Gab es das "Pogrom" in Erfurt 1974?

Wie wahrscheinlich ist es, dass ein ehemaliger "Oberstleutnant der Kriminalpolizei" der DDR quasi nebenberuflich für das MfS arbeitete? Er arbeitete für das Ministerium des Inneren, nicht für das MfS. Wagner war bis 1989 Mitglied der ostdeutschen Kripo - das klingt nicht nach "in Ungnade" gefallen. Der Name "Bernd Wagner" ist nicht so selten, so dass es sich dabei auch um einen Doppelgänger handeln kann.
 
Dann such bitte mal nach seinem Namen und seinem Arbeitsgebiet bei der K. Und auch nach der Aufgabe der K1 in der allgemeinen Kripo, die ausschließlich Aufgaben der Stasi wahrnahm. Ich glaube nicht an eine Verwechslung.
 
Leider ist die TV-Sendung nicht mehr verfügbar, aber wiki meint: In der Volkspolizei wurde Wagner 1988/1989 als Leiter des Referates VW/SE und zeitweilig als Leiter einer AG Skinhead in der Hauptabteilung Kriminalpolizei eingesetzt. Dort befasste er sich auch mit Studien zum ostdeutschen Neonazismus. Das ging nur in der K1. BstU meint dazu: Die K I war somit an der politischen Repression im SED-Staat maßgeblich beteiligt und wurde weitgehend von der Staatssicherheit dirigiert. Die Handlung von Herrn Gauck ist mir deshalb unverständlich.
 
Nein. Es gab mal einen hauptamtlichen MFS-Mitarbeiter dieses Namens, der offen im TV erklärte, dass er wegen Verletzung des Geheimnisschutzes in Ungnade gefallen wäre.

Schriftlich erklärt Bernd Wagner folgendes:

In der DDR war ich verlacht worden und vom Ministerium für Staatssicherheit bekämpft. Als auf Republiksebene tätiger Offizier der Kriminalpolizei hatte ich im Innenministerium den entscheidenden Überblick. Als ich das Phänomen 1987 bis 1990 untersuchte, wurde ich dafür bestraft – die zuständige Arbeitsgruppe wurde aufgelöst, ich verlor die Konsultanz über die Forschung und den Dienstposten als Referatsleiter. In der vereinigten Republik erging es mir nicht viel besser, nur ohne Drohung mit einem Platz in der Strafvollzugseinrichtung Cottbus – einem der beiden Gefängnisse des MfS der DDR.
EXIT-Deutschland - Ausstieg aus dem Rechtsextremismus
 
Schriftlich erklärt Bernd Wagner folgendes:

In der DDR war ich verlacht worden und vom Ministerium für Staatssicherheit bekämpft. Als auf Republiksebene tätiger Offizier der Kriminalpolizei hatte ich im Innenministerium den entscheidenden Überblick. Als ich das Phänomen 1987 bis 1990 untersuchte, wurde ich dafür bestraft – die zuständige Arbeitsgruppe wurde aufgelöst, ich verlor die Konsultanz über die Forschung und den Dienstposten als Referatsleiter. In der vereinigten Republik erging es mir nicht viel besser, nur ohne Drohung mit einem Platz in der Strafvollzugseinrichtung Cottbus – einem der beiden Gefängnisse des MfS der DDR.
EXIT-Deutschland - Ausstieg aus dem Rechtsextremismus
Im TV hatte er erklärt, wegen einer Nachlässigkeit beim Versiegeln von Dienstsachen in Ungnade gefallen zu sein.
 
Ja gerade. Die Märchen der Belasteten sind hinlänglich bekannt. Aber lassen wir es gut sein.

So geht es nicht.

Du behauptest unter Berufung auf eine Aussage Wagners, er sei hauptamtlicher MfS-Mitarbeiter gewesen. Diese Aussage kannst Du nicht belegen.

Nun konfrontiere ich Dich mit einer Aussage Wagners, die ich belegen kann, und Du redest Dich auf Märchen heraus.

So würde ich das so lange stehen lassen, bis Du doch Belege bringen kannst.
 
Die Märchen der Belasteten sind hinlänglich bekannt.
Offensichtlich kannst du mit deinem Erinnerungsvermögen zu TV-Beiträgen über "nachlässiges Versiegeln von Dienstsachen" eher beurteilen, wer belastet ist, als ein ehemaliger Bundespräsident, der vorher die Stasi-Unterlagenbehörde geleitet hat. Diese Märchenstunde sollten wir in der Tat sein lassen - zumindest bis etwas Handfestes zu deinen Unterstellungen kommen.
 
Ich korrigiere meine Aussage dahingehend, dass der Begriff "hauptamtlicher Mitarbeiter des MFS " ersetzt werden muss durch "Hauptamtlicher Mitarbeiter der Kriminalpolizeiabteilung oder der übergeordneten Ebene, die, siehe oben, "an der politischen Repression im SED-Staat maßgeblich beteiligt und weitgehend von der Staatssicherheit dirigiert wurde."
 
Offensichtlich kannst du mit deinem Erinnerungsvermögen zu TV-Beiträgen über "nachlässiges Versiegeln von Dienstsachen" eher beurteilen, wer belastet ist, als ein ehemaliger Bundespräsident, der vorher die Stasi-Unterlagenbehörde geleitet hat. Diese Märchenstunde sollten wir in der Tat sein lassen - zumindest bis etwas Handfestes zu deinen Unterstellungen kommen.
Das kannst Du 30 Jahre nach der Wende getrost vergessen. Die Zeiten der Überprüfungen der K1-Mitarbeiter sind Geschichte und die Teilnehmer oft verstorben. Für mich geht es nur um die moralische Komponente.
 
ersetzt werden muss durch "Hauptamtlicher Mitarbeiter der Kriminalpolizeiabteilung oder der übergeordneten Ebene, die, siehe oben, "an der politischen Repression im SED-Staat maßgeblich beteiligt und weitgehend von der Staatssicherheit dirigiert wurde."
aus der Webseite https://i93435.wixsite.com/dr-bernd-wagner/vita-bernd-wagner
Ich teile mit, dass ich nicht Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR (offiziell oder inoffiziell) oder Mitarbeiter der Arbeitsrichtung I der Kriminalpolizei war.
 
Die Zeiten der Überprüfungen der K1-Mitarbeiter sind Geschichte und die Teilnehmer oft verstorben.
Wagner lebt mit Bundesverdienstkreuz von Gauck.

Für mich geht es nur um die moralische Komponente
Was ist an einem Aussteigerprogramm für Rechtsextreme heute moralisch verwerflich? Findest du es moralisch verwerflich sich in der DDR gegen Neonazis engagiert zu haben? Ist das etwa
politische Repression im SED-Staat
für dich?
Dann müsstest du konsequenterweise auch von "politischer Repression" reden, wenn Wagner sich heute dieser Aufgabe widmet.
 
Wagner lebt mit Bundesverdienstkreuz von Gauck.


Was ist an einem Aussteigerprogramm für Rechtsextreme heute moralisch verwerflich? Findest du es moralisch verwerflich sich in der DDR gegen Neonazis engagiert zu haben? Ist das etwa
für dich?
Dann müsstest du konsequenterweise auch von "politischer Repression" reden, wenn Wagner sich heute dieser Aufgabe widmet.

Es hat doch keinen Sinn, nach 30 Jahren noch mit Jemanden zu diskutieren, der die Zusammenhänge nicht aus eigenem Erleben kennt. Moralisch verwerflich deshalb, weil W. den Eindruck verbreitet, der sich übrigens gern bei Westdeutschen auf fruchtbaren Boden fällt, dass die Stasi nur ein Instrument gegen Neonazis war und niemals den Ostdeutschen etwas Böses antun wollte. O.Ton: Ich liebe euch doch alle!
Über diese Krücke wurden die Täter salonfähig gemacht. Gegen tatsächliche Repression gegen rechts habe ich nichts einzuwenden. Aber wie gesagt, für solche Diskussionen ist es jahrzehnte zu spät.
 
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