Das Krieger-Grab von Pylos

silesia

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Von der Schönheit des Fundes, Ursprung 3500 BP, sind die Forscher begeistert:

This Prehistoric "Masterpiece" Could Rewrite The History of Ancient Greek Art
 
Der Kopf des Speerträgers erinnert mich an eine Alienrasse, die in einem Film vor einigen Jahren vorkam. Damals wurde Reklame mit Bildern gemacht, bei denen sie Kunstwerken eingefügt wurden, die sie verschiedenen Epochen der Geschichte zeigten. Der Urheber der Umzeichnung wird es am Original besser sehen können als ich auf dem Bild. Aber etwas Misstrauen bleibt mir noch.
 
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Vielleicht sollte man einen eigenen Thread aufmachen,
die Ausbuchtungen dienen vielleicht der Verwendung als Keule?
Aber das Irrste ist die Größe, gesamt 3,6 cm breit, also die Werkstatt möcht ich sehen, Lupe und unvorstellbar feines Werkzeug, eigentlich ändert das ja nicht die Vorstellung über mykenische Kunst sondern viel mehr die über den technologischen Standard jener Zeit.

PS: Weiß man welcher Stein das ist?
 
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Das Siegel als Zeichnung.

Laut der verlinkten Uni-Publikation handelt es sich um limestone, Kalkstein.
 
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Sieht auch aus wie Speckstein. Mich wundert die Gegenüberstellung von Fundstück und gesäubertem Stein. Es ist anscheinend unbearbeitet immer die Rückseite des Fundstücks zu sehen. Die Seite mit der Abbildung zu sehen, wäre aber sicher informativer gewesen. Wenn es ein Siegelstein ist, sollte doch auf der für uns sichtbaren Rückseite auch ein irgendwie gearteter Griff ausgearbeitet sein um ihn exakter eindrücken zu können. Links und rechts vom unbearbeiteten Fundstück sieht man Anhaftungen, die zwei Griffe sein könnten. Sie scheinen teilweise golden und rechts sehe ich Oxidationsspuren.
Ist es Usus solche Fundstücke so "radikal" zu reinigen wie es das rechte Ergebnis zeigt?
 
Sollen das lange Haare sein oder hat der etwas ins Haar eingebunden?

In die oberen beiden Haarteile scheint Schmuck eingeflochten.
Eine andere Merkwürdigkeit ist eine, wie mir scheint, dem Angegriffenen abgenommene Halskrause in der linken Hand des Angreifers mit Schwert. Rundum mit Borsten besetzt, die sich leicht nach hinten biegen lassen, dort wo die Hand zugegriffen hat.
 
Der Kalk hat sich in den Jahrtausenden um den Stein abgesetzt und Kalkstein gebildet. Der wurde in den letzten zwei Jahren entfernt. Gezeigt ist also auch in verkrustetem Zustand die Vorderseite, oder?

Könnten als bei alten Grabungen ungehöre Schätze als Kalkkiesel weggeworfen worden sein? ;)

Ich dachte erst an Fälschung, bis mir das mit der Filmreklame einfiel. Aber das Grab gibt es tatsächlich und die Funde auszuwerten dauert ja und die Umzeichnung zeigt keinen Alienkopf...
In einem anderen Forum wurde eine glaubwürdigere Version verlinkt:
urn:cambridge.org:id:binary:20161110085803034-0278:9781316227718:10754fig2_2.png

Hier sieht man Unterschiede: Die Keule, wie wir sie z.B. prominent aus Ägypten kennen, ist dem Anderen eine Scheide. Einmal nackt, einmal Lendenschurz. Auf dem einen trägt der Krieger mit dem Schwert Beinschienen, auf dem anderen Schuhe.
Allein schon die Sache mit den Keulen-Scheiden sollte eigentlich die Fälschung anzeigen, aber wie gesagt, die Grabung gibt es. Und so eine Kalkschicht entsteht nicht über Nacht. Mal abwarten, was es da weiter zu hören gibt.
 
Abwarten, bis es etwas von weiteren Untersuchungen/Experten zu vermelden gibt, ist ganz richtig.

Da die Funde offenbar von einem Uni-Team aus Archäologen aus dem Grab geborgen wurden, sollte man sich auch noch eine Weile mit Kaffeesatzlesen über Fälschungen zurückhalten.
 
Dennoch sind da eben einige Details, die zu hinterfragen sind. Und darauf haben dann die Experten auch Antworten zu geben, die ja auch keine Autoritäten sind.

Und die Erkenntnis, dass da ein bekanntes Motiv dargestellt wurde und kein selbständiges geschaffen wurde, ist jedem offensichtlich.

Ebenso, dass einige Details nicht richtig verstanden wurden.
 
Sicher wird jedes Detail hinterfragt.
Und bestimmt seit Längerem, und weiterhin.
Das wird dann publiziert. Da bin ich schon gespannt.
 
In Crete, such sealstones would be used to make impressions that would mark ownership. Placed on a bottle of wine, for instance, it would indicate that the seal was unbroken. In contrast, the Myceneans treated such sealstones as decorative objects, wearing them as jewelry. The Griffin Warrior was found sporting another sealstone pendant as a bracellet.

Der Griffin-Krieger trägt einen Siegelstein als Armband und Schmuckstück an seinem linken Handgelenk.
(Siehe #6)

Das Schwert in #12 (oben rechts) hat am Ende der Scheide keine ballonartige Verdickung, sondern ein zweigeteiltes Anhängsel. Eigentlich zweigeteilt ist auch das Ende auf der Gemme in #1. Das wurde in der Zeichnung in #6 aber nicht berücksichtigt.

In #12 ist von der Haarpracht nur der reichhaltige Perlenschmuck übriggeblieben. Im Grab wurden an die 1000 solcher Perlen gefunden. Die Haare sind vergangen. Die Perlen sind geblieben. Und auf der Gemme nur an zwei Haarsträhnen angedeutet (#6).
 
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