Entspricht die BRD der kleindeutschen Lösung?

Butera220

Neues Mitglied
Ich sitze gerade an meinen Geschichtshausaufgaben und komme bei dieser Frage nicht weiter. Was wird mit der Frage gemeint ?
 
Österreich selber war aber dagegen,
Wann soll "Österreich" dazu denn gefragt worden sein?

Faktisch wurden im Rahmen der 1848er Revolution sowohl eine "klein-", als auch eine "großdeutsche", als auch eine "großösterreischische Lösung" diskutiert

Auch ist mir nicht so ganz klar, wo die Deutschsprachigkeit das entscheidende Kriterium gewesen sein sollte, die Eingliederung eines Territoriums in einen deutschen Nationalstaat zu diskutieren oder gar zu entscheiden.
Wenn man auf Sprachlichkeit als Trennkriterium bestanden hätte, hätte man von dieser Seite her ja auch die Afnahme der preußischen Provinz Posen, weiten Teilen Westpreußens und Masurens, so wie Teilen Oberschlesiens per se ausschließen müssen, zumal sich diese Territorien bis 1848 ja duraus außerhalb des deutschen Bundes befanden und es zwischen ihnen und dem Reich auch so gar keine Kontinuitätslinien gab, was staatliche Zugehörigkeit oder vormalige Reichszugehörigkeit betrifft, sondern lediglich die Verklammerung unter der preußischen Monarchie.

Auch wären, wenn man von österreichischer Seite her bereit gewesen wäre das Kaiserreich aufzugeben und mit den zum deutchen Bund gehörigen Teilen der Monarchie einem deutschen Nationalstaat beizutreten, wäre da selbstredend ein überwiegend tschechisch-sprachiges Böhmen, Mähren und "Österreichisch Schlesien" dabei gewesen, nebst der Kronländer "Küstenland", Krain und Steiermark (damals noch mit Südausdehnung weit nach Ostslowenien hinein), mit Sprechern des Slowenischen und des Italienischen (Triest), so wie Südtirol mit seiner italienischsprachigen Minderheit und Mehrheit auf dem Territorium des historischen Bistums Trient dabei gewesen.

Insofern hätte man sich mit einer Eingliederung der Teile Österreichs, die schon zum alten Reich gehörten, ähnlich viele Gebiete mit Mehrheiten von Sprechern des Deutschens als primärer Sprache hinzu geholt, als Gebiete, mit Bevölkerungsmehrheiten, anderer Primärsprachen.

Wäre Sprachlichkeit allein das Kriterium gewesen, hätte auch das niemals ernsthaft erwogen werden können.
 
Die Sprachlichkeit war nicht das Kriterium, sondern die Frage, wer der politisch Führende sein sollte, Preußen oder Österreich. Die Reichsgründung 1871 in Versaille war ein Coup der Preußen.
 
Die Sprachlichkeit war nicht das Kriterium, sondern die Frage, wer der politisch Führende sein sollte, Preußen oder Österreich. Die Reichsgründung 1871 in Versaille war ein Coup der Preußen.

Zum einen das, zum anderen bedeutete die potentielle Hinzuname weiterer Territorien außerhalb des Deutschen Bundes ja auch eine Einbindung des potentiellen künftigen Staates in andere Regionen Europas (namentlich Norditalien und Balkan) und die dortigen Spannungsfelder, so wie denn auch die potentielle Erbschaft der zunehmenden außenpolitischen Probleme Österreichs.
 
Im 19. Jahrhundert, die deutsche Nation war im Entstehen, wurde diskutiert, ob man Österreich (da ja deutschsprachig) zu Deutschland dazunehmen sollte.

Kann man nicht sagen, dass sich deutschsprachige Österreicher vor 1866 grundsätzlich als Deutsche begriffen? Von Mozart (das liegt zeitlich natürlich weiter zurück, und seine Heimatstadt Salzburg war damals nicht habsburgisch) glaube ich es zu wissen.
 
Ich sitze gerade an meinen Geschichtshausaufgaben und komme bei dieser Frage nicht weiter. Was wird mit der Frage gemeint ?

Die Begriffe "kleindeutsche Lösung" und "Bundesrepublik Deutschland" werden normalerweise nicht miteinander verbunden. Ist die Frage denn überhaupt richtig wiedergegeben worden?

Ansonsten ist die kleindeutsche Lösung mit der Gründung des Deutschen Reiches von 1871 realisiert worden. Die Bundesrepublik Deutschland ist als Völkerrechtsobjekt mit dem Deutschen Reich identisch (insofern ist die Bundesrepublik auch die kleindeutsche Lösung).

Auch ist mir nicht so ganz klar, wo die Deutschsprachigkeit das entscheidende Kriterium gewesen sein sollte, die Eingliederung eines Territoriums in einen deutschen Nationalstaat zu diskutieren oder gar zu entscheiden.
Wenn man auf Sprachlichkeit als Trennkriterium bestanden hätte, hätte man von dieser Seite her ja auch die Afnahme der preußischen Provinz Posen, weiten Teilen Westpreußens und Masurens, so wie Teilen Oberschlesiens per se ausschließen müssen, zumal sich diese Territorien bis 1848 ja duraus außerhalb des deutschen Bundes befanden und es zwischen ihnen und dem Reich auch so gar keine Kontinuitätslinien gab, was staatliche Zugehörigkeit oder vormalige Reichszugehörigkeit betrifft, sondern lediglich die Verklammerung unter der preußischen Monarchie.


Hier muß ich anmerken, dass Oberschlesien (wie die ganze Provinz Schlesien) Teil des Deutschen Bundes war, zuvor war es bis zur Auflösung des Reiches Teil des Heiligen Römischen Reiches (HRR).

Bei der Gründung des Bundes wurden nur die Territorien Teil des Bundesgebietes, die auch zum HRR gehörten.
 
Hier muß ich anmerken, dass Oberschlesien (wie die ganze Provinz Schlesien) Teil des Deutschen Bundes war, zuvor war es bis zur Auflösung des Reiches Teil des Heiligen Römischen Reiches (HRR).

Bei der Gründung des Bundes wurden nur die Territorien Teil des Bundesgebietes, die auch zum HRR gehörten.
Selbstredend, von meiner seite her missverständlich beschrieben.
Mit nicht zum deutschen Bund gehörend waren lediglich die zwei Preußen und Posen gemenit, kommt davon, wenn man versucht zu viele Gedanken in einem Satz unter zu bringen.
Ich danke für die Klarstellung:)
 
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