@dekumatland : (zu Post #79 weiter oben mit den Quellenwiedergaben)
Die Wahrheitsbeteuerung dient in der vorliegenden Form dazu, bei einer eher unglaublichen Schilderung sich selbst etwas zu distanzieren. So hat das schon Herodot getan. Ein "deshalb ist es glaubwürdig" und ein "so berichtet zumindest" sind feine Unterschiede. Bei Adam von Bremen kommt hinzu, dass er einen König anführt und sich sicher nicht respektlos zeigen will, so aber einen gewissen Zweifel durch das scheinbare Gegenteil ausdrücken kann, ohne den Gewährsmann zu brüskieren.
Das freie, bei vielen schon grobe und brutale Urteil, mit dem deutsche Historiker heute feine Nuancen häufig ignorieren konnten, war historisch für den Großteil der Historiker doch unmöglich. Seinerzeit löste die Enzyklika "Mit brennender Sorge" massive Reaktionen des Regimes aus, die teilweise das Konkordat verletzten. Heute verstehen viele die zurückhaltende Sprache nicht mehr und behaupten eine zu große Zurückhaltung, obwohl hier doch die Grenze getroffen wurde, hinter der womöglich eine Verfolgung der Kirche, aber ganz sicher eine Aufkündigung des Konkordats gedroht hätte.**
Dann ist da die Tatsache, dass die Grönländer tatsächlich eine eher grün-blaue Haut gehabt haben werden, wie noch heute viele Deutsche im Winter.
Und ob die Grönländer und Isländer in Norwegen und Dänemark immer die Wahrheit gesagt haben, ist stark zu bezweifeln. Dazu verweise ich auf das von mir genannte Werk von Kirsten A. Seaver.
* Der Papst ließ die Enzyklika schreiben, da sie als einzige nicht auf Latein, sondern auf Deutsch verfasst werden sollte, damit eine Übersetzung nicht verhindert werden konnte. Schon das eine unverholene Brüskierung des Regimes.
** Wer da anderer Meinung ist, bitte in einem Thread zur Enzyklika antworten. Und hier nur darauf verweisen.