Ob neben solchen (konstruktionsbezogenen) Aspekten auch noch taktische eine maßgebliche Rolle spielten, wie hier beschrieben?
An den Raven/Roberts habe ich zunächst nicht gedacht, aber er beschreibt in Band I ausführlich die Konstruktionsgeschichte 1920/22, die zu Nelson/Rodney führte.
Die Entwürfe
Schlachtkreuzer: K2, K3, J3 hatten klassische Artillerieaufstellung. Der Übergang auf die Mittschiff/Vorschiffaufstellung der Schweren Artillerie erfolgte bei I3 (mit 9 * 45,7cm), an der breitesten Stelle des Schiffes und damit verbundener besserer Panzerung bei Gewichtsersparnis. Die Länge der Munitionskammern konnte verkürzt werden - toter Winkel 40 Grad am Heck. H3a ließ dann den Mittelturm entfallen / Druckprobleme der hinteren Aufbauten beim Schießen + weitere Gewichtsersparnis. H3b und G-Entwürfe behielten die vordere Aufstellung bei, bei den "G" kam wieder ein dritter Turm Mittschiffs hinter dem Kommandoturm hinzu, Bewaffnung nun 9*42cm.
Taktische Überlegungen werden bei den allen Typenveränderungen nicht angesprochen.
Schlachtschiffe: L2, L3 noch mit klassischer Aufstellung. Danach M3, M2 vom November 1920 mit der entscheidenden Veränderung, zeitgleich wie bei der I3 auch bei den Schlachtschiffen mit Konzentration der Schweren Artillerie auf Vorschiff/Mittelschiff. Gewichtsersparnis dabei waren 5.000 To. der M- gegenüber den L-Entwürfen. Die beiden Entwürfe unterschieden sich mit 4 bzw. 3 Türmen (8 bzw. 9*45,7cm). Aus M3 wurde dann der genannte N3 entwickelt.
Nelson und Rodney werden dann konzeptionell als auf G3-(Schlachtkreuzer-Entwürfe) basierend bezeichnet, als "23-Knoten-Version" mit stark verminderter Maschinenleistung. Alle drei Türme (Kaliberverminderung von 42 cm auf 40,6cm) wurden jetzt vor den Kommandoturm gezogen. Ihre Konstruktion ist demnach im wesentlichen 1920 entstanden und wurde nur leicht an das 1922er-Abkommen angepaßt (35.000to-Begrenzung bei Maximalkaliber 40,6cm analog zu den beiden Nagatos).