DNA Tracking für Altersbestimmung?

Historieisti

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Hallo Zusammen,

ich hätte da eine Frage zu dem folgenden Thema.
Es gibt Autoren, die in ihren Artikeln schildern, wie das Homo Sapiens vor 200K Jahren in Afrika sich entwickelt hat und ca. vor 50K in mehrere "Wellen" Afrika verlassen hat. Es werden da relativ konkrete "von-bis" Zeitangaben mitgeteilt, wobei sie sich dabei auf DNA-Altersbestimmung beziehen.

Meine Frage ist, wie weit - und wie - DNA diese Art von Altersbestimmung ermöglicht. Gibt es DNA-interne Infos /Anzahl der Generationen, usw.?/ die es ermöglichen oder es sind lediglich Schätzungen, die erst in Verbindung mit anderen Quellen (bzw. mit ihren Interpretationen) solche Altersschätzungen möglich machen?

Die Frage ist also wie präzis solche Schätzungen - denen DNA-Infos zugrunde liegen - sein können.

Vielen Dank für eure Meinungen.

LG

I.
 
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Warum verknüpfst du deine Frage mit einer Werbung?
Vielleicht noch mal kurz nacharbeiten, falls die Frage ernstgemeint.
 
Sorry, es war wirklich nicht als Werbung gemeint. ich wollte das Buch verlinken, damit ihr wisst was ich meine.

Die Frage ist auf jeden Fall ernstgemeint.
 
Ja, möglicherweise.

Ich habe das Buch als Blinkist Zusammenfassung gehört: Who we are und how we got here von David Reich ...

In dem Wikipedia Artikel sehen ich, dass "Zur Kalibrierung benutzte man als Referenz Arten, bei denen der Zeitpunkt ihrer Aufspaltung durch Fossilfunde bekannt war."

Ohne weitere Quellen sind also diese DNA Infos nicht wirklich aussagekräftig ... Wenn also der Alter der Referenzen falsch bestimmt ist, hilft die Molekulare Uhr auch nicht weiter was absolute Altersangaben betrifft ...
 
Die Frage ist also wie präzis solche Schätzungen - denen DNA-Infos zugrunde liegen - sein können.

Molukalre Uhr, wie von Sepiola verlinkt. Die Antwort auf diese Frage ist: Sehr unpräzise. Ist ein Zeitraum angegeben, wird der idR recht groß sein; ist das Ergebnis auf einen Zeitpunkt verdichtet, ist das mit größter Vorsicht zu genießen.
 

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Molukalre Uhr, wie von Sepiola verlinkt. Die Antwort auf diese Frage ist: Sehr unpräzise. Ist ein Zeitraum angegeben, wird der idR recht groß sein; ist das Ergebnis auf einen Zeitpunkt verdichtet, ist das mit größter Vorsicht zu genießen.
Es hängt wohl auch davon ab, was man sich in der DNA-Sequenz anschaut.
"Die Analyse von DNA-Sequenzen erstreckt sich dabei häufig auf die nichtcodierenden Bereiche von Genen, deren Evolution schneller abläuft, da Mutationen nicht zu veränderten Genprodukten führen und somit auch nicht einer starken Selektion unterliegen."
molekulare Uhr
Also recht schwierig. Und wie kann man so etwas kalibrieren?
 
Bei den sich geschlechtlich fortpflanzenden Spezies passiert der größte Teil der Mutationen bei der Meiose, d.h. bei der Produktion der Samenzellen und Eizellen. Folglich kann man irgendwie durch die Zählung der Mutationen mittels Stochastik und Statistik auch die Anzahl der Generationen erschließen.
Eigentlich ist das erstmal nur ein Generationenzähler und noch kein Jahreszähler.

Problem ist meines Erachtens beim Menschen die Dauer der Generationszeit einzuschätzen. Das scheint mir viel komplizierter als bei Tieren zu sein.

Die Geschlechtsreife beim Jetztmenschen tritt zwischen 10 - und 18 Jahren ein. Allein hier ergeben sich schon erhebliche Differenzen, die teilweise der Ernährung und dem Gesundheitszustand zusammenhängen.
In welchem Alter ein Menschen sich reproduzieren, ist aber im hohen Maße von soziokulturellen Faktoren abhängig.

Die Dauer der Generation wird also geschätzt, z.B. auf 20, 25 oder 30 Jahre.

Bei der Schätzung spielt meistens auch die Brille der westlichen Industrienationen eine besondere Rolle. So stellt man sich für die Altsteinzeit ein bürgerliches Familienleben vor - also wie bei Fred Feuerstein. Man glaubt irgendwoher zu wissen, dass es in der Altsteinzeit so etwas die heutzutage verpönten "Kinderehen" und "Teenagerschwangerschaften" nicht allgemein üblich gewesen wären. Man weiß es schlicht nicht!

In welchem Alter sich Homo sapiens in der Altsteinzeit oder gar irgendwelche Vormenschen fortpflanzen bleibt ein Rätsel. Und so kommt es zu erheblichen Unsicherheiten. Die Fortpflanzung beim Menschen hängt von einer Menge anderer, nicht-biologischer Faktoren und deswegen ist es nicht so leicht nachvollziehbar wie bei Mäusen.
 
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