Zu Herodot: Attex13 bezieht sich vermutlich auf das 2. Buch, insbesondere 2,43, 2,46, 2,145 und 2,156, wo Herodot im Rahmen einer Interpretatio Graeca die ägyptische Religion und Mythologie behandelt und Verbindungen herzustellen versucht. Ihm zufolge hätten die Ägypter drei Göttergeschlechter unterschieden, von denen die "acht Götter" (u. a. Pan) zuerst existierten, dann die "zwölf Götter" (u. a. Herakles), von denen schließlich die restlichen (u. a. Dionysos) abstammten. Herodot sagt aber auch wiederholt deutlich, dass sich diese Anschauungen der Ägypter von denen der Griechen unterschieden. Dazu kommt natürlich noch, dass ohnehin die gesamte Gleichsetzung ägyptischer mit griechischen Göttern eine arg wacklige Sache ist. Was man daraus für eine griechische Vasenmalerei erschließen will, erschließt sich mir nicht.

Mir auch nicht. Attex schreibt:

Ich sehe eine Zählstruktur für das Jahresviertel; aber bitte, ich kann das hier unmöglich herleiten. - Will der Experte dieses Forums sagen, die Mythen sagen über die Zeitrechnungen nix aus? (Herodot: die Achtergottheiten waren vor den Zwölfergottheiten...)

Es mag* ja Mythen geben, die etwas über Zeitrechnungen aussagen. Aber dies apodiktisch zu behaupten und sich dann im Dunkeln zu verlieren, ist etwas unbefriedigend. An den besagten Stellen ist jedenfalls nichts zu finden, was irgendwie in eine kalendarische Richtung deuten könnte. Es sei denn, man deutete jedwede Nennung einer Zahl kalendarisch.

*das heißt, ich räume eine Möglichkeit ein, wenn ich dies auch nicht für besonders plausibel halte
 
Da nehme ich aber den Hug, 1812: Untersuchungen über den Mythos der berühmten Völker der Alten Welt vorzüglich der Griechen. Die Schrift ist durchaus ein Lesetip.
"Lesetipp" ist arg übertrieben. Der Autor dieser über zweihundert Jahre alten Schrift bietet zwar auch nützliche Informationen und war in der antiken Literatur gut bewandert, verwendete die in ihr vorgefundenen Informationen über angebliche Ursprünge von Kulten und Gottheiten aber unkritisch, außerdem warf er in seinem Buch die Götter der Ägypter, Phönikier, Griechen, Römer und sogar der (historisch kaum fassbaren) Pelasger bedenkenlos durcheinander und konstruierte Gleichsetzungen, Querverbindungen, allegorische Ausdeutungen, Schlüsse und Parallelen quer durch die Kulturen und Jahrtausende.
 
Ich erinnere dann mal an Hesiods Werke und Tage. Wenn es um naturverbundenen Jahreslauf im alten Griechenland geht, dürfte es das älteste Werk sein.
 
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