Ifni-Krieg - ḥarbu Ifnī - la guerra olvidada

Was würdest Du denn als "typische Bauart der Befestung (?) der Region" ansehen? Sidi Ifni selbst ist ja meines Wissens eine spanische Gründung aus dem frühen 20. Jh., und manchmal wurden im 19. und frühen 20. Jh. durchaus recht "kreative" Anklänge an die Vergangenheit gesucht. Auch deutsche "Ritterburgen" des 19. Jh. beruhen nicht unbedingt auf der realen Bauweise mittelalterlicher Burgen. Ich möchte Deine Verbindung nicht in Zweifel ziehen, aber vielleicht kannst Du sie ein wenig näher erläutern?
 
Zunächst die unwegsame Lage durch einen Fluss (Ait Benhaddou Kasbah) oder Gipfelterrain wie auf dem Portolan abgebildet.

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Vergleichbares dürfte in bergigen Gegenden auch gegeben haben aber das typische ist m.E. die Schießcharte [nicht für die Moukahala(magrebinische Muskete) sondern die ältere Version für Bogen] an den Ecken der Wehrtürmen um Angreifer abzuwehren.

Zivile Häuser ,in der Ifni-Region haben diesen architekturischen Aspekt für Bogenschießer zuweilen übernommen.
Unbenannt (2).png


Ps..Nachden Hindernissen musste Angreifer auch noch an den nichtersehbaren Bienenstöcke(agressive afrikanischen Wildbiene) vorbei was wohl auch in der Geschichte der Drohnen nicht erwähnt wird.
 
Das ist jetzt schlecht zu erkennen, aber ich verstehe, dass man dazu nicht unbedingt die nötigen gemeinfreien Bilder zur Hand hat. Vielleicht kannst Du es noch etwas näher ausführen? Natürlich nur, wenn Du Zeit und Lust dazu hast!

Es gab also spezielle Schießscharten für Bogenschützen, die so nur in Nordwestafrika bestanden? Oder die eindeutig dort zum ersten Mal nachgewiesen sind? Und wie genau wurden Wildbienen zur Verteidigung einer Festung eingesetzt? Würden sie - gesetzt, sie wären wirklich so unkontrollierbar aggressiv wie beschrieben - nicht auch die Verteidiger und Bewohner der Festung bedrohen?
 
Es gab also spezielle Schießscharten für Bogenschützen, die so nur in Nordwestafrika bestanden? Oder die eindeutig dort zum ersten Mal nachgewiesen sind?
Schießscharten in der Brustwehr auf Burg/Stadt/Kastellmauern für Bogenschützen waren schon in der Antike üblich (und die Antike begrenzt sich geografisch sicher nicht auf Nordwestafrika)
 
Schießscharten in der Brustwehr auf Burg/Stadt/Kastellmauern für Bogenschützen waren schon in der Antike üblich (und die Antike begrenzt sich geografisch sicher nicht auf Nordwestafrika)
Ja,deswegen schrieb ja typisch für diese Region,ich habe zum besseren Erkennen ein Kontrast,mit diesen typischen stufigen Bogenschießscharten (in weiß) zum restlichen haus (rötlich) ausgesucht.

Zu den Wildbienen:man musste schon wissen wo der Korb/Körbe war um nicht durch Vibrationen/Erschütterungen ausgelösten Alarm ,attackiert zu werden.Die afrikanische Wildbiene reagiert sensibler auf Erschütterungen und Pferomone ,da sie mehr Fressfeinde hat als die mediterrane art.

Also ein vermeintlicher Stall zum erklimmen der Festung zu Nutzen ,wäre eine schmerzhafte Ideee InzerkiQuelle:frwiki.wikiOb letzteres im europäischen Burgenwehren eingesetzt wurde bezweifle ich wegen den genannten, fehlenden Attributen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die spanischen Architekten(?) haben diesen, für die Region markanten, Baustil in ihren lokalen Bauten der Streitkräfte übernommen/perfektioniert.


Tiradores.jpg


Cuartel de Tiradores de Ifni

Näherer Ausschnitt des Eingangs, des Kartells.Cuartel de Tiradores-todocoleccion.online
 
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Also ein vermeintlicher Stall zum erklimmen der Festung zu Nutzen ,wäre eine schmerzhafte Ideee InzerkiQuelle:frwiki.wikiOb letzteres im europäischen Burgenwehren eingesetzt wurde bezweifle ich wegen den genannten, fehlenden Attributen.

Darf ich an dieser Stelle nochmals nachfragen? In dem Artikel wird einfach ein Ort beschrieben, in dem Bienenzucht eine besondere Rolle spielt. Von einem "militärischen" Gebrauch der Stöcke ist nicht die Rede. Ich kann mir auch tatsächlich nicht so recht vorstellen, wie das funktioniert haben soll. Gibt es denn irgendeinen Text, in dem so etwas beschrieben wird?
 
Von einem "militärischen" Gebrauch der Stöcke ist nicht die Rede.
(schwarz-gelbe Insekten, die empfindlich stechen können, in militärischem Kontext kenne ich nur aus einem fiktionalen Text: dort ist es ein Hornissennest - aber diese Hornissen sind nicht "rekrutiert" ;) - Mailer, die Nackten und die Toten)
 
Wenn MFelix von Schießscharten spricht, mein er offensichtlich Zinnen.

Bzgl. Insekten in der Kriegführung: Wir hatten vor x Jahren mal ein Mitglied, das behauptete, in einem spanischen Text gelesen zu haben, dass die Maya Hornissen als Kriegswaffe eingesetzt hatten. Da dasselbe Mitglied aber Mel Gibsons Apokalyptica gesehen hatte, stellte sich schnell heraus, dass das Mitglied die Filmszene wohl für historisch gehalten hatte.
 
Wir hatten vor x Jahren mal ein Mitglied, das behauptete, in einem spanischen Text gelesen zu haben, dass die Maya Hornissen als Kriegswaffe eingesetzt hatten.

Das findet sich allerdings auch in diesem Spiegel-Artikel:
Gifte und Insekten: Die Massenvernichtungswaffen der Antike

Im Popol Vuh, der heiligen Schrift der Maya, sind täuschend echt verkleidete Strohkameraden beschrieben, die vor einer Festung aufgestellt wurden. Stieß der Feind ihnen den Helm vom Kopf, fand er sich plötzlich inmitten eines Schwarms aggressiver Insekten wieder – die allerdings nicht mit ihrem Gift Verderben brachten, sondern durch die von ihnen gestiftete Verwirrung.

Der Artikel spricht auch davon, dass die Römer recht oft Bienenkörbe mit Katapulten in die feindlichen Linien geschleudert hätten.

Dieser Text bietet dazu einige Literaturangaben:

War and Bees - Military applications of apiculture (2001)
 
Ich kenne ehrlich gesagt den unterschied von Scharten und Zinnen nicht aber ich nehme an das der Verweis von El Quijote einen offenen Mauersatz meint.

Ich habe keine Quelle zu der Bienenabwehr ausser einer Internetseite die es erwähnt und die sekundär Lit. dazu es wird auch erwähnt das Kakteen und Akazien auch als Barriere dienten.
 
es wird auch erwähnt das Kakteen und Akazien auch als Barriere dienten.
Das wundert mich nicht. Auch hierzulande hat man Pflanzen als Gebück oder als Wehrhecken als Annäherungshindernis in einem Verteidigungsfall gezielt angelegt.


Ich kenne ehrlich gesagt den unterschied von Scharten und Zinnen nicht
Zinnen sind oben offen auf der Spitze einer Mauer oder am Rand des Daches eines Gebäudes angebracht. Schießscharten sind Öffnungen in einer Mauer und meist überdacht.

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Bei diesem Turm ist eine Schießscharte in der Mitte des Bauwerkes. Oben sind mehrere Zinnen.
 
Die spanischen Architekten(?) haben diesen, für die Region markanten, Baustil in ihren lokalen Bauten der Streitkräfte übernommen/perfektioniert.
Da die Zinnen auf dem spanischen Gebäude wohl kaum eine militärische Funktion hatten, sind sie allenfalls eine historische Reminiszenz. Von Perfektion kann daher keine Rede sein.
 
Das wundert mich nicht. Auch hierzulande hat man Pflanzen als Gebück oder als Wehrhecken als Annäherungshindernis in einem Verteidigungsfall gezielt angelegt.

Ja, das liegt nahe und ist auch in der Ausführung plausibel. Bei Bienen oder Hornissen ist mir das aber nicht so recht klar. Gut, meinetwegen kann man einen Stock mit einem Katapult vielleicht schnell genug abschießen, dass der Gegner den Zorn der Insekten abbekommt. Aber als Annäherungshindernis? Wenn die Tiere wütend ausschwärmen, könnten sie doch genauso die Verteidiger angreifen oder sogar ins Innere des Bauwerks gelangen?
 
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