The petition of right’ (1628) & ,The bill of rights’ (1689)

Hallo, ich schreibe eine Arbeit zur "petition of right" und zur "Bill of right" und finde sehr wenige Informationen diesbezüglich. Habt ihr eine Idee wo ich Infos finde oder Ratschläge, was ich umbedingt thematisieren sollte?
Vielen lieben Dank!
 
Mit dem angelsächsischen Recht habe ich mich nie befasst, aber ich habe vor langer Zeit mal eine vergleichende Hausarbeit über die Spanische Verfassung von 1812 und die mexikanische von 1824 geschrieben (einschließlich der Verfassung von Apatzingán und der Acta Constitucional des späteren Kaisers Agustín de Iturbide) . Ich habe mich damals leider etwas in der Vorgeschichte verzettelt. Die Frage ist, ob hier nicht das Bonmot des österreichischen Historikers greift, das Literaturkenntnis vor dem Gang ins Archiv schützt. Sprich: Willst du nicht dein Augenmerk hauptsächlich auf den Quellenvergleich legen und Fachliteratur nur zur ergänzenden Interpretation heranziehen?
 
Vielen Dank für diese ausführliche Rückmeldung @El Quijote . Gerne würde ich mich auf Quellen stützen und mich anhand dieser orientieren, jedoch geht es hierbei eher um einen etwas genaueren Überblick zu bekommen. Ich würde gerne chronologisch vorgehen, weiß jedoch nicht, welche Themen Rund um mein Hauptthema noch erwähnt werden müssen, damit ein roter Faden die Arbeit verbindet. Deshalb auch meine Frage, ob ihr Vorschläge habe, wie eine solche Arbeit thematisch aufgebaut (spezifische Themen) werden muss und ob ihr vielleicht Fachliteratur empfehlen könnt... :)
 
Vielen Dank für diese ausführliche Rückmeldung @El Quijote . Gerne würde ich mich auf Quellen stützen und mich anhand dieser orientieren, jedoch geht es hierbei eher um einen etwas genaueren Überblick zu bekommen. Ich würde gerne chronologisch vorgehen, weiß jedoch nicht, welche Themen Rund um mein Hauptthema noch erwähnt werden müssen, damit ein roter Faden die Arbeit verbindet. Deshalb auch meine Frage, ob ihr Vorschläge habe, wie eine solche Arbeit thematisch aufgebaut (spezifische Themen) werden muss und ob ihr vielleicht Fachliteratur empfehlen könnt... :)
Nach deinen Worten befürchte ich, dass du drauf und dran bist, denselben Fehler zu begehen, wie ich vor 17 Jahren, als ich meine Hausarbeit zur spanischen und mexikanischen Verfassung schrieb. Ich habe mich auch erst mal damit aufgehalten, wieso Napoleon in Spanien einmarschiert ist und wie sich in Spanien ad hoc Juntas (nicht der im Deutschen heute Negative Begriff, der von den lateinamerikanischen Militärjuntas stammt) gebildet haben und den militärischen Verlauf des Krieges nachgezeichnet, bevor ich mich an den Verfassungsvergleich gemacht habe. Ansatzweise habe ich das auch für Méjico gemacht.

Du kannst natürlich, um den Dreh zu England zu bekommen, bis zur Magna Carta zurück ;) Wie lautet denn die Fragestellung deiner Hausarbeit?
 
Ich könnte jetzt googeln, um dir irgendwelche Dinge zu erzählen, die du aus dem Seminar eh besser weißt als ich, deshalb google ich nicht und krame mal mein dürftiges Wissen über das 17. Jhdt. in England hervor. Seit James VII./II., der von John Knox presbyterianisch erzogen wurde, seine "Tante" Elizabeth als Thronerbe folgte, waren England und Schottland unter der ursprüngl. schottischen Stuart-Dynastie (eine Nebenlinie der auf Robert the Bruce zurückgehenden Königsfamilie) personaluniert und wurden im Laufe der Zeit immer mehr vereint (wobei, das kam erst unter den Hannoveranern, dass die allmähliche rechtliche Vereinigung stattfand?). Die Charles (I. und II.) kehrten, wenn ich das richtig erinnere, zum Katholizismus der Stuarts zurück und provozierten damit ihre Hinrichtung (I.) bzw. Vertreibung (II.) - ist das soweit richtig oder habe ich hier einen eklatanten Fehler eingebaut? [edit] Habe ich. Bei Charles II. gab es wohl einen nicht erfolgreichen Mordkomplott, er starb aber in England als Monarch und an eine Krankheit, und wie ich lese, sind sowohl Lady Di als auch Camilla Parker Bowles Nachfahrinnen. [/edit]
Also müsste Literatur zum England unter den Stuarts gesichtet werden und ggf. auch noch Literatur zum England im Konfessionskonflikt. Nehme ich an.
 
@El Quijote oh wow! Danke :) Leider habe ich noch keine Fragestellung und wegen Corona hat das Seminar nicht stattgefunden, weshalb ich darauf nicht zurückgreifen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Seit James VII./II., der von John Knox presbyterianisch erzogen wurde, seine "Tante" Elizabeth als Thronerbe folgte
Eigentlich war er James VI. von Schottland und James I. von England.

waren England und Schottland unter der ursprüngl. schottischen Stuart-Dynastie (eine Nebenlinie der auf Robert the Bruce zurückgehenden Königsfamilie) personaluniert und wurden im Laufe der Zeit immer mehr vereint (wobei, das kam erst unter den Hannoveranern, dass die allmähliche rechtliche Vereinigung stattfand?).
Das war noch unter den Stuart. Maßgeblich war der "Act of Union" von 1707, mit dem die Personalunion faktisch in eine Realunion umgewandelt wurde, indem das schottische Parlament abgeschafft wurde und fortan das Parlament in London auch für Schottland zuständig war. Damals regierte noch Königin Anna/Anne aus dem Haus Stuart, die Tochter Jakobs II.
 
Vielen Dank! Meine Forschungsfrage lautet: Hatte die Petition of right Einfluss auf die Bill of right und das heutige Rechtssystem? Mein Aufbau würde so aussehen:
-Stuart Dynastie
-Petition of right
- Bill of right
-Rechtssystem heute
-Resumee
 
Ich würde erst mal das angelsächsische Gewohnheitsrecht vom römischen Recht und von unserem Rechtsverständnis in Dtld. unterscheiden. Dann würde ich die beiden Dokumente untersuchen, wo vertreten sie dieselben Ideen (oder verwenden sogar die gleichen Formulierungen) und wo weichen sie voneinander ab/unterscheiden sich.
 
Soweit ich weiß, heist es immer, das das Britische/Englische Rechtssystem auf die Magna Charter zurück geführt wird. Die Bill of Rights soll immer darauf zurück führen. Also kurz den Krieg der Barone unter John Lackland (Johann Ohneland) zumindest streifen. Auch wenn die Magna Charter nur kurz in kreft war.
Das Problem der Englischen Verfassung ist ja, das keine im unseren Sinn geschriebene Verfassung gibt. Siehe die Brexit-Debatten im letzten Parlament und die Verfahren des Speakers, der sich auf Vorkommnisse von vor 200 Jahren oder mehr berief.
 
Blanning bringt es auf den Punkt:

"The Parliament that enacted the measure made clear in the preamble [zu den Bill of Rights] the source of their legitimacy: "Wheras the Lords Spiritual and Tempral abd Commons assembled at Westminster, lawfully, fully and freely representing all the estates of the people of this realm...." They were not starting with a blank sheet of paper, on the contrary, they were embarking on a revolution in the old sense - of revolving back to the right order of things before the aspiring tyrant began his "endeavour to subvert and extirpate the Protestant religion and the laws of liberties of this kingdom".

That also neatly sums up the revolutionary objectives: to ensure that never again could there be any attempt to impose Catholicism and absolutism on England.
.....
To prevent any future encroachment on the laws ad liberties of the country, the souvereigns were prohibited from supending laws, interfering with the judiciary of juries, packing and muzzlin Parliament, maintaining a standing army over levying taxes without parliamentary approval.

Die Vorgänge beschriebt Hume, zitiert in Blanning: "It gave such an ascendant to popular principles as has put the nature of the English constitution beyond all controversy. ....We, in this island, have ever since enjoyed, if not the best system of government, at least the most entire system of liberty, that ever was known among mankind."

Im Prinzip resultierten folgende Probleme der Demokratisierung in England aus dem oben formulierten Anspruch "representing all the estates of the people of this realm" und waren der Ausgangspunkt für das allgemeine und gleiche Wahlrecht.

In diesem Sinne hat eine Arbeit zu diesem Thema, den Einfluss der religiösen Konflikte, den Einfluss der Aufklärung und das europäische Machtspiel, aus der Sicht der "Hannoveraner" zu reflektieren.

Blanning, T. C. W. (2008): The pursuit of glory. Europe, 1648-1815. London: Penguin.
 
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