Arbeitserleichterung durch Schaduf

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Florian

Gast
Warum stellt(e) der Gebrauch eines Schaduf zur Schöpfung von Wasser eine Arbeitsverbesserung dar? Anders als etwa der historisch jüngere Flaschenzug besitzt ein Schaduf keinen Hebel und keine Umsetzung. Die Kraft, die man beim einfachen Hochziehen der Wassereimer aus dem Brunnen benötigt, braucht man beim Schaduf zum Herunterdrücken des Gegengewichts.
 
Ich kenne solche Schwenkbrunnen aus Algerien, dort heissen sie „Khottara“.
Mit dieser Hebelkonstruktion lässt sich wesentlich kräftesparender Wasser schöpfen, da man dazu sein eigenes Körpergewicht nutzen kann. Allerding ist die Förderhöhe auf einige Meter limitiert. Wohingegen ein Seilbrunnen auch mal in fünfzig Meter Tiefe gehen kann

Gruss Pelzer
 
Warum stellt(e) der Gebrauch eines Schaduf zur Schöpfung von Wasser eine Arbeitsverbesserung dar? Anders als etwa der historisch jüngere Flaschenzug besitzt ein Schaduf keinen Hebel und keine Umsetzung. Die Kraft, die man beim einfachen Hochziehen der Wassereimer aus dem Brunnen benötigt, braucht man beim Schaduf zum Herunterdrücken des Gegengewichts.
Überleg Dir mal, was da mit was verglichen wird. Bei einem einfachen Ziehbrunnen muss immer etwas mehr als nur das Wasser gehoben werde. Ein Schaduff erlaubt eine teilweise Verwendung des Gegengewichts. Außerdem kann ein Herabfallen der gesamten Hubhöhe verhindert werden. Eine zusatzliche Hebelwirkung wird nich genutzt. Genauso werden andere Möglichkeiten zur Umwandlung einer Kreisbewegung in eine Hubbewegung so nixht genutzt.

Die Größe des erreichten Fortschritts ist also immer von der Alternative abhängig.
 
Beim Schwenkbrunnen ist das Gegengewicht meist etwas schwerer als der der volle Wassereimer. Der leere Eimer wird nach unten gedrückt und schwebt dann gefüllt wieder hinauf. Das hat zwei Vorteile:
1. Zum Hinunterdrücken muss man nicht ziehen, sondern kann sich einfach mit seinem Körpergewicht an die Eimer-Stange hängen. Der Eimer geht runter, man lässt los und er kommt wieder hoch. Manchmal ist das Gegengewicht etwas leichter als der volle Eimer. Dann muss der Brunnenbursch rauf und runter etwas nachhelfen.
2. Würde man den vollen Eimer am Gegengewicht heraufziehen (was ja den gleichen Energieaufwand bedeutete), bräuchte man aber einen zweiten Mann zum Entleeren des vollen Eimers.

Gruss Pelzer
 
1. Zum Hinunterdrücken muss man nicht ziehen, sondern kann sich einfach mit seinem Körpergewicht an die Eimer-Stange hängen. Der Eimer geht runter, man lässt los und er kommt wieder hoch. Manchmal ist das Gegengewicht etwas leichter als der volle Eimer. Dann muss der Brunnenbursch rauf und runter etwas nachhelfen.

Bei großen Schadufs liegt der Eimerarm aber viel zu hoch, um ihn zu erreichen. Das Seil ist zwar erreichbar, aber wenn man sich daran festhalten würde, würde man genau über dem Brunnen schweben.

Schaduff – Wikipedia

2. Würde man den vollen Eimer am Gegengewicht heraufziehen (was ja den gleichen Energieaufwand bedeutete), bräuchte man aber einen zweiten Mann zum Entleeren des vollen Eimers.

Warum sollte das nicht alleine gehen?
 
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Ich kenne solche Schwenkbrunnen aus Algerien, dort heissen sie „Khottara“.
Mit dieser Hebelkonstruktion lässt sich wesentlich kräftesparender Wasser schöpfen, da man dazu sein eigenes Körpergewicht nutzen kann. Allerding ist die Förderhöhe auf einige Meter limitiert. Wohingegen ein Seilbrunnen auch mal in fünfzig Meter Tiefe gehen kann

Gruss Pelzer

Hier ein/e Khottara im Tschad 1969...
6.jpg


Und ein alter Ziehbrunnen, ebenfalls im Tschad...
Fragt bitte nicht wie das Wasser geschmeckt hat...Aber im Umkreis von Hunderten Kilometern gab es kein anderes...

1970-06%20(6).JPG
 
Ist ein šādūf nicht einfach ein Hebel? > Hebelgesetz/-wirkung
So verstehe ich das auch. Es ist ein Hebel mit Gegengewicht, so ausgelegt, dass man beim Absenken des Eimers ungefähr die gleiche Körperkraft am Seil aufbringt, wie beim Heraufholen.
Man also bei gleicher Körperkraft ideal doppelt soviel Wasser durch den Hebel nach oben bringen kann.

Die Tiefe des Brunnens bildet sich dabei in der Hebelübersetzung und der Masse des Gegengewichts ab.
Solange der Winkel des Hebels gegen die Ebene nicht zu groß ist bleibt auch der Eimer einigermaßen in der Spur.
Bedient wird der Mechanismus manuell am Seil über der Brunnenöffnung.
Schön find ich das im Bild vom Pusztabrunnen auf Wiki.
 
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