Hans Joachim Marseille

Horst1887

Neues Mitglied
Hallo zusammen,

ich schreibe gerade eine Arbeit über die Kriegsproganda des NS Regimes. Zentral geht es um die Fragestellung wie diese Propaganda auf den Soldatentod allgemein, aber auch auf den Tod von Fliegerhelden, in diesem Fall von Hans Joachim Marseille reagierte.
Leider finde ich nicht wirklich viel Literatur. Zudem finde ich keinerlei historische Quellen, die über den Tod Marseilles berichten? Oder ist dies kein Zufall, da kein Bericht gemacht werden sollte? Vielleicht kann mir jemand helfen!

Danke!
 
Also: Lösung in drei Schritten.

1: Allgemeine Funktion der Propaganda in Diktaturen: Formen, Funktionen und Wirkung

2. Heldenstilisierung: Aufbau, Stilisierung und Rolle/Bedeutung von Helden für den nationalen Narrativ
- im allgemeinen Sinne innerhalb der Gesellschaft, auch als Strategie zur Militarisierung von Gesellschaften
- als Teil der militärischen Tradition

daraus generieren sich Hypothesen, die empirische Gegenstücke haben sollten.

3. Inhaltsanalyse: Quantitativ oder qualitative Sicht auf ein oder mehrere "Leitblätter" im NS-System

https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Zeitung_(Nationalsozialismus)

- Analyse der entprechenden Beiträge gemäß der theoretisch erarbeiteten "Konstrukte"
- Schlussfolgerung, die die "Heldensaga" um Marseilles im NS-System bestätigt oder verwirft


Darüberhinaus ist es lohnenswert, das Weiterleben der "Heldensaga" um Marseilles oder auch Rudel etc. nach dem Zusammenbruch zu erklären und das Traditionsverständnis
- in der Gesellschaft
- in der BW

hinsichtlich der Konstanz und der Brüche zu betrachten
 
Ich würde zwei Punkte in Bezug auf Marseille und die Recherche der Sachverhalte ergänzen:

1. passt der Sachverhalt Marseille unter die Heldenstilisierung vor seinem Tod?
2. welche Sachverhalte treffen auf die Person/persönliches Verhalten von Marseille zu (etwa in Abgrenzung zu Rudel)


Die ZEIT von 1967
Stern von Afrika

Der Rummel entstand natürlich aufgrund seiner rasanten Abschussliste, dann aber insbesondere, als eine Propagandakompanie in Afrika Filmmaterial für die Wochenschauen lieferte.

Zu 1. ist natürlich interessant, wieso zB Chapman in War and Film auf Basis des 50er-Jahre Machwerks ehemaliger und nun beschäftigungsloser Propagandisten ihn als "glühenden Nazi" charakterisiert hat.

Das widerspricht der einzigen seriösen Biographie von Heaton/Lewis 2012.

Sein Tod wurde einen Tag später am 1.10.1942 im Wehrmachtsbericht bekannt gegeben. Selbstredend mit "im Felde unbesiegt".
 
Danke für die zwei Antworten!

Daraus ergeben sich mir folgende Fragen:

Die Zeitschriften, die ich unter aufgeführtem Link finde, sind die irgendwo online abrufbar? Gibt es für solche Zetschriften eine Datenbank mit den Ausgaben aus dieser Zeit? Ich bin leider nicht fündig geworden.

Insbesondere in offziell "geschalteten" Todesanzeigen finden sich Propaganda Baustücke, aber auch in der Feldpost, in diesem Fall in der Post von Todesnachrichten an die Familienangehörigen. Gibt es weitere, zentrale, Formen der Propaganda (zentral im Sinne der Rechtfertigung des Soldatentodes und der Opferbereitschaft?)

Danke und viele Grüße
 
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