Und dieser Zusammenbruch gilt ebenso für die in Hessen gelegenen Oppida Heidetränke, Rimberg, Eisenköpfe, Hünstein, Heunstein und andere.
Das Heidetränk-Oppidum und auch der Dünsberg (90 ha!) oder die Amöneburg sind in der geographischen Lage, Dominanz und Größe etwas ganz anderes als die genannten kleineren, im Marburger Hinterland gelegenen Ringwallanlagen. Sie waren ganz sicher politische Zentren mit überregionaler wirtschaftlicher Bedeutung, liegen an Fernhandelsstrecken und am Rande oder inmitten landwirtschaftlicher Günsträume und schon jahrtausende bestehender Siedlungskammern.
Ganz anders die Ringwallanlagen im Bergland. Sie sie sind oft sehr klein (3 -12 ha), eng benachbart, dennoch mit Spuren permanenter Besiedelung und vor allem der örtlichen Metallverarbeitung!
In der Ringwallanlage Rittershausen (LDK) wurde z.B. eine komplette Schmiedeanlage für Eisen ausgegraben, Buntmetallverarbeitung wurde an den Eisenköpfen nachgewiesen. Es gab noch viel mehr dieser Ringwallanlagen, die im LDK und im Siegerland (z.B. Hohenseelbachskopf/ Mahlscheid) durch den Basaltabbau schon im 19. und frühen 20. Jahrhundert zerstört worden sind.
Man muss aber keine örtlichen kriegerischen Auseinandersetzungen oder lokale Epidemien als Ursache für den Niedergang dieser befestigten Anlagen bemühen:
Sie verdanken ihre Existenz ausschließlich dem latènezeitlichen Wirtschaftssystem mit überregionalen Handelsbeziehungen, das schon ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. und dann ab 50 v. Chr. endgültig zusammenbrach. Diese Metallproduktion war für einen Absatzmarkt in ganz Mittel- und Westeuropa, nutzte die Verkehrswege an Lahn, Rhein und Mosel. Das funktionierte nur mit Gewinnen aus überregionalem Handel.
Mit der römischen Dominanz im Mittelmeer, und später in Gallien, brach dieser gesamte Absatzmarkt zusammen, und damit die wirtschaftliche Grundlage.