Berufe und Stände im Mittelalter

Leano_MacLagan

Mitglied
Es handelt sich um ein Spiel das zu einem Teil aus Fantasy besteht aber im 2. Teil auch vom Mittelalter geprägt ist.

Ich wüsste nun gerne was es noch für Berufe bzw. Stände es gab. Folgende sind schon vorhanden:

  • Barbar
  • Barde
  • Dieb
  • Gaukler
  • Gelehrter
  • Gladiator
  • Hasardeur
  • Jäger
  • Klingenmagier
  • Magier
  • Mönch
  • Paladin
  • Priester
  • Quacksalber
  • Ritter
  • Schamane
  • Schütze
Freue mich auf eure Antworten.
 
Hätte das Mittelalter keine anderen Berufe gekannt, die Leute wären verhungert und die Menschheit wäre ausgestorben. Ansonsten gab es Berufe und Zünfte. Stände sind eine Klassifikation einer Gesellschaft in eine Reihe von "Schichten" oder "Strata".

Ansonsten zu den "ehrlichen" und "unehrlichen Berufen". Und den "Klingenmagier"oder "Barbaren" kannst Du im Bereich von Fantasie belassen.

Arbeit und Berufe im Mittelalter – Leben im Mittelalter .

Zu den Lebensformen im Mittelalter
Borst, Arno (1973): Lebensformen im Mittelalter. Frankfurt a.M, Berlin, Wien: Ulstein.
Duby, Georges (1986): Krieger und Bauern. Die Entwicklung der mittelalterlichen Wirtschaft und Gesellschaft bis um 1200. [Frankfurt (Main)]: suhrkamp
Goetz, Hans-Werner (1994): Leben im Mittelalter. Vom 7. bis zum 13. Jahrhundert. München: C.H. Beck
 
Das ist kein Beruf, sondern eine proto-rassistische Zuschreibung
Das ist auf den keltischen Bereich beschränkt. Es gab Dichter und Sänger, das war aber nicht immer ein Beruf.

Natürlich gab es Beutelschneiderei, die gerne mal mit dem Verlust von Fingern bestraft wurde (Spiegelstrafe). Ein Beruf war das nicht, eher eine Überlebensstrategie.

Fahrendes Volk gehörte zu den sogenannten Unehrlichen (siehe Beitrag von Thanepower), unehrlich heißt nicht, dss die Leute mehr logen als andere, sondern bezeichnet deren Stand, diese Leute wurden gemieden. Das waren die Paria des europäischen MAs. Ein Gaukler konnte sicherlich schnell mal zum Dieb werden, siehe vorheriger Punkt.
Das war an sich kein Beruf. Gelehrsamkeit war lange - die meiste Zeit des Mittelalters - ein Privileg der Kirche, wobei nicht unbedingt ein Privileg in rechtlich-verbindlichen Sinne.
Ein ritter sô gelêret was,
daz er an den buochen las...


Ist kein "Beruf" des Mittelalters, sondern einer der römischen Antike. Kein Phänomen des Mittelalters. Wobei es im späteren Mittelalter, als noch Gottesurteile vereinzelt stattfanden, Berufskämpfer anstelle des Klägers oder Beklagten kämpften, das war aber gegen kodifiziertes Recht und wurde von den Autoritäten, die bereits eine Prozessordnung entwickelt hatten, ungern gesehen. Im Bürgertum des ausgehenden Mittelalters aber durchaus beliebt.


Ist im Prinzip der Begriff für einen fahrenden Ritter, der versucht, sein Glück zu machen, so gesehen auch zum Synonym für Raubritter geworden. In dem französischen Begriff steckt das arabische az-zahr drin, die Orangenblüte. Orangenblüten waren die Augen auf den Würfeln in der arabischen Welt, daher auch der spanische Ausdruck azar (Glück/Pech beim Spiel, Schicksal) und azahar ('Orangenblüte').

Die Jagd war ein Privileg des Adels. Es gab Jagdaufseher.

  • Klingenmagier
  • Magier
Wir sind immer noch ein Geschichtsforum. Das ist Fantasy!

Ob das ein Beruf ist, kann man debattieren. Es ist ein geistliches Amt. Viele Mönche beschäftigten sich aber nach der Regula Benedicti und davon abgeleiteten Ordensregeln mit Berufen, arbeiteten gewissermaßen als Bauern und Handwerker, oder schrieben. (Wobei natürlich die Orden, abgesehen von den Bettleorden ab dem 12. Jhdt. auch immer von ihren Bauern Nahrungsmittel zugeführt bekamen, ich bezweifele, dass die meisten Klöster aufgrund der bäuerlichen Tätigkeiten ihrer mönchischen Bewohner sich selbst hätten unterhalten können, das galt vielleicht für die Benediktiner in ihrer Frühphase oder im HochMA für die Orden, sie sich bewusst in die Wildnis zurückzogen, also Valliscaulienser oder Zisterzienser).

Schwieriger Begriff, der je nachdem, wann er verwendet wird, was anderes bedeutet. Der palatinus ist der Pfalzgraf, also ein Adeliger, der für König/Kaiser eine Pfalz verwaltet.
Das ist kein Beruf. Das ist eine Negativbezeichnung für jemand, der vermutlich unwirksame Tinkturen verkauft. Könnte man grob unter Gaukler/fahrendes Volk subsummieren.

Ist ein Stand ab dem 10./11. Jhdt.

Hat mit dem europäischen Mittelalter nichts zu tun. Das sind "Priester" nomadisch lebender Völker in den russischen Steppen bzw. am Polarkreis.


Ist auch kein Beruf, sondern allenfalls eine Waffengattung, wahrescheinlich aus den städtischen Aufgeboten des Hoch- und SpätMAs, Leute, die Waffendienst leisten mussten, aber sich Rüstung und schwere Waffen nicht leisten konnten oder aufgrund ihres Standes nicht tragen durften.
 
Ich bewundere Deinen Elan. Der Strangersteller hätte sich seine Antworten eigentlich auch selbst geben können. Spätestens bei "Klingenmagier" war aller guter Wille bei mir verraucht. Da schreibt jemand an einer Fantasy-Geschichte, würde ich sagen.
Das ist kein Beruf, sondern eine proto-rassistische Zuschreibung
Eher eine kulturalistische, oder? Die Griechen bezeichneten anfänglich auch die Römer als Barbaren, und die wiederum bezeichneten jeden so, der des Lateinischen nicht mächtig war. Sie waren nicht die einzigen, die ganzen Völkern einen Namen gaben, weil man sich mit ihnen nicht verständigen konnte.

So ist in vielen slawischen Sprachen die Benennung für Deutschland bzw. die Deutschen von den jeweils gebräuchlichen Wörtern für "stumm" oder "sprachlos" abgeleitet, z.B. im Polnischen niemiecki, die Deutschen, von niemy, stumm.
 
Ich bewundere Deinen Elan. Der Strangersteller hätte sich seine Antworten eigentlich auch selbst geben können. Spätestens bei "Klingenmagier" war aller guter Wille bei mir verraucht. Da schreibt jemand an einer Fantasy-Geschichte, würde ich sagen.
Eher eine kulturalistische, oder? Die Griechen bezeichneten anfänglich auch die Römer als Barbaren, und die wiederum bezeichneten jeden so, der des Lateinischen nicht mächtig war. Sie waren nicht die einzigen, die ganzen Völkern einen Namen gaben, weil man sich mit ihnen nicht verständigen konnte.

So ist in vielen slawischen Sprachen die Benennung für Deutschland bzw. die Deutschen von den jeweils gebräuchlichen Wörtern für "stumm" oder "sprachlos" abgeleitet, z.B. im Polnischen niemiecki, die Deutschen, von niemy, stumm.


Er schreibt doch im 1. Satz "Es handelt sich um ein Spiel das zu einem Teil aus Fantasy besteht" ;)
 
Gefallen Dir "Plot" oder "Story" besser statt "Geschichte"? Aber ich hätte nicht so hart sein sollen zum Strangersteller.
 
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