Die Frage, die sich mir stellt, ist, inwieweit es in der bundesrepublikanischen Justiz personelle Kontinuitäten zum Dritten Reich gegeben hat und deshalb dort mehr als einmal mit angezogener Handbremse gegenüber den Naziverbrechern gearbeitet wurde.
Gesundes Volksempfinden
Der Leiter der Zentrale zur Verfolgung von NS-Verbrechen in Ludwigsburg, Oberstaatsanwalt Erwin Schüle, war 1933 in die SA und 1937 in die NSDAP eingetreten. Der Leiter des Instituts für Zeitgeschichte in München, Dr. Helmut Krausnick, der häufig in NS-Prozessen als Sachverständiger auftritt, hatte am 1. Januar 1932 die Mitgliedsnummer 866684 der NSDAP bekommen.
er inzwischen pensionierte oberste Ankläger der Bundesrepublik, Generalbundesanwalt Wolfgang Immerwahr Fränkel, hatte im Krieg in der Reichsanwaltschaft zeitweilig sogar den Blutrichter Freisler an Härte übertroffen. Der SA-Mann Joachim Loesdau wurde erst im letzten Monat zum Bundesrichter gewählt. Und in der »Sicherungsgruppe Bonn« des Bundeskriminalamtes, die den Auftrag hat, die Bundesrepublik vor Landesverrätern, Hochverrätern und Spionen zu schützen, amtierten Kriminalbeamte aus dem Einsatzkommando 9, das im Krieg mindestens 11 000 litauische und russische Juden ermordete.
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Mir ist schonmal der Brief eines Soldaten waehrend des Polenfeldzuges in die Haende gefallen. Er war frisch verheiratet und veraerget ueber den Krieg. Er schrieb, seine Frau und er haetten ja auch noch nichts gehabt und "Es geht noch immer nicht zurueck!". Er galt spaeter als vermisst an der Ostfront. Mir sind keine serioesen Berechnungen zu den Ueberlebensraten von Frontsoldaten bekannt. Nach meinen eigenen Berechnungen ueberlebte von den direkt an der Ostfront kaempfenden Soldaten nichtmal jeder zweite.
Was haette ich getan ? Ich haette gedacht, ich habe diesen Krieg nicht gewollt und warum soll ich mich freiwillig zur Ostfront melden und mich fuer diesen Staat erschiessen lassen ?
Die fuer Todesurteile zur Aufrechterhaltung der Disziplin Verantwortlichen kommen so davon (Filbinger) und die Subalternen die sich auch wegen der allgemeinen Atmosphäre der Angst keine Aufmuepfigkeit trauten, werden nun verurteilt.
Die Grossen wurden nur auf Druck aus dem Ausland verurteilt.
Die Grossen lässt man laufen und die Kleinen haengt man. Das finde ich schaebig.
Ich habe darueber mit einem Gruenen-Waehler gesprochen, der die Verurteilungen der SS-Mitglieder prinzipiell richtig findet.
Bei der Sekretaerin findet er die Anklage falsch und fragt "Warum wurde die Sekretaerin Hitlers nicht angeklagt ? Sie hat sich nicht distanziert."