Koloniale Verhältnisse während der spanisch-portugiesischen Personalunion 1580-1640

Shinigami

Aktives Mitglied
Schönen Abend.

Ich habe mich im vergangenen Jahr mal etwas in die Eckdaten der Geschichte Portugals eingelesen, wobei ich beim Thema der Personalunion mit den anderen Ländern der spanischen Linie der Habsburger hängengeblieben bin.
(mir ist dabei durchaus klar, dass der Begriff "spanisch" in diesem Zusammenhang nur eine Hilfskrücke ist, da Navarra und die Länder der Aragonesischen Krone bis in die bourbonische Zeit hinein durchaus nicht im zentralistischen Sinne mit den Ländern der kastilischen Krone verbunden waren).

Was mich in diesem Zusammenhang interessiert ist die Frage, ob diese Union eigentlich Rückwirkungen auf die kolonialen Verhältnisse im Besonderen in Brasilien hatte oder ob im Rahmen dieser Personalunion die vormaligen Aufteilungen der kolonialen Sphären und die "Exklusivrechte" der einzelnen Teilmitglieder der Union in ihren jeweiligen Kolonien, während der Dauer der Union aufrechterhalten wurden.

Es interessiert mich auch deswegen, weil ich vor einiger Zeit darauf gestoßen bin, dass sich Ceuta wohl bis zum Aufkommen der Union in portugiesischem Besitz befand, nach dem Abfall Portugals oder schon während der Union aber zu "Spanien" kam.

Auch interessiert mich diese Thematik im Kontext des transatlantischen Sklavenhandels, hinsichtlich der Frage ob sich dessen Strukturen veränderten, sofern die portugiesischen Sklavenhändler, die ja über mehr Stützpunkte in Afrika verfügten einfacherern Zugang zu den "spanischen" Kolonien, im Besonderen in der Karibik erhielten?

Könte mir zu dieser Thematik jemand (vielleicht @El Quijote ?) etwas sagen oder zielführende Literatur empfehlen?
 
Könte mir zu dieser Thematik jemand (vielleicht @El Quijote ?) etwas sagen oder zielführende Literatur empfehlen?
Leider nein. Die Personalunion zw. Spanien und Portugal ist einer meiner blinden Flecken. Damit habe ich mich nie näher befasst. In der Seminarvorlesung Historia Moderna de España* (Seminarvorlesung nicht, weil es die ein Seminar begleitende Vorlesung war, sondern weil die Veranstaltungen an der Uni in Spanien Seminarwertigkeit, aber Vorlesungscharakter hatten - und jede Äußerung des Dozenten war klausurrelevant) hat die Dozentin die ersten drei Monate nur statistische Daten heruntergerattert. Jede Provinz mit Bevölkerungszahlen, Bevölkerungszusamnensetzung (aber alles in toten Zahlen). In Spanien waren die Kurse nach Studienjahr organisiert, Beginn im Winter-Cuatrimester, d.h. man suchte sich im Oktober die Kurse fürs Jahr aus, manche waren annual (also ganzjährig), manche auch nur im ersten Cuatrimestre, manche im zweiten (Wintersemester, Sommersemester). Historia Moderna de España war ganzjährig angelegt. Nun wollte ich aber im 2. Cuatrimestre unbedingt Mittelalterarchäologie belegen, weshalb ich von vornherein geplant hatte, den Kurs nach dem ersten Halbjahr abzubrechen; da er auch noch todlangweilig war, hat dieser Kurs die traurige Ehre, der von mir in meinem ganzen Studium meistgeschwänzte Kurs zu sein (ich war nie ein Schwänzer, insbesondere in Geschichte nicht). Im zweiten Halbjahr soll er interessanter gewesen sein.


*1492 - 1800, auf Historia Moderna folgte Hª Contemporanea 1800 - 1936/39 und auf diese wiederum Hª Actual de España 1936/39 bis zur Gegenwart
 
Die Personalunion zw. Spanien und Portugal ist einer meiner blinden Flecken.

Sowas gibts? ^^

Spaß bei Seite, schade, dann werde ich mich danach mal etwas weiter umtun. Die hiesige Unibibliothek scheint mir leider nicht besonders ergibig, was die Verhältnisse in der Karibik und Südamerika angeht.
Und was ich bisher an Literatur im Hinblick auf die Personalunion gefunden habe, hat sich leider immer nur auf die europäischen Verhältnisse bezogen.
Hinzu kommt, dass ich bislang auf die deutsch- und englischsprachige Literatur angewiesen bin.
Ich versuche zwar gerade mir ein wenig Spanisch anzueignen aber bis dass reicht Geschichtswerke einigermaßen zügig lesen und in den Einzeelheiten verstehen zu können, wird es noch einige Zeit brauchen.
 
¡Ánimo! Castellano es bastante fácil. (Si no hablamos del imperfecto y del indefinido o del subjuntivo o....)
 
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