Dem Beitrag und den zahlreichen Postings im Anhang entnehme ich, dass die Behandlung des Holocaust im österreichischen Geschichtsunterricht recht unterschiedlich ausfällt, was sich auch mit meiner eigenen Erfahrung deckt.
Wie in einem Posting angesprochen wird, endete noch in den 60ern der Geschichtsunterricht mit dem Ersten Weltkrieg. In meiner Schulzeit (90er) wurden der Holocaust und das Dritte Reich natürlich schon behandelt (zweimal), in meinem Fall allerdings eher trocken-unspektakulär, wenn man davon absieht, dass damals gerade "Schindlers Liste" im Kino lief und wir daher alle ins Kino mussten. Mein einziger schulischer Kontakt mit Anne Frank war, dass wir einen Abschnitt ihres Tagebuchs als Abschreibvorlage im freiwilligen Maschinschreibunterricht (!) verwendeten. Mir machten aber weder einen Besuch in Mauthausen noch hatten wir einen Zeitzeugen zu Gast. (Einen Zeitzeugen hatten wir einmal im Englischunterricht, allerdings einen US-amerikanischen 2. WK-Veteranen. Wir sollten ihm Fragen stellen, aber niemandem fiel etwas Vernünftiges ein. Ich wusste mir schließlich nichts Besseres anzufangen als ihn nach seiner Meinung zu einem damals aktuellen amerikanischen Thema zu fragen, mit dem Resultat, dass er dazu nicht wirklich etwas sagen konnte.) Es scheint wirklich viel vom Lehrer abzuhängen.
Über für Schüler verpflichtende KZ-Besuche wird in Österreich immer wieder diskutiert. Ich sehe das eher skeptisch, vor allem in der heutigen Zeit. Am Ende macht noch jemand Selfies.