Chruschtschow vs. Kennedy

Gini

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War Chruschtschow der bessere Kennedy?

Dies ist Thema meiner GFS in Geschichte.

Wie kann man diese beiden Persönlichkeiten überhaupt vergleichen?

Es sind unterschiedliche Staatsformen und daher vollkommen unterschiedliche Regierungsformen.

Wie kann man Chruschtschow als besser bzw. schlechter betrachten?

Ich habe die Entwicklung Europas/Deutschlands nach 1945 recherchiert.
Blockbildung, Kalter Krieg... aber nach welchen Kriterien Chruschtschow besser als Kennedy gesehen werden könnte ist mir noch immer unklar.
 
Wie ist es denn zu dieser Fragestellung, ob Chruschtschow "der bessere Kennedy" gewesen sei, gekommen?
Chruschtschow war kein Kennedy. Die Frage ist doch, wie ist Kennedys Verhalten in Bezug auf Europa/Deutschland zu bewerten?
Wie ist Chruschtschow Verhalten in Bezug auf Europa/Deutschland zu bewerten?
Was haben sie jeweils aus Sicht Europas/Deutschlands/ihres Staates gut, was haben sie schlecht gemacht?
 
Um vergleichen zu können, musst du zuerst die Parallelen suchen.

Das ist nicht schwer: beide sind angetreten ihre Staaten zu modernisieren. Beide haben die Macht von Befehlshabern des 2.Weltkriegs übernommen, Nikita (1953-64) von Stalin, Jack (1961-63) von Eisenhower. Die Kriegszeit war aber definitiv zu Ende. Beide haben erkannt, dass die Nachkriegszeit andere Ansätze von Politik und Gesellschaft fordern und wollten entsprechend wirken.

In deiner Aufgabe geht es also darum darzustellen, wer von den beiden sein Land weiter nach vorne gebracht hat!

Ich finde die Fragestellung unglücklich, weil der nur wenige Monate im Amt gewesene Kennedy als Bezugspunkt gewählt wird. Das ist wahrscheinlich dem JFK-Hype geschuldet. Sei' s drum.

Gliederung ist klar: 1. Probleme bei Amtsantritt, 2. Reformansätze, 3. Umsetzung, 4. Langzeitwirkung. (Umsetzung würde ich persönlich weglassen, zumindest JFK hatte ja gar keine Zeit)

Der mit der besseren Langzeitbilanz ist der bessere Kennedy. Mein Geld würd ich auf Chruschtschow setzen
 
Zuletzt bearbeitet:
Was war das "Gute" an Kennedy? Nur wenn man das benennt kann man prüfen, ob Chruschtschwoe "besser" war. Ich vermute, die Aufgabenstellung will hier insbesonders auf das Verhalten im Kalten Krieg hinaus. Was besagt der "Mythos Kennedy", bezogen auf diesen Problemkomplex, über ihn?

Daher würde ich ua die Kuba-Krise und deren Vorgeschichte genauer betrachten, das wohl wichtigste Ereignis, an dem die beiden direkt Staats-/Regierungschefs beteiligt waren.

Da (wie steffen04 schon sagte) die Amtszeit Kennedys recht kurz war, und die Vermutungen und Hypothesen, wie die Geschichte ohne die Ermordung Kennedys weitergegangen wäre, Legion sind, würde ich dabei unbedingt auf den den oben schon erwähnten "Mythos Kennedy" eingehen: Was wird ihm zugeschrieben, nicht nur sein tatsächliches Verhalten.
 
Daher würde ich ua die Kuba-Krise und deren Vorgeschichte genauer betrachten, das wohl wichtigste Ereignis, an dem die beiden direkt Staats-/Regierungschefs beteiligt waren.

Lock das arme Kind bitte nicht áuf die Kuba-Fährte: Wenn Nikita das Kuba-Poker für sich entschieden hätte, wäre er doch nicht der bessere Kennedy gewesen. Er wäre der bessere Stalin gewesen.
 
Meiner Erfahrung nach wird Kennedy häufig als der dargestellt, der die Kuba-Krise "löste" und so i-wie einer der ersten "Entspannungspolitiker" war. Da es im Endeffekt Chruschtschow war, der die Sache abgeblasen hat, könnte man argumentieren, dass er der "bessere Kennedy" war; eben weil er das Pokern nicht für sich entschied, sondern rechtzeitig gepasst hat.

(Das ist natürlich nochmal verkürzt und sehr überspitzt dargestellt.)

Ohne die Kuba-Krise zu betrachten lässt sich die Frage gar nicht angehen. Da es meiner Vermutung nach der Themenkomplex "Kalter Krieg" ist, auf den die Frage hinauswill, würde ich sie sogar in den Mittelpunkt stellen. Wenn schon, denn schon... ;)
 
Was es für Fragestellungen gibt...

Kennedy, der 35. Präsident der USA von 1961 – 1963.
Chruschtschow, Vorsitzender des Politbüros der KPdSU von 1953 – 1964.
Chruschtschow's Amtszeit fiel also von 1961 – 1963 in die Amtszeit von Kennedy.

Ich erinnere mich.
Im Arbeitskollektiv (wir unterhielten uns ja oft über Politik) meinte man damals, Chruschtschow lullt den Kennedy mit seiner >Bauernschläue< ein. Wir hatten ihn als Bauer eingestuft, ausgestattet mit Bauernschläue. Wir waren aber skeptisch ob das funktioniert. :grübel:
Chruschtschow inszenierte (natürlich in Abstimmung mit den Gewaltigen des Politbüros der KPdSU) m.E. einiges wo er die westliche Welt herausforderte, und dies fiel in die Amtszeit von J.F.:
1. Die 2. Berlinkriese. Diese begann ja 1958. Sie eskalierte 1961 (Panzer beider Seiten am Checkpoint Charlie), und das fiel dann in die Amtszeit von J.F. rein.
2. Im August 1961 dann den Bau der Berliner Mauer. Von W. Ulbricht als unabdingbar gesehen, von N.S. und seinem Politbüro abgesegnet.
3. Und dann eben die Kubakriese die sich fast nahtlos der Berlinkriese anschloss.

Die Mauer blieb bis zum 09.11.1989, war ja auch im Machtbereich von N.S. und seinen Nachfolgern.
Bei den anderen beiden Vorgängen hat m.E. J.F. eine sehr gute Rolle gespielt und Nikita gezeigt, wo es lang geht.
 
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Was es für Fragestellungen gibt...

Kennedy, der 35. Präsident der USA von 1961 – 1963.
Chruschtschow, Vorsitzender des Politbüros der KPdSU von 1953 – 1964.
Chruschtschow's Amtszeit fiel also von 1961 – 1963 in die Amtszeit von Kennedy.

Ich erinnere mich.
Im Arbeitskollektiv (wir unterhielten uns ja oft über Politik) meinte man damals, Chruschtschow lullt den Kennedy mit seiner >Bauernschläue< ein. Wir hatten ihn als Bauer eingestuft, ausgestattet mit Bauernschläue. Wir waren aber skeptisch ob das funktioniert. :grübel:
Chruschtschow inszenierte (natürlich in Abstimmung mit den Gewaltigen des Politbüros der KPdSU) m.E. einiges wo er die westliche Welt herausforderte, und dies fiel in die Amtszeit von J.F.:
1. Die 2. Berlinkriese. Diese begann ja 1958. Sie eskalierte 1961 (Panzer beider Seiten am Checkpoint Charlie), und das fiel dann in die Amtszeit von J.F. rein.
2. Im August 1961 dann den Bau der Berliner Mauer. Von W. Ulbricht als unabdingbar gesehen, von N.S. und seinem Politbüro abgesegnet.
3. Und dann eben die Kubakriese die sich fast nahtlos der Berlinkriese anschloss.

Die Mauer blieb bis zum 09.11.1989, war ja auch im Machtbereich von N.S. und seinen Nachfolgern.
Bei den anderen beiden Vorgängen hat m.E. J.F. eine sehr gute Rolle gespielt und Nikita gezeigt, wo es lang geht.

aber Chruschtschows eigentlicher Kampf war doch der gegen den Stalinismus oder seh ich da was falsch? Da ging es für Nikita auch um die eigene physische Existenz. Nachdem er das überlebte, war Kuba doch nur eine nette Abwechslung
 
aber Chruschtschows eigentlicher Kampf war doch der gegen den Stalinismus oder seh ich da was falsch? Da ging es für Nikita auch um die eigene physische Existenz. Nachdem er das überlebte, war Kuba doch nur eine nette Abwechslung

Chruschtschow gehörte zum engsten Kreis um Stalin. Er war zentral für sein innenpolitisches Agieren. Wie bei Fitzpatrick und Getty ausführlich dargestellt.

Um Gegensatz zu Molotow war er in der Spätphase nicht direkt gefährdet.

Fitzpatrick, Sheila (2015): On Stalin's team. The years of living dangerously in Soviet politics. Princeton: Princeton University Press.
Getty, J. Arch (2013): Practicing Stalinism. Bolsheviks, boyars, and the persistence of tradition. New Haven: Yale University Press.

Nachdem er das überlebte, war Kuba doch nur eine nette Abwechslung

Eine ausgesprochen unsinnige Formulierung. Es gab keinen Zeitpunkt in der Menschheitsgeschichte, in der ein Atomkrieg so wahrscheinlich gewesen war.

Den Tod von Millionen von Menschen als "nette Abwechslung" zu bezeichnen, ist da ausgesprochen unpassend.

Ansonsten ist die Kuba-Krise ausführlich und kompetent diskutiert worden (vgl. Link).

http://www.geschichtsforum.de/f71/die-sowjetischen-uboote-w-hrend-der-kuba-krise-51572/
 
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