...oh...ein Reiseführer als Quelle, das ist ziemlich unorthodox - da scheint mir G. Schramm doch mehr zu taugen, siehe
#19
Aus gegebenem Anlass der Verweis u.a. auf ein neues Buch von Figes. In diesem Kontext hatte Figes - u.a. bei "ttt" - auf die Bedeutung des historischen Verstehens der russischen Geschichte hingewiesen, um bestimmte aktuelle Positionen von Putin einschätzen zu können.
Dieses vor allem auch vor dem Hintergrund, dass die These ventiliert wird, dass bei Putin eine sehr starke Fixierung seiner aktuellen politischen Sicht auf der Grundlage der russischen Geschichte vorhanden ist. Also eine neue Form eines dogmatischen russischen Narrativ.
Das kann man als parallele Entwicklung in Russland und in der Ukraine verstehen, die beide eine extreme Form von "Identitätspolitik" betreiben und einen ethnisch definierten, patriotischen Nationalismus als neuen Narrativ präferieren wie beispielsweise bei Plokhy
Insofern ist es hilfreich, kritisch die historische Entwicklung in der Region zu betrachten und sich vielleicht nochmal daran erinnern, dass es im Zuge der Diskussion über "Nationalismus" sehr kritische Anmerkungen zu dem Konstrukt gab.
Figes, Orlando (2022): The story of russia. London, Oxford, New York, NewDelhi, Sydney: Bloomsbury Publishing.
Plokhy, Serhii; Lister, Ralph (2022): The gates of Europe. A history of Ukraine. Revised edition ; Unabridged. New York: Hachette Audio.