Bei unserer Dauerausstellung wollen wir unter anderem auch einige Waffenn aus verschiedenen Jahrhunderten zeigen und deren Funktion begreiflich machen.
Die Ausstellung soll interaktiv sein, die Besucher (Zielgruppe Familien) sollen die Waffen auch angreifen können. Auch Helme aus verschiedenen Zeit Epochen (12. bis 15. Jhd.) sollen ausprobiert werden. Dementsprechend müssen die Waffen stumpf sein und so montiert werden, dass man damit keinen Unfug machen kann. Informationstafeln soll über die Funktion, die Zeitepoche sowie allgemeines Wissen vermitteln.
Einem fest verankerten hölzernen Torso (ähnlich einer Schneiderpuppe) wollen wir ein Ringpanzerhemd mit dazugehörigem Gambeson anziehen. Auch hier soll die Funktion mittels Tafeln erklärt werden.
Bei einer Führung kann der Kulturvermittler mittels verschiedener Waffen die Schutzwirkung dieser Rüstung vorzeigen, bzw darf es der Besucher auch selbst ausprobieren.
Dabei geht es mir keineswegs um historisch korrekte Stücke, sie aber selbstverständlich zeitlich zusammenpassen.
Zusätzlich besteht das Museum – wir nennen es Szenarium- auch aus historisch nachgebildeten Räumlichkeiten aus dem 14. Jahrhundert), wie Küche, zwei Stuben und einer Pförtnerstube, die von eine „Living Historie“ Gruppe regelmäßig auch belebt wird. Diese Räume werden auch wirklich historisch der Burg angepasst.
Über Keramiken aus dieser Zeit habe ich mich hier schon informiert und konnte viele gute Hinweise und wertvolle Quellen finden, nach denen ich die Töpfe, Becher, Krüge,… nachbauen konnte.
So arbeiten wir Stück für Stück an unserem interaktiven Museum, welches im kommenden Frühjahr eröffnet werden soll.
Als Mitverantwortliche dieses Projekts habe ich schon unglaublich viel gelernt – dieses Forum war und ist mir eine große Hilfe. Trotzdem stoße ich immer wieder an Grenzen, so wie eben bei der Frage ob es ein gefüttertes Untergewand überhaupt je gegeben hat.
Mein “historisch gebildeter“ Bekannter hatte eigentlich gar kein Argument, außer „das ist unhistorisch“ und „… das ist eine lange Geschichte“ ist.
Was macht deinen Bekannten zu einem „historisch Gebildeten“?
Vermutlich bloß die Tatsache, dass er sich für das Leben im 14. Jhd interessiert. Historiker ist er auf jeden Fall nicht.
Mir ist wichtig, dass alles was wir auf den Tafeln an Information weitergebe auch durch Quellen belegbar ist. Der Besucher soll ja möglichst mit mehr Wissen die Ausstellung verlassen.
Sorry, war jetzt ein langer Text