Kult- und Genussmittel Europas

Am Ende meiner Pennälerkarriere gingen wir in die Cavete und genossen Schwarzen Afghan. Allerdings ich nur 1x.Während dieser Session lag ich unmotiviert in einer Kneipe auf einem Bierfaß...mehr war nicht und ich kuriert.
1980 lieh ich eine Bekannten meine Pfeife, sie wollte nicht drehen.Und damit erschöpften sich meine Kenntnisse.
 
es gibt ein Sonderheft von Geo Epoche, da geht es ausschließlich um das Thema Drogen. (auch Herkunft, Wirkung usw)

Fand ich recht interessant
 
Wollte schon immer mal wissen ob die Hanfsamen auch berauschend sind ;ich frage aus geschitlichen bzw. mythologischen Interesse raus .

Denn ich hatte immer die Vermutung das,in Odysseus und die Lotophagen mit ihren Lotossamen eigentlich Hafsamen konsumiert haben .

Da es aber Hanföl für die Küche gibt denke ich eher nein.!?
 
In der Odyssee ist keine Rede davon, dass die Lotophagen die Samen des Lotos gegessen hätten. Es ist ausdrücklich vom Essen einer "Frucht" (karpós) die Rede (9,94). Diese Frucht wird obendrein als "honigsüß" bezeichnet. (Ich habe allerdings keine Ahnung, wie Hanf schmeckt.)
 
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Wollte schon immer mal wissen ob die Hanfsamen auch berauschend sind ;ich frage aus geschitlichen bzw. mythologischen Interesse raus .

Denn ich hatte immer die Vermutung das,in Odysseus und die Lotophagen mit ihren Lotossamen eigentlich Hafsamen konsumiert haben .

Da es aber Hanföl für die Küche gibt denke ich eher nein.!?
Nein, nicht im Öl, das THC wird nur in den Blüten der weiblichen Pflanze gebildet.
 
In der Odyssee ist keine Rede davon, dass die Lotophagen die Samen des Lotos gegessen hätten. Es ist ausdrücklich vom Essen einer "Frucht" (karpós) die Rede (9,94). Diese Frucht wird obendrein als "honigsüß" bezeichnet. (Ich habe allerdings keine Ahnung, wie Hanf schmeckt.)
Da es sich um einen Mythos handelt denke ich das Odyseuss Leute schon zwar Betäubungsmittel zu sich genommen haben aber in welcher Form und welcher Pflanzen wird im Mythos nicht deutlich bzw. die Adressaten sollen durch eine Frucht ein romantisches Bild bekommen .

Das es die Lotophagen höchst wahrscheinlich auch gab wird durch die Erwähnung derer bei anderen Autoren deutlich "Lotophagen werden auch von anderen antiken Autoren erwähnt. Herodot berichtete im 5. Jahrhundert v. Chr. von einem Volk, das er Lotophagen nennt, das an der libyschen Küste westlich der Maken ....lebte. Das Gebiet der Machlyer, die laut Herodot ebenfalls Lotos, aber in geringerem Umfang, verzehrt haben, soll im Westen bis zum Fluss Triton, der in den Tritonsee mündete, gereicht haben".(Wiki)

Die Lustlosigkeit der Matrosen von Odysseus erinnert doch stark an Cannabis Konsum und da es im Rif vlt.auch weiter östlich sich diese Pflanze Verbreitet hat denke ich ,dass der Mythos ein wenig angepasst an die Gegebenheit schon passt .

Herodot beschreibt vermutlich auch eine andere Pflanze als bei Odysseus wo von einer Blüte an einem Halm zu lesen ist .Denn Pliny der Ältere spricht von einem Baum es wird die Lotuspflaume vermutet.
 
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Das es die Lotophagen höchst wahrscheinlich auch gab wird durch die Erwähnung derer bei anderen Autoren deutlich "Lotophagen werden auch von anderen antiken Autoren erwähnt. Herodot berichtete im 5. Jahrhundert v. Chr. von einem Volk, das er Lotophagen nennt, das an der libyschen Küste westlich der Maken ....lebte. Das Gebiet der Machlyer, die laut Herodot ebenfalls Lotos, aber in geringerem Umfang, verzehrt haben, soll im Westen bis zum Fluss Triton, der in den Tritonsee mündete, gereicht haben".(Wiki)
Diese späteren Autoren kannten Homers Werke natürlich. Da sie das von ihm Erzählte für grundsätzlich historisch hielten, versuchten sie die von ihm erwähnten Völker und Örtlichkeiten zu lokalisieren und mit ihnen bekannten Völkern und Örtlichkeiten zu identifizieren. (Auch der Lotos wurde mit realen Pflanzen identifiziert.) Das bedeutet aber nicht, dass es Homers Lotophagen tatsächlich gab.
 
Stimmt ,aber eine tolle Geschichte ,die tausende Jahre immer noch erzählt wird und verfilmt wird.
 
Herodot beschreibt vermutlich auch eine andere Pflanze als bei Odysseus wo von einer Blüte an einem Halm zu lesen ist .
Ich nehme an, Du beziehst Dich auf Vers 9,89, der in der Übersetzung im Wikipedia-Artikel zu den Lotophagen so lautet: "Was für Sterbliche dort die Frucht des Halmes genössen". Diesen Vers hat Voß aber erstens leider arg frei übersetzt (bzw. der Dichter ist mit ihm durchgegangen) und zweitens hast Du ihn anscheinend missverstanden. Genauer übersetzt lautet er (οἵ τινες ἀνέρες εἶεν ἐπὶ χθονὶ σῖτον ἔδοντες): "welche die Männer seien, die auf der Erde Getreide essen". (Ein Halm wird gar nicht genannt.) Es geht hier nicht um eine Beschreibung des Lotos, sondern Odysseus schickt Kameraden aus um zu erkunden, welche Männer dieses Land bewohnen. Das mit dem auf der Erde Getreide (bzw. Brot) essen ist nur eine Umschreibung für "Landesbewohner".
Vom Lotos erfahren wir bei Homer nur, dass er eine honigsüße Frucht ist.
 
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In der Telemachie geht Telemachos, der Sohn des Odysseus auf die Suche nach seinem Vater, er besucht zuerst den alten Nestor von Pylos und reist dann mit Nestors Sohn an den Hof von Sparta zu Menelaos und Helena. Dabei schwelgt man in Kriegserinnerungen, und bei dem Gedanken an all die Heroen, die gefallen sind, bekommt die Gesellschaft das heulende Elend.

Doch die schöne Helena weiß Abhilfe, und sie mischt ein Wundermittel in den Wein, das "Pharmakon Népenthes", ein Mittel, dass Menelaos aus Ägypten mitgebracht hat.

"Doch die zeusgeborene Helene hatte anderes im Sinn,
Und sie warf in den Wein, von welchem sie tranken,
Das Mittel Népenthes (pharmakon Nepenthes),
Gegen Kummer und Schmerz und aller Übel Gedächtnis.
Wer davon kostet, nachdem es im Kratér gemischt wurde,
Dem rinnt am nämlichen Tage keine Tränen die Wangen herab,
Auch nicht, wenn ihm gestorben wären Vater und Mutter."

Von so wohlerwogener Wirkung waren die Mittel,
Welche der Tochter des Zeus die Gemahlin des Thon,
Polydamna
Einst in Ägypten geschenkt, dort bringt die fruchtbare Erde
Mancherlei Kräuter hervor, mit vielen guten auch böse.
Dort ist jeder ein Arzt, der kundiger ist als die anderen Menschen,
Denn wahrlich, sie stammen ab vom Geschlecht des Paieon.

Odyssee IV, 220-224, 227-233.

Zu der Zeit, in der die homerischen Epen verfasst wurden, war der Schlafmohn wohl schon in Griechenland bekannt, Opium oder Mohnprodukte werden aber nie explizit als "Schmerzensbrecher" in der Ilias oder der Odyssee erwähnt. Machaon oder Patroklos verarzten verwundete Krieger mit Kräutern, ohne zu sagen welche. An einer Stelle Ilias VIII, 306 ff. vergleicht Homer das behelmte Haupt des tödlich getroffenen Gorgythion mit einer geknickten Mohnkapsel.

Opium, (Opion heißt soviel wie "Säftchen") wurde wohl zur Zeit, in der die homerischen Epen spielen und auch in der Zeit, in der sie geschrieben wurden, in Griechenland noch nicht als Schmerzmittel verwendet, die Kenntnis scheint sich aber bald verbreitet zu haben. In der medizinischen Literatur wurde der Saft des Schlafmohns seit Hippokrates viel besprochen als hochwirksames Mittel gegen Schmerzen, Husten und Durchfall, das aber behutsam und mit Vorsicht zu behandeln ist.

Bei der Lotophagen-Episode oder bei Zauberpflanzen wie dem Kraut Molys, das Hermes Odysseus als Gegenzauber empfiehlt gegen die Hexenkünste der Kirke ist es ziemlich müßig, zu versuchen, sie mit rezenten Drogen/Pflanzen zu identifizieren. Die Lotus-Pflanze hat keinerlei psychotrope Wirkungen und es handelt sich dabei einfach um ein literarisches Topos.

Bei der Episode am Hof von Sparta, bei dem Drogencocktail, den Helena den trauernden Helden kredenzt, da sieht die Sache ganz anders aus, und da spricht doch bei dem geradezu euphorischen Kommentar, den Menelaos über die "Heilmittel" Ägyptens abgibt doch schon eine recht genaue Kenntnis der Materie.

Schon die antiken Homer-Kommentare haben das "Pharmakon Nepenthes" als Saft des Schlafmohns identifiziert. Cato der Ältere hat den Anbau empfohlen (Cato, agr. 38, 4). Der ältere Plinius (Plinius, Hist.nat. IXX, 167-169, XX, 198-206 ) beschreibt die verschiedenen Mohnarten und ihre medizinische Verwendung, verrät auch wie man Opium gewinnt.

In Griechenland deutet der Beiname von Sikyon (Mekoné von Mekon-Mohn auf Schlafmohnanbau. Wegen der Samenfülle war die Mohnkapsel ein Attribut der Demeter, die den von ihr geliebten Athener Mekon in eine Mohnpflanze verwandelte. Mohnkapseln als Abzeichen trugen auch die Priesterinnen der Demeter. Das Attribut ging später auf Isis über. Ein Standbild der Aphrodite des Bildhauers Kanachos stand in Sikyon. Aphrodite wurde mit einem Apfel und einer Mohnkapsel abgebildet.
 
In der Odyssee ist keine Rede davon, dass die Lotophagen die Samen des Lotos gegessen hätten. Es ist ausdrücklich vom Essen einer "Frucht" (karpós) die Rede (9,94). Diese Frucht wird obendrein als "honigsüß" bezeichnet. (Ich habe allerdings keine Ahnung, wie Hanf schmeckt.)

Sie haben einen herben, nussartigen Geschmack, am ehesten mit dem Geschmack von Sonnenblumenkernen zu vergleichen. Sie schmecken gar nicht schlecht, leicht in etwas Öl geröstet gar nicht übel als Snack und recht nahrhaft.

Hanfkörner sind auch ein ganz hervorragender und fast vergessener Angelköder. Fast alle Weißfischarten nehmen gerne gequollene Hanfkörner an, und als Beifutter sind sie auch gut geeignet als Karpfenfutter. Hanf regt den Appetit an der Fische.
 
Es ist ausdrücklich vom Essen einer "Frucht" (karpós) die Rede (9,94).
Ich nehme an, Du beziehst Dich auf Vers 9,89, der in der Übersetzung im Wikipedia-Artikel zu den Lotophagen so lautet: "Was für Sterbliche dort die Frucht des Halmes genössen". Diesen Vers hat Voß aber erstens leider arg frei übersetzt (bzw. der Dichter ist mit ihm durchgegangen) und zweitens hast Du ihn anscheinend missverstanden. Genauer übersetzt lautet er (οἵ τινες ἀνέρες εἶεν ἐπὶ χθονὶ σῖτον ἔδοντες): "welche die Männer seien, die auf der Erde Getreide essen". (Ein Halm wird gar nicht genannt.)
Mit Karpos ist ja eigentlich nach der Mythologie die Feldfrucht gemeint also sprich ,das Getreide oder ähnliche Grassorten (oder auch Hanf?) .

Im englischen heist ja ,das Getreide "Crop" und es steckt vlt. auch im Wort Herbst welches von einer Proto-indo europäischen Wurzel "kerp" kommen soll ,was "sammeln" bedeutet, z.b noch im Wort Kerpholz zu finden.

..."welche die Männer seien, die auf der Erde Getreide essen" das man Brot essen tut ,ist ja kein Merkmal das die Lotophagen von den Hellenen unterscheidet .Also wieso sollte Getreide essen aussergewöhnlich sein wie Im Satz angedeutet aber hingegen wenn man gesüsste "Haschkekse/brot"(?) verspeist ist es Wert darüber zu berichten.

Also ist die Cannabispflanze doch vlt. gemeint ?
 
Mit Karpos ist ja eigentlich nach der Mythologie die Feldfrucht gemeint also sprich ,das Getreide oder ähnliche Grassorten (oder auch Hanf?) .
Getreide oder ähnliche Grassorten, gar Hanf, schmecken aber nicht "honigsüß" wie laut Odyssee die Lotos-Frucht.
..."welche die Männer seien, die auf der Erde Getreide essen" das man Brot essen tut ,ist ja kein Merkmal das die Lotophagen von den Hellenen unterscheidet .Also wieso sollte Getreide essen aussergewöhnlich sein wie Im Satz angedeutet aber hingegen wenn man gesüsste "Haschkekse/brot"(?) verspeist ist es Wert darüber zu berichten.
Es geht nicht um ein Unterscheidungsmerkmal oder Außergewöhnlichkeit, sondern "Männer, die auf der Erde Getreide essen" ist eine blumige Umschreibung für "Landesbewohner". Es ist nicht wörtlich gemeint, dass sie Getreide essen, sondern "welche Männer wohnen in diesem Land?"
Also ist die Cannabispflanze doch vlt. gemeint ?
Laut obiger Auskunft schmeckt sie anscheinend nicht "honigsüß". Also nein.
 
Mit Karpos ist ja eigentlich nach der Mythologie die Feldfrucht gemeint also sprich ,das Getreide oder ähnliche Grassorten (oder auch Hanf?) .

Im englischen heist ja ,das Getreide "Crop" und es steckt vlt. auch im Wort Herbst welches von einer Proto-indo europäischen Wurzel "kerp" kommen soll ,was "sammeln" bedeutet, z.b noch im Wort Kerpholz zu finden.

Das Wort heißt Kerbholz, darin steckt das Wort kerben ('ritzen, schnitzen, markieren'). Etymologisch hat das mit dem Getreide nichts zu tun, wenn man ein verwandtes Wort im Griechischen sucht, wäre das am ehesten gráphein ('ritzen, zeichnen, schreiben', vgl. Graphik).


Nicht alles, was irgendwie ähnlich klingt und in der Bedeutung irgendwie zusammenpasst, gehört auch etymologisch zusammen. Wir haben es hier mit mindestens drei verschiedenen Etyma zu tun, von denen sich folgende Wörter ableiten:

englisch harvest - deutsch Herbst - griechisch karpós - lateinisch carpere (carpe diem - 'pflücke den Tag')*

englisch carve - deutsch kerben - griechisch gráphein (?)

englisch crop - deutsch Kropf - (kein griechischer Kognat)



* das germanische h- entspricht regelmäßig einem griechischen k- bzw. lateinischen c-, vergleiche kannabis/cannabis - Hanf...
 
Das gegenteilige Bild von den friedlichen "Lotusessern" sind ja die ismailitischen Hashashin von denen ja das engl. Wort Assassin kommt .Ich denke aber nicht ,dass die wirklich Hashisch gegessen haben wie es oft übersetzt wird .
 
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