am Hofe Französisch gesprochen haben. Jetzt ist meine Frage war das im Mittelalter (im HRR) auch so?
Wenn nein: Haben sie dann Deutsch gesprochen?
Wenn ja:
1) War das dann nur zu formellen Zwecken oder auch privat?
Also wurden sie dann auf Deutsch oder auf Französisch aufgezogen?
2) Und wahr dass dann auch so extrem wie im 18. Jahrhundert.
Falls es schon so eine Thema gibt oder dass in der falschen Stelle steht, seit mir nicht böse ich bin neu hier.
Müsste diese Frage nicht eigentlich unter Neuzeit gestellt werden?
Außerdem scheint es im Mittelalter in Frankreich offensichtlich nicht nur Französisch, sondern auch andere Sprachen wie das Okzitanische gegeben haben, das immerhin auch so etwas wie eine Literatursprache gewesen sein dürfte.
Ich habe gerade im Zusammenhang mit Oswald von Wolkenstein einen Aufsatz gelesen, wo es um seine Kenntnisse des "Ladinischen" (gemeint dürfte Rhaetoromanisch sein) geht. Offensichtlich dürfte es auch im HRR noch ganz andere Sprachen als "Deutsch" bzw. "deutsche" Dialekte gegeben haben.
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Was das Mittelalter betrifft, habe ich vor einiger Zeit einen Aufsatz gelesen: Karl-Heinz Spieß: Unterwegs zu einem fremden Ehemann. Brautfahrt und Ehe in europäischen Fürstenhäusern des Spätmittelalters, in: Irene Erfen - Karl-Heinz Spieß (Hrsg.), Fremdheit und Reisen im Mittelalter, 1997, S. 17-3.
In diesem Aufsatz (es geht um Verheiratungen von Fürstinnen in ein "fremdes" Land im 13., 14. und 15. Jahrhundert, einzige Ausnahme, da Bräutigam, ist der spätere Kaiser Maximilian I.) wird auch ein wenig auf das Thema: Verständigung / Sprachprobleme eingegangen, die bei fast allen hier angeführten Beispielen beschrieben sind.
Davon, dass Französisch damals so etwas wie eine "Universalsprache" wie heute das "Englische" war, ist hier nichts finden.
Was die sprachliche Erstverständigung zwischen den Ehepaaren betrifft, so finden sich hier folgende Beispiele angeführt: Lateinkenntnisse, Zeichensprache, Dolmetscher. (Offensichtlich wurde in den meisten Fällen mit dem Erlernen der Sprache, wenn überhaupt, frühestens bei der Abreise an den Hof des zukünftigen Ehemannes / der zukünftigen Ehefrau begonnen.)
Offensichtlich war bis ins 16. Jahrhundert noch Latein die Sprache, mit der sich vielleicht noch die meisten Verständigungsmöglichkeiten ergaben, auch wenn sie nicht jeder gekonnt haben dürfte.
Französisch scheint sich erst danach als "Weltsprache" durchgesetzt zu haben.