söldner im 12oder 13 jahrhundert

Das Problem ist, dass in den historischen Quellen die Leute der zweiten und dritten Reihe gerade noch vorkommen, die "kleinen Leute" aber so gut wie gar nicht. Was es gab, das waren die Santiagopilger. Der Begriff Santiagopilger wurde zeitweise als Euphemismus für Banditen verwendet, weil Kriminelle häufig als Sühnehandlung auf Pilgerschaft geschickt wurden. Man erhoffte sich dabei wohl eine Lösung des Problems, indem die Kriminellen selber unter die Räuber fielen oder aus sonstigen Gründen einfach nicht zurückkehrten; jedenfalls sollten die Monate, welche die Pilgereschaft auf jeden Fall dauern würde, Gras über die Sache wachsen lassen. Aber so etwas wie Blackwater oder Executive Outcomes darfst du dir für das MA nicht vorstellen.
 
Ach ja könntet ihr vielleicht einen guten historischen Roman empfehlen wo es um söldner und kämpfer geht?
Die uhtred saga von bernard cornwell hab ich schon gelesen.

Das kommt ganz auf die Zeitstellung an, einige Bücher sind Dir im Laufe der Threads schon genannt worden, die Anabasis https://de.wikipedia.org/wiki/Anabasis_(Xenophon) 4. Jahrhundert v.Chr., ich fand das sehr Buch spannend, es ist sicher ungewohnt für unsere modernen Lesegewohnheiten, aber genau dieses Altertümliche macht einen Teil der Faszination der Geschichte aus.
Dann den von mir schon genannten Roman Salammbo von Flaubert, https://de.wikipedia.org/wiki/Salambo der im 3.Jahrhundert v.Chr. spielt. Es geht um den Söldnerkrieg in Karthago.
Im Mittelalter angesiedelt ist Baudolino von Umberto Eco, zwar keine Söldner, aber eine Gruppe Freunde, die zusammen zahlreiche Abenteuer bestehen im 12./13.Jahrhundert n.Chr. - https://de.wikipedia.org/wiki/Baudolino - ich finde den Roman auch inspiriert von Mandeville https://de.wikipedia.org/wiki/Jehan_de_Mandeville .
Ein späterer Zeitraum, 17.Jahrhundert, der 30jährige Krieg, wird vom Simplicissimus abgedeckt: https://de.wikipedia.org/wiki/Der_abenteuerliche_Simplicissimus es ist keine Beschreibung eines reinen Söldnerlebens, aber eine abenteuerliche Lebensreisebeschreibung eines Überlebenskünstlers (der auch Söldner wird) in einer extrem unsicheren und gewalttätigen Lebenssituation.
Moderne historische Romane genau zu deiner Themenstellung fallen mir nicht ein.
 
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Im 11. Jhrhdt. spielt in Süditalien von Ulf Schiewe die sogenannten Normannensaga. Dabei geht es um die Eroberung durch die Normannen. Gerade der erste Band dürfte für Dich interessant sein, da einige Normannen, schlecht bewaffnet, nach Apulien aufbrechen.
Nur ohne Verbindung zu großen Ereignissen, wirst Du es schwer haben für Leser interessant zu sein.
 
Nicht nur über die kleinen Leute, sondern auch über kleine Konflikte ist oft kaum etwas bekannt. Hier gab es z.B. eine Fehde zwischen dem Busdorf-Stift in Paderborn und den Herren von Drewer. Wir wissen davon nur aus der Urkunde, die die Fehde beilegte. Die Herren von Drewer hatten dem Kloster einen Hof geschenkt. Nun aber beanspruchte das Stift zwei Höfe. Die Ursache ist hier recht leicht zu sehen. Die Herren von Drewer hatten den Hof geteilt, um die Einkünfte nicht vollständig zu verlieren. Eine damals durchaus übliche Vorgehensweise. Aus welchen Gründen das Stift das in diesem Fall nicht akzeptierte, ist nicht bekannt. Das beide Höfe bestehen blieben kann man nur aufgrund späterer Verhältnisse vermuten. Vollkommen unbekannt ist, ob es zu Fehdehandlungen kam und worin diese bestanden. Die beiden Brüder von Drewer waren übrigens -zumindest zur Zeit der Fehde- keine Ritter, sondern Knappen.

Dies war nun eine unbedeutende Fehde. Aber selbst zum schon genannten berühmten Benglerbund ist nicht nicht wirklich viel bekannt.

Aber ich hatte schon einmal geschrieben, dass Du ab einem gewissen Punkt sowieso von der Realität abweichen musst. Vielleicht machen sich Deine Söldner so verdient, dass ein freigewordenes Burgmannslehen statt es neu zu vergeben den Söldnern überlassen wird. Eigentlich unrealistisch, aber auch wieder nicht undenkbar. Was uns heute als Widerspruch scheint, muss es nicht im Mittelalter gewesen sein. Nur wären die Söldner dann an den Umkreis ihrer 'Basis' gebunden, könnten sich nicht mehr gegen den Stadtherrn wenden und Konflikte mit der Stadt wären naheliegend.

(In späterer Zeit wurden Burgmannslehen einfach in Meiergüter umgewandelt, wenn sie an bürgerliche gegeben wurden, oder die Städte selbst in ihren Besitz kamen. Jedenfalls im Paderborner Raum. Oder es wird einfach erstmal die Nutzung überlassen. Was daraus wird, ergibt sich schon irgendwann und Du müsstest es nicht wirklich thematisieren.)

Solch ein Burglehen reichte oft nicht allein aus, um einem Ritter ein standesgemäßes Leben zu ermöglichen. Deine Söldner blieben also arm, zumal es ja mehrere waren. Ein Burglehen konnte ein kleines Fachwerkhäuschen umfassen, um im Ernstfall einen Platz zum Schlafen zu haben, aber auch einen recht großen Hof mit festem Haus oder regelrechter Burg. Ursprünglich hatte der Inhaber in der Stadt präsent zu sein, später nur im Ernstfall, bevor auch diese Verpflichtung wegfiel. Auch die zugehörigen Güter könnten unterschiedlich groß sein. In Salzkotten war einer der drei Burgmannssitze der Herren von Krevet mit 241 Morgen, die von einem Meier (=Pächter, in diesem Fall Hörige, wenn ich mich recht erinnere,; es gab auch freie und Leibeigene Meier) bewirtschaftet wurden, 1 Schafstall mit entsprechender Triftberechtigung, Fischerei- und Jagdrechten, Anteilen an der Trift in verschiedenen Allmenden und 2 Gehölzen ausgestattet. Das war aber schon eines der größeren Burglehen und mit einem Hof samt "Burgplatz" in der Stadt. (In Salzkotten gab es keine Burg, wohl weil der Kölner mit dem Paderborner Bischof um das Befestigungsring stritten. Anscheinend war ursprünglich auf dem Burgmannshof der Herren von Krevet eine solche geplant.)

Warum führe ich das soweit aus? Wenn Du realistisch bleiben willst, brauchst Du einen Grundstock an Wissen über die Zeit. Wir helfen immer gerne weiter, aber das können wir nicht ersetzen. Die erwähnte Latinistin und Künstlerin hatte schon viel Vorwissen, da ging es weitgehend um Spezialfragen.

Da bleibt die Empfehlung viel darüber zu lesen. Das heißt nicht, dass Du nicht fragen sollst, nur waren die obigen Fragen nicht wirklich zu beantworten.

Arno Borst versucht die ganze Gesellschaft und auch die, die außerhalb der Gesellschaft standen zu erfassen. Daher dürften die Lebensformen im Mittelalter Dir gut weiterhelfen.

Duby zeigt recht gut das Spannungsfeld von Krieg und Frieden auf, in dem sich Deine Söldner bewegen. Sein Schwerpunkt liegt in Frankreich, was aber nicht sehr schlimm ist, da es im heutigen Deutschland von Region zu Region variieren könnte. Eine interessante Frage ist also, wo Deine Söldner unterwegs sein sollen.

Du solltest Dich auch allgemein in die Zeit einlesen. Alltag, Baukunst, allgemeine Geschichte, evt. auch Kunst der Zeit dürftest du in einem Roman berühren müssen. Bei dem Thema solltest Du Dich auch mit der europäischen Fechtkunst beschäftigen. Fechten bezieht sich dabei nicht nur auf Schwerter, sondern auf das Kämpfen mit den üblichen Waffen. Ich schaue mal, was ich zu den Themen empfehlen kann. Da ich nur von mir ausgehen kann, dürften auch die Empfehlungen anderer interessant sein.
 
So rein hypothetisch eine söldner truppe von 30-50 mann die von burgherr zu burgherr zogen um sich bei diesen zu verdiengen zum Beispiel bei fehden.
Oder die als handelstrosswächter arbeiteten oder banditen und raubritter jagten.
Mir geht es einfach um eine kleine Truppe Söldner kampferprobter überlebenskünstler ...
Im Prinzip ganz "einfach"!? An Deiner Stelle würde mir jetzt angesichts der vielen guten Ratschläge und Hinweise der Kopf brummen.:confused:

Ich meine, dass es notwendig ist, Zeit und Raum einzugrenzen, mindestens bezüglich des Ausgangspunkts. Beispiel: erste Hälfte des 13. Jh. in Ostwestfalen mit der Chance, die Handlung nach Südhessen oder Italien zu entwickeln. Nur mit einer solchen ungefähren Festlegung kann man zielgerichtet nach verwertbaren Fakten suchen. Der Versuch, das ganze Spektrum an Erscheinungsformen von "Söldnern" durchzumustern, dürfte aussichtslos sein, da kommt man 'vom Hölzken aufs Stöcksken' oder auf die 47 Ronin (oder auf die Wanderhuren).

Wenn Du realistisch bleiben willst, brauchst Du einen Grundstock an Wissen über die Zeit.
Und zwar eben über eine stärker eingegrenzte Zeit, nicht über die von 1100 bis 1300.

Grundstockmäßig kann ich noch empfehlen:
- Daniel Robert Kramer: Das Söldnerwesen (2010), bes. Kap. 4: Die freien Kompanien
- John France (Ed.): Mercenaries and Paid Men (2008), bes. Kap. "Methodologie, Definitionen, Probleme"
- Hunt Janin with Ursula Carlson: Mercenaries in Medieval and Renaissance Europe (2013), die aber eher größere Haufen im Blick haben
 
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Ja, eine Eingrenzung wäre hilfreich. Ich zögere schon den ganzen Tag mit Literaturempfehlungen. Zum Einen habe ich mir das Mittelalter nach den Staufern nicht mit Handbüchern oder Übersichtskarten erarbeitet, was ich immer noch für praktikabler halte, da es einfach mehr in die Breite geht. Zum anderen wäre eine Eingrenzung von Vorteil. Wenn nicht räumlich und örtlich vielleicht thematisch? Späte Staufer? Interregnum? Beginn der kleinen Eiszeit? Regionale Fehden? (Aus welcher Ecke kommst Du? Das mir Beispiele aus Ostwestfalen auf die Zunge stolpern, liegt ja auch an an dem unmittelbaren Bezug.)

Wir kennen auch Deine Vorbildung nicht. Was hast Du schon über das Mittelalter gelesen?


Ein Beispiel: Zweihandschwerter kamen erst im 13. Jh. auf und Einhandschwerter blieben noch länger bestimmend. Johannes Liechtenauer, auf den die Deutsche Fechtschule und das Federfechten zurückgehen lebte im 14. Jahrhundert, vielleicht in der Jahrhundertmitte. Natürlich ist die Fechtkunst älter, er hatte nur eine große Nachwirkung. Und die Vermittlung des Know-how änderte sich, nicht unwichtig für Söldner. Die Zedel (Zettel) Liechtenauers waren Merksprüche für Eingeweihte, erst später ging es um Verbreitung der Kenntnisse erfolgreicher Fechtmeister.
 
Habe meine Bücher jetzt nicht zur Hand.
Werde aber nachsehen und es euch dann schreiben.
Denke das es nicht wahnsinnig viel sein wird. Werde aber nachschauen sobald ich Zuhause bin.
Was ich sicher zu hause habe ist Söldner leben im mittelalter von Gerry Embleton.

Erste Hälfte des 13 jahundert hört sich ganz gut an denke ich.
 
Müssen es denn unbedingt Söldner sein, oder könntest Du Dich auch mit sonstigen Abenteurern anfreunden? Die erste Hälfte des 13. Jhdts. würde sich dafür nahezu perfekt anbieten: Die diversen "fränkischen" Fürstentümer und Herrschaften, die auf dem Boden des einstigen byzantinischen Reiches gegründet wurden. Oder auch die Anfänge des Deutschen Ordens im Baltikum. In beiden Fällen gab es für Abenteurer auf der Suche nach neuen Herausforderungen und neuem Erwerb einiges zu tun und zu holen.
 
Und warum Wähler Du eigentlich immer die unwahrscheinlichsten Zeiten? 14. Und 15. Jahrhundert wäre für eine kleine Söldnertruppe besser.

Und warum dürfen sie keinen Status haben? Das ist vollkommen unrealistisch. Ohne Anführer geht so eine Gruppe unter. Es gab genug arme Ritter, die zum 'Abenteurerleben' verdammt waren. Als Ministeriale galten sie im 13.Jh. meist nicht mal als Adelige. Ein Sohn, der nicht erbt und sich mit Kriegsdienst über Wasser hält, ohne ein Lehen zu erlangen und dabei ein Gefolge um sich gescharrt hat. Den einen Herrn mag das kriegerische Gefolge abschrecken, ihn mit einem Lehen auszustatten, dem nächsten ist er zu ehrlich, oder er will ihn vom Töchterchen fernhalten. Oder er weiß zuviel.

Es gäbe unendlich viele Szenarien.

1208 wurde König Philipp von Otto von Wittelsbach ermordet. Der Welfe Otto IV. wurde als Herrscher anerkannt, Reichshofmarschall Heinrich von Kalden erschlug Otto von Wittelsbach persönlich in einem Seicher oder einer Scheune an der Donau. Beatrix, die junge Tochter Philipps musste Otto IV. heiraten, um Frieden zwischen Staufern und Welfen zu erreichen. Kurz nach der Hochzeit starb sie, oder brachte sich um. Damit war die Versöhnung gescheitert. In dem Zusammenhang hat man auch zu Propagandazwecken Dichtung von Walther von der Vogelweide anfertigen lassen. Nach dem Mord war die Königin Irene auf die Burg Hohenstaufen geflohen, wo sie an einer Fehlgeburt starb.

Jetzt stell Dir den Armen Ritter vor, dem der König eine Chance gibt, dem dann vor seiner Nase der Hals aufgeschlitzt wird, wie bereitwillig er das Angebot annimmt, den Reichshofmarschall zu unterstützen, Walther von der Vogelweide zwingt das Nibelungenlied zu erdichten, umdie ich meine 11jährige Königstochter gegen Darüber sprechen zu bewegen, den Welfen zu heiraten. Der Junge Ritter stellt und erschlägt den Wittelsbach und überlässt den Ruhm dem Reichshofmarschall. Dann wird er nach Italien geschickt, um die Gesandtschaft zu schützen, die die Heiratserlaubnis wegen zu näher Verwandtschaft beim Papst erwirken soll. Dabei gibt es Mordanschläge auf unseren Helden. Heinrich von Kalden will den Mitwisser loswerden. Schließlich hilft er der mittlerweile 14jährigen Beatrix ihren Tod vorzutäuschen und unterzutauchen. Wie Heinrich von Kalden starb ist unbekannt. Vielleicht hatte da der Held auch die Finger im Spiel, um Jahre später wieder in die Heimat zurückkehren zu können. Dazwischen könnte er Friedrich Ii. gefolgt sein. Oder so ziemlich überall hingelangt sein.

Dazu haben sich bestimmt schon unzählige Pennäler Geschichten ausgedacht. Ich meine, es gäbe sogar einen Roman dazu, kann mich aber nicht mehr genau erinnern. Andere hier werden sich besser erinnern. Wir haben damals fast schon wie bei einem Wettbewerb Geschichten darum Ranken lassen.

Diese Geschichte mag abgegriffen sein, und nicht das, was Du suchst. Aber warum suchst Du kein anderes Ereignis und lässt Dir Deine Helden daraus erwachsen?

Aus der Ermordung Philipp von Schwabens können wir ja mal einen Forumsroman machen.
 
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Super danke für die ganzen Infos.
Bin arbeitstechnisch sehr eingeteilt muss jetzt mal alles zusammen suchen und ordnen was ihr mir alles geschrieben und geraten habt. Danke

Ich hätte noch eine frage die mich persönlich interresiert und nichts mit einem Buch oder einer Geschichte zu tun hat.

Der einzel krieger söldner wie er in fantasy Romanen oft vorkommt der typische lone wolf den kann es in der Historie nicht gegeben haben? Ich meine ein mann der besser ausgerüstet und ausgebildet war hatte im Kampf mit 2 oder 3 Gegner trotzdem keine Chance?
Ich meine jetzt nicht jemand der keine gesellschaftlichen Bindungen eingeht sonder jemand der seine Aufträge oder Abenteuer alleine beschreitet. Das ist ein reines Produkt der fantasy literatur oder? So hoffe ich nerve euch nicht.

So zurück zum eigentlichen Thema im 14 jahundert wurde die Lebensbedingungen für die menschen schlechter oder? Klima Wandel und pestwellen traten dort auf ?
Wieso wäre diese zeit besser für eine kleine söldner truppe?
Waren zu dieser Zeit mehr Menschen zu einem abenteurer leben gezogen weil die ernten schlecht waren? Raub ritter gab es im 14 jahundert auch viele ? Und auch bauernaustände wäre die Ergreifung von raub Rittern und die mithilfe Hilfe bauernaustände niederzuschlagen gute Auftragsmöglichkeiten für meine söldner?
 
Super danke für die ganzen Infos.
Der einzel krieger söldner wie er in fantasy Romanen oft vorkommt der typische lone wolf den kann es in der Historie nicht gegeben haben? Ich meine ein mann der besser ausgerüstet und ausgebildet war hatte im Kampf mit 2 oder 3 Gegner trotzdem keine Chance?
Ich meine jetzt nicht jemand der keine gesellschaftlichen Bindungen eingeht sonder jemand der seine Aufträge oder Abenteuer alleine beschreitet. Das ist ein reines Produkt der fantasy literatur oder? So hoffe ich nerve euch nicht.

Nicht wirklich als Söldner. Als Söldner werden normalerweise Leute bezeichnet, die für Geld in Kriegen oder anderen bewaffneten Konflikten kämpfen. Da kann ein Einzelner nichts reißen. Für andere Zwecke (bspw als Fechtlehrer), oder wenn gerade nicht in Anstellung, sondern auf der Suche nach solcher umehrreisend, warum nicht?

Ist jetzt Japan, aber: große Vorbilder & so:

https://de.wikipedia.org/wiki/Miyamoto_Musashi

Ansonsten: Je unfriedlicher, desto eher findest du (potentielle) Söldner.
 
Der einzel krieger söldner wie er in fantasy Romanen oft vorkommt der typische lone wolf den kann es in der Historie nicht gegeben haben? Ich meine ein mann der besser ausgerüstet und ausgebildet war hatte im Kampf mit 2 oder 3 Gegner trotzdem keine Chance?
Hast du einmal Kampfsport gemacht oder machst ihn noch?
Ich fand es unglaublich anstrengend nur zu Übungszwecken sich gegen drei Gegner zu verteidigen. Der Stress ist enorm, nach wenigen Minuten ist man eigentlich platt. Mit viel Übung mag dies gehen, aber ich zitiere mal einen mir bekannten Fechtmeister zur Selbstverteidigung (der nicht zu den ungeübten gehört):
"Wird ein Opfer von vielen Gewalttätern angefallen, dann wird eine Gegenwehr zumeist eher spärlich ausfallen. Selbstmord-Kampfkunstlehrer mögen da andere Inhalte lehren, ich selber würde auf den glücklichen Zufall nicht vertrauen. Nur wenige, langjährig geschulte Kampfkünster können sich solchen Gefahren stellen und mit einem blauen Auge davonkommen."
Natürlich spielt Übung, Unterschiede der Bewaffnung, Unterschiede zwischen den Angreifern und dem Verteidiger (Berufskrieger versus Einberufene) eine Rolle, da wird auch Psychologie eine Rolle spielen, was jedoch in Filmen gezeigt wird ist eben Fantasy oder ein Comic wie die berühmte Kampfszene aus 300.
 
Nein ich mache leider keinen kampfsport obwohl es mich sehr reizen würde. Danke für deine Erklärung.

Hab mir jetzt das Buch der fünf ringe bestellt wo es um diesen Miyamoto Musashi geht.
Kennt jemand ein Buch über das fechten und kampf Kunst in Europa?
 
Wenn es mir besser geht, wollte ich ein paar Titel nennen. Meist geht es um das Schwertfechten. Es gibt aber auch ein Unternehmen, dass versucht Talhoffers Fechtbuch für den heutigen Leser zu erschließen.

Zum langen Schwert (Zweihandschwert) gibt es z.B. Wolfgang Abart, Lebendige Schwertkunst Bloßfechten mit dem Schwert und der Feder, Mainz 2008.

Schwert und Buckler z.B. Herbert Schmidt, Schwertkampf Band 2, Bad Aibling 2008. Im ersten Band geht es um das lange Schwert.

Zur Bauernwehr/langes Messer (eine Art grober Säbel) gibt es auch Bücher, ich komme gerade nicht auf einen Titel.

Die Tradition riss - bis auf einen Teil des studentischen Fechtens- in der Zeit um 1800 ab. Die alten Fechtbücher wandten sich an Leute, die um die Grundlagen wussten. Daher ist nicht alles rekonstruierbar und es gibt Unterschiede zwischen den Autoren. Dann gibt es eine Reihe zu Talhoffers Fechtbuch von 1467:

Andre Schulze, Mittelalterliche Kampfesweisen - Das lange Schwert, Mainz ?.
Andre Schulze, Mittelalterliche Kampfesweisen - Der Kriegshammer, Schild und Kolben, Mainz 2007.
Andre Schulze, Mittelalterliche Kampfesweisen - Scheibendolch und Stechschild, Mainz 2007.

Die Reihe ist nicht vollständig, ob sie fortgesetzt wird, kann ich nicht sagen.

Kampfsportler mögen ganz andere Titel nennen, aber wer es betreiben will, sollte sich besser einen entsprechenden Verein suchen.
 
Das 13. Jahrhundert hatte ich übrigens kritisiert, weil die Quellenlage später besser wird und kleinere Söldnergruppen so früh wohl sehr selten anzutreffen waren.
 
Und warum Wähler Du eigentlich immer die unwahrscheinlichsten Zeiten? 14. Und 15. Jahrhundert wäre für eine kleine Söldnertruppe besser.

Und warum dürfen sie keinen Status haben? Das ist vollkommen unrealistisch. Ohne Anführer geht so eine Gruppe unter. Es gab genug arme Ritter, die zum 'Abenteurerleben' verdammt waren. Als Ministeriale galten sie im 13.Jh. meist nicht mal als Adelige. Ein Sohn, der nicht erbt und sich mit Kriegsdienst über Wasser hält, ohne ein Lehen zu erlangen und dabei ein Gefolge um sich gescharrt hat. Den einen Herrn mag das kriegerische Gefolge abschrecken, ihn mit einem Lehen auszustatten, dem nächsten ist er zu ehrlich, oder er will ihn vom Töchterchen fernhalten. Oder er weiß zuviel.

Es gäbe unendlich viele Szenarien.

1208 wurde König Philipp von Otto von Wittelsbach ermordet. Der Welfe Otto IV. wurde als Herrscher anerkannt, Reichshofmarschall Heinrich von Kalden erschlug Otto von Wittelsbach persönlich in einem Seicher oder einer Scheune an der Donau. Beatrix, die junge Tochter Philipps musste Otto IV. heiraten, um Frieden zwischen Staufern und Welfen zu erreichen. Kurz nach der Hochzeit starb sie, oder brachte sich um. Damit war die Versöhnung gescheitert. In dem Zusammenhang hat man auch zu Propagandazwecken Dichtung von Walther von der Vogelweide anfertigen lassen. Nach dem Mord war die Königin Irene auf die Burg Hohenstaufen geflohen, wo sie an einer Fehlgeburt starb.

Jetzt stell Dir den Armen Ritter vor, dem der König eine Chance gibt, dem dann vor seiner Nase der Hals aufgeschlitzt wird, wie bereitwillig er das Angebot annimmt, den Reichshofmarschall zu unterstützen, Walther von der Vogelweide zwingt das Nibelungenlied zu erdichten, umdie ich meine 11jährige Königstochter gegen Darüber sprechen zu bewegen, den Welfen zu heiraten. Der Junge Ritter stellt und erschlägt den Wittelsbach und überlässt den Ruhm dem Reichshofmarschall. Dann wird er nach Italien geschickt, um die Gesandtschaft zu schützen, die die Heiratserlaubnis wegen zu näher Verwandtschaft beim Papst erwirken soll. Dabei gibt es Mordanschläge auf unseren Helden. Heinrich von Kalden will den Mitwisser loswerden. Schließlich hilft er der mittlerweile 14jährigen Beatrix ihren Tod vorzutäuschen und unterzutauchen. Wie Heinrich von Kalden starb ist unbekannt. Vielleicht hatte da der Held auch die Finger im Spiel, um Jahre später wieder in die Heimat zurückkehren zu können. Dazwischen könnte er Friedrich Ii. gefolgt sein. Oder so ziemlich überall hingelangt sein.

Dazu haben sich bestimmt schon unzählige Pennäler Geschichten ausgedacht. Ich meine, es gäbe sogar einen Roman dazu, kann mich aber nicht mehr genau erinnern. Andere hier werden sich besser erinnern. Wir haben damals fast schon wie bei einem Wettbewerb Geschichten darum Ranken lassen.

Diese Geschichte mag abgegriffen sein, und nicht das, was Du suchst. Aber warum suchst Du kein anderes Ereignis und lässt Dir Deine Helden daraus erwachsen?

Aus der Ermordung Philipp von Schwabens können wir ja mal einen Forumsroman machen.

Was Philipp, Friedrich Heinrich und Walter betrifft, da ist vor kurzem ein Roman von Richard Dübell am Buchmarkt erschienen: "Krone des Schicksals", nebenbei sicher nicht der beste Roman des Autors, aber recht unterhaltsam. Allerdings gab es bei der Publikation Probleme, da Tanja Kinkel vor einigen Jahren bereits einen Roman über Walther auf den Buchmarkt gebracht hat: "Das Lied der Nachtigall".

Und wenn ich mich richtig erinnere, ist inzwischen noch ein weiterer Roman von Robert Löhr erschienen: Krieg der Sänger, wo Walther ebenfalls eine wichtige Figur ist.

Wenn Du also planst, einen Roman zu schreiben, denn du in nächster Zeit professionell bei einem Verlag publizieren willst, würde ich von Walther die Finger lassen, der Buchmarkt dürfte zurzeit für ihn "gesperrt" sein.

Anders ist es natürlich, wenn du Hobbyautor bist, nur zu deinem Vergnügen schreibst und keine professionellen Pläne hast oder dein Romanprojekt auf Jahre hinaus geplant hast.
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Abgesehen davon, ich finde, dass du ruhig auch einen Einzelkämpfer nehmen kannst, in diesem Fall würde ich allerdings die besondere Problematik für diesen einbeziehen und vielleicht halt auch eine Begründung dafür geben, warum sich der Mann nun als Einzelkämpfer zu behaupten versucht.

Ich hatte vor Jahren einmal die Idee, eine Geschichte zu schreiben, die ich dann nicht weiterverfolgt habe. Aber damals tauchte in meinem Entwurf schließlich ein Kondottiere mit Söldnertruppe nur deshalb auf, weil die Heldin aus der Gewalt des Schurken befreit werden sollte und ich nach einigen Überlegungen festgestellt habe, dass der Held, sein Bruder und Cousin der Heldin in einem "realistischen" Mittelalter wohl kaum zudritt die Burg des bösen Schurken erfolgreich belagern können.:rofl:
 
Zum Leben von Miyamoto Musashi gibt es auch einen Roman. Ich kenn ihn nicht, er soll auch mit Fiktion nicht gespart haben, aber ein Freund fand den als Jugendlicher vor Jahren... nein Jahrzehnten (verdammt, sind wir alt) lesenswert, wenn ich das richtig erinnere.

Als "Mittelalter-Roman" hat mir Der Letzte Askanier von einem Horst Bosetzky gefallen. Es geht nicht wirklich um Söldner oä, aber die Zeit des "Falschen Waldemar" war von Unruhen gekennzeichnet. Wieviel Historie, wieviel Fiktion darin enthalten ist kann ich nicht bewerten, außer das die geschichte der Hauptfigur wahrscheinlich nichts mit der Realität zu tun hat, aber das Drumherum erschien mir zumindest stimmig.
 
Ja die Idee eines einzelkämpfers der eben den groß teil seiner aufträge alleine erledigt ( vielleicht wurde er in der vergangenheit verraten und tut sich nun schwer jemanden zu vertrauen ) finde ich einfach cool und reizvoll und wollte nur mal eure Meinung dazu hören aber das ist e eine andere Geschichte.

Bin am Freitag wieder zuhause und werde dann mal meine Bücher Checken.
Wegen der söldner truppe
Danke für die buch empfehlungen.
Ein armer ritter der die Truppe anführt hört sich auch interresant an.
Eigentlich wollte ich die Truppe ja auß nicht adeligen bestehen lassen aber wenn ihr meint das wäre unrealistisch muss ich das wohl überdenken.
 
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