Leni Riefenstahl - warum immer noch tabu?

ursi,

der Film ist auf einer globalen quasimonoplistischen Videoplattform ungekürzt und unkommentiert zu sehen.
Klar ist das "Führerkult und Propaganda pur".
Soviel zu absurden Idee, das sei "tabu",
Zum tabu hast du ja schon einen sehr guten Beitrag geschrieben.

Zum Thema "tabu" war nicht bei beim ZDF oder ARD mal die Idee vorhanden, einen Leni Riefenstahl Film mit Maria Furtwängler im TV zu bringen? Ich meinte mal so was gelesen zu haben. Kann mich aber nicht daran erinnern je so einen Film gesehen zu haben.
Und dann gibt es ja noch den 2015 erschienen Dokumentarfilm "Leni Riefenstahl - Der Preis des Ruhms" der nicht schlecht ist.
Und nicht zu vergessen die zahlreichen Bücher die es über sie gibt.
 
… hat "die" Schule nicht versagt.
Wenn sie nicht versagt hat, dann ist auch die Sorge, die Leute könnten einen Film wie „Triumpf des Willens“ nicht richtig einordnen, obsolet.

Bleiben vierzig Wochen á 135 Minuten Geschichtsunterricht. In denen sollen in Klasse 9 die Zeit vom Wiener Kongress bis in die relative Gegenwart, sagen wir mal bis zur Wiedervereinigung abgehandelt werden*.

Also als Gegenstandskomplexe
- Biedermeier/Vormärz
- Märzrevolution und ihr Scheitern
- Industrialisierung/Soziale Frage
- Einigungskriege/Ausrufung des Kaiserreichs
- Bismarck/Kulturkampf/Sozialistengsetze/Sozialgesetzgebung
- Erster Weltkrieg
- Russische Revolution/Frühe SU
- Weimarer Republik/Inflation/Revision des Versailler Vertrags
- Nationalsozialismus/Machtergreifung/Gleichschaltung/politische Verfolgung/Entrechtung der Juden bis zur Reichspogromnacht/Zweiter Weltkrieg/Holocuast
- Nachkriegszeit: Deutsche Teilung, komparativ, was war hüben und drüben jeweils los/Mauerbau/MfS/APO/RaF/Ereignisse 1988-89 Mauerfall/Wiedervereinigung
40 Wochen á 135 Minuten bedeuten 5400 Minuten Geschichtsunterricht. Diese aufgeteilt auf die 10 von dir aufgeführten Gegenstandskomplexe, verbleiben für jeden 540 Minuten. 540 Minuten, um Nationalsozialismus/Machtergreifung/Gleichschaltung/politische Verfolgung/Entrechtung der Juden bis zur Reichspogromnacht/Zweiter Weltkrieg/Holocuast zu behandeln, sind rein rechnerisch betrachtet eine Menge Holz. Natürlich weiß ich auch, dass man das nicht so sehen kann, aber die Fakten sind so, und so rechnen auch Bildungsministerien, wenn es darum geht, zu begründen, warum einem Unterrichtsfach „nur“ so wenig – oder so viel! – Stunden zugebilligt werden.

Wo wolltest du Triumph des Willens in den Unterricht einbauen?
Ich würde die Zwischenkriegszeit inkl. Zweiter Weltkrieg als eine Einheit betrachten. Somit hätte ich rein rechnerisch 1080 Minuten zur Verfügung, um eine Zeit zu behandeln, die zwar nur 26 Jahre dauerte, aber die nachfolgenden 75 Jahre entscheidend prägte.

Konkret: Man müsste den Film in Häppchen behandeln, schließlich ist der Film aus vielen einzelnen Szenen montiert, die man gezielt auch einzeln kommentieren könnte, d.h. den Film immer wieder anhalten und das Gezeigte sofort kommentieren. Auf dieser Weise wäre es auch nicht nötig, den ganzen Film zu zeigen. Dazu reichten 2 Wochen, also 2 Doppelstunden vermutlich aus, die restlichen 2 Stunden könnte man zur Überprüfung des gewonnenen Wissens verwenden.

Eine Alternative wäre, den ganzen Film an einem Vormittag zu behandeln, natürlich unter der Voraussetzung, dass an dem Tag nur das behandelt würde. Ich meine, wenn es heute möglich ist, ganze Schultage für Ausflüge zu „opfern“, dann müsste auch das möglich sein.

Auf die anderen Beiträge werde ich noch eingehen.
 
Man braucht den Film überhaupt nicht zu zeigen. Er inszeniert lediglich die Stilisierung des "Heilsbringers".

Ansonsten wäre ein Bezug auf die Literatur zu ihren Filmen hilfreich wie von Silesia zu. B. angeführt. Neben Loiperdinger (Rituale der Mobilmachung) z.B. C.Lennssen: Unterworfene Gefühle in C. Benthien Zur Geschichte der Gefühle S 159-172

Ansonsten zur Einordnung von ihr im Kontext der strengen Liturgie der politischen NS-Religion

Herbst: Hitlers Charisma
Münkler: Die Deutschen und ihre Mythen
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn sie nicht versagt hat, dann ist auch die Sorge, die Leute könnten einen Film wie „Triumpf des Willens“ nicht richtig einordnen, obsolet.

40 Wochen á 135 Minuten bedeuten 5400 Minuten Geschichtsunterricht. Diese aufgeteilt auf die 10 von dir aufgeführten Gegenstandskomplexe, verbleiben für jeden 540 Minuten. 540 Minuten, um Nationalsozialismus/Machtergreifung/Gleichschaltung/politische Verfolgung/Entrechtung der Juden bis zur Reichspogromnacht/Zweiter Weltkrieg/Holocuast zu behandeln, sind rein rechnerisch betrachtet eine Menge Holz. Natürlich weiß ich auch, dass man das nicht so sehen kann, aber die Fakten sind so, und so rechnen auch Bildungsministerien, wenn es darum geht, zu begründen, warum einem Unterrichtsfach „nur“ so wenig – oder so viel! – Stunden zugebilligt werden.
Eine ganze Menge Holz, tatsächlich? 540 Minuten sind gerade einmal 9 vollständige Stunden. Du bist der Meinung einer Klasse in 9 Stunden vermitteln zu können:

- Grundzüge der nationalsozialistischen Weltanschauung
- Krise der Weimarer Demokratie, die Feinheiten des politischen Werdegangs der NSDAP, das Anreißen von Fragekomplexen wie "Machtergreifung vs. Machtübertragung", die verschiedenen Ebenen der Gleichschaltung, sowohl der politischen Parteien bis zu deren Verbot, als auch der Gewerkschaften und der Länder, nebst Feinheiten wie der Reichstagsbrandverordnung, dem Ermächtigungsgesetz und der Verschiebungen, die sich durch das Ableben Hindenburgs ergaben?
- Hitlers Revisionspolitik, im Hinblick auf Anschluss Österreichs, Sudetenkrise, Hitler-Stalinpakt etc. lässt du vorsichtshalber völlig unter den Tisch fallen?

Dir ist natürlich auch Klar das Unterricht gemäß Lehrplan keinesfalls bloßer Frontalunterricht ist, sondern auch dazu gehört, das methodische Sachkompetenz im Bezug auf die Erschließung von Material zu vermitteln ist, dass ferner gegebenenfalls auf schriftliche Überprüfungen vorbreitet werden muss, die selbst auch Zeit in Anspruch nehmen und dass es so etwas wie Ausfallzeiten durch zusätzliche Feiertage und Krankheitsfälle bei den Lehrkräften gibt, die aufgefangen werden können müssen?

Das ist alles andere als eine Menge Holz und zeigt einfach nur, dass du dir um didaktische Probleme und Zeitplanung wenig Gedanken machst. Sollte eigenlich nicht so schwer sein, man könnte meinen du wärst auch mal Schüler gewesen und hättest dich mit den Realitäten schulischen Unterrichts konfrontiert gesehen?


Ich würde die Zwischenkriegszeit inkl. Zweiter Weltkrieg als eine Einheit betrachten. Somit hätte ich rein rechnerisch 1080 Minuten zur Verfügung, um eine Zeit zu behandeln, die zwar nur 26 Jahre dauerte, aber die nachfolgenden 75 Jahre entscheidend prägte.
Mit anderen Worten du bist der Meinung man sollte die Weimarer Republik einfach aussparen um die Zeit dem NS-Staat zuzuschlagen, denn sonst wüde bei einer Subsummierung beider Themenkomplexe unter einen ja nicht mehr Zeit herausspringen.
Erklärst du uns dann auch, wie die Schüler was vom NS-Staat verstehen sollen, wenn sie die unmittelbare Vorgeschichte nicht kennen?

Konkret: Man müsste den Film in Häppchen behandeln, schließlich ist der Film aus vielen einzelnen Szenen montiert, die man gezielt auch einzeln kommentieren könnte, d.h. den Film immer wieder anhalten und das Gezeigte sofort kommentieren. Auf dieser Weise wäre es auch nicht nötig, den ganzen Film zu zeigen. Dazu reichten 2 Wochen, also 2 Doppelstunden vermutlich aus, die restlichen 2 Stunden könnte man zur Überprüfung des gewonnenen Wissens verwenden.
Wenn du einen solchen Film wirklich sauber auseinander nimmst und durchdiskutierst, dauert das allein 540 Minuten. Wenn nicht, hast du bei über einer Stunde Material das es da zu sezieren, einzuordnen und zu besprechen gilt in extremer Weise geschlampt und kannst es auch lassen.
Ich kann in dem Sinne @El Quijote nur beipfichten. Ich habe für meinen Teil für ein Didaktikseminar im Rahmen des Geschichtsstudiums mal den bereits angesprochenen Peters-Film auseinander ganommen.
Will heißen ich habe mir den Schinken zunächst 4-5 mal angesehen, mit entsprechenden Pausierungen um mir die Szenen einzeln anzusehen, zu entscheiden, was plakativ und präsentabel ist und es verdiehnt näher besprochen zu werden. Der Vortrag war auf 30 oder 40 Minuten angelegt, die vorbereitung dafür hat alle Arbeitsschritte eingeschlossen mehr als 10 Stunden in Anspruch genommen

Eine Alternative wäre, den ganzen Film an einem Vormittag zu behandeln, natürlich unter der Voraussetzung, dass an dem Tag nur das behandelt würde. Ich meine, wenn es heute möglich ist, ganze Schultage für Ausflüge zu „opfern“, dann müsste auch das möglich sein.

Auf die anderen Beiträge werde ich noch eingehen.
Wie schong gesagt. Bei tatsächlich vernünftiger Bearbeitung wirst du mit einem Vormittag nicht hinkommen. Plan mal lieber 2-3 komplette Schultage mit ein, die zudem vollkommen verschwendet wären, weil spätestens nach der 2. Stunde jeder die Augen verdreht und niemand mehr zuhört.
 
Riefenstahl war eine fähige, durchaus innovative Regisseurin, der künstlerisch so etwas wie eine "Ästhetik des Faschismus" kreierte, und unabhängig von ihrer politischen Einstellung hat man ihrer Leistung als Regisseurin eigentlich nie wirklich die durchaus verdiente Anerkennung verweigert, eine späte Hommage an Riefenstahls "Triumph des Willens" findet sich ja noch in Ridley Scotts Gladiator in der Szene v0n Commodus triumphalem Einzug in Rom.
Triumph des Willens war ein meisterhafter Propagandafilm, qualitativ anspruchsvoller, als Machwerke von Veit Harlan oder Fritz Hipler, in gewisser Weise fast so etwas wie ein faschistisches Gegenstück zu Sergej Eisensteins "Panzerkreuzer Potemkin", aber natürlich waren Leni Riefenstahls Filme keine reinen Dokumentarfilme wie es Riefenstahl bis zuletzt behauptete.

Wie Die Anerkennung ihrer künstlerischen Leistungen berechtigt war, so war es aber auch die Kritik an Riefenstahls Nähe und offenkundiger Sympathie für den Nationalsozialismus berechtigt.

Riefenstahl hat sich aber niemals einer sachlichen Kritik gestellt, sondern sie hat vielmehr sehr offensiv die Opferrolle eingenommen, sich beschwert sie sei jahrelang wie eine Hexe im Mittelalter verfemt worden wegen ihrer "Dokumentarfilme", habe quasi Berufsverbot erhalten, und das stimmte nicht. Sie wurde kritisiert und zu Recht kritisiert nicht weil sie im 3. Reich Karriere machte, sondern weil sie auch nach Jahrzehnten in einer Demokratie nicht in der Lage und wohl auch nicht willens war, die eigene Rolle im NS-Staat selbstkritisch zu hinterfragen- und das hätte man bei einer Persönlichkeit ihrer Qualität durchaus hätte erwarten können.
 
Sie wurde kritisiert und zu Recht kritisiert nicht weil sie im 3. Reich Karriere machte, sondern weil sie auch nach Jahrzehnten in einer Demokratie nicht in der Lage und wohl auch nicht willens war, die eigene Rolle im NS-Staat selbstkritisch zu hinterfragen- und das hätte man bei einer Persönlichkeit ihrer Qualität durchaus hätte erwarten können.

Ihr Verhalten könnte man drei Personen kontrastieren. Zum einen mit Carl Schmitt und Hans-Ulrich Rudel zum anderen mit Albert Speer.

Für mich stellt sich dabei die Frage, unter welchen Bedingungen die Erfahrungen des NS-Systems kognitiv und emotional verarbeitet werden konnten.

Riefenstahl und Schmitt haben gemeinsam, dass sie als "Kulturschaffende" einen ästhetischen bzw. intellektuellen Zugang zum NS-System hatten. Aus freier Einsicht und Überzeugung als Produzenten von "NS-Wertvorstellungen" aktiv am ideologischen Überbau des Regimes beteiligt waren.

Die Konsequenz für die Identität dieser beiden Personen ist, dass diese Wertvorstellungen ein zentraler Bestandteil ihres "Überzeugungssystems" waren und als solche ein integraler Bestandteil der Identität dieser Personen (vgl. zur sozialpsychologischen Sicht auf "Überzeugungssysteme" den Übersichtsbeitrag bei Rydgren). Diese Diagnose ist sicherlich für viele andere in Deutschland bis zum Vorabend des WW2 auch zutreffend.

Im Gegensatz dazu waren Speer bzw. Rudel auf der operativen Seite in die Organisation (Speer) und Durchsetzung (Rudel) des NS-Wertesystem in Europa maßgeblich beteiligt. Relevant ist, dass beide durch ihre Tätigkeit in der NS-Maschinerie, die Ansprüche und die Realität des NS-Wertesystems vergleichen konnten.

Bei Rudel wurde das Problem dahingehend aufgelöst, dass er durch seine Erfahrungen als einer der erfolgreichsten Flieger ein noch überzeugterer Anhänger des NS-Systems wurde. Anders bei Speer, der die destruktiven Auswüchse des NS-System, des von ihm so bezeichneten SS-dominierten "Sklavenstaats", auf vielen Ebenen im Verlauf des Krieges erkennen konnte. Und mit dem "Nero-Befehl" sicherlich den Höhepunkt erreicht hatte und die die Entscheidung erzwang wie man es mit dem NS-System halten möchte.

Diese zugespitzte Erfahrung der Widersprüche eines "Totalen Krieges" hat einem intellektuellen NS-Befürworter wie Speer eher die die Möglichkeit eröffnet, sich von dem NS-Wertesystem stärker wie andere zu lösen und später zu distanzieren, auch um den Preis der einen oder anderen Geschichtsklitterung.

Das Verhalten der betrachteten Personen ist vor allem vor dem Hintergrund der Wirksamkeit einer "kognitiven Dissonanz" zu beurteilen, die sich dahingehend auswirkt, dass für individuelle Überzeugungssystem, das eigene Handeln und Informationen aus dem Umfeld eine gewisse Übereinstimmung angestrebt wird.

Riefenstahl und Schmitt - im Vergleich zu Speer - wurden nie massiv gezwungen, sich mit der möderischen Realität des NS-System in der Praxis auseinanderzusetzen und konnten sich so ihre positive Einstellung zu dem System bewahren. Ähnlich wie Rudel stabilisierten sie ihre Identität durch eine implizite Bejahung der NS-Ästhetik. Das wurde ihr insofern erleichtert als die "Entnazifizierungsverfahren", so ihre Darstellung in der Biographie, sie als "unbelastet" auswiesen (vgl. Riefenstahl, S. 463ff)

Und waren damit in der post-WW-Bundesrepublik auch nicht die Einzigen. In Befragungen der Bevölkerung wurde immer wieder deutlich, dass große Teile der Bevölkerung bis in die 50er Jahre nicht das NS-System als solches kritisierte, sondern die Umsetzung für falsch hielten.

Riefenstahl, Leni (1987): Memoiren. Münche, Hamburg: Albrecht Knaus.
Rydgren, Jens (2009): Beliefs. In: Peter Hedström und Peter S. Bearman (Hg.): The Oxford handbook of analytical sociology. Oxford: Oxford University Press, S. 72–93.
 
Zuletzt bearbeitet:
Leni Riefenstahl wurde, das konnte erst ziemlich spät durch ein Fotoalbum eines Soldaten belegt werden, zumindest mindestens einmal persönlich Zeugin von Judenmassakern im polnischen Ort Konskie. Riefenstahl hatte als Teilnehmerin des Sonderfilmtrupp Riefenstahl den Polenfeldzug begleitet und einen Film darüber gedreht. Sie besuchte, mit einer Phantasieuniform ausgestattet und mit einer Taschenpistole und einem Stiefeldolch bewaffnet, das Hauptquartier von Rundstedt und wurde am 12. September 1939 Zeugin der Ermordung von 20 Juden, die von Wehrmachtsangehörigen verübt wurde. Nach den erhaltenen Fotos erlitt Riefenstahl beim Anblick der Leichen einen Schwächeanfall, eiines der Fotos war mit dem Kommentar versehen:

"Leni Riefenstahl fällt beim Anblick der toten Juden in Ohnmacht".
Riefenstahl selbst behauptete später, sie habe nur aus der Ferne an Schüsse gehört, habe aber ansonsten nichts mitbekommen.

Für ihren Film Tiefland forderte Riefenstahl "südlandisch aussehende" Häftlinge als Komparsen an, worauf Roma aus dem Zwangslager Maxglan bei Salzburg und Sinti aus dem Zwangslager Berlin Martzahn Rastlager für den Film zwangsrekrutiert wurden. Der Verleger Hemut Kindler kritisierte Riefenstahl schon früh dafür und wurde von ihr verklagt und durch das Amtsgericht München wegen übler Nachrede verurteilt. Die Komparsen waren nach Abschluss der Dreharbeiten bereits für die Deportation in das Zigeunerlager Auschwitz vorgesehen, und die meisten haben Auschwitz nicht überlebt. Obwohl Riefenstahl das nachweislich bekannt gewesen sein muss, bestritt sie das in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau vom 27. April 2002.

Die Regisseurin Nina Gladitz griff das Thema in einer WDR Dokumentation von 1982 erneut auf und machte Riefenstahl den Vorwurf, die Komparsen zwangsrekrutiert und unter Vorspiegelung falscher Tatsachen dazu gebracht zu haben, sich freiwillig zu melden und Riefenstahl hätte ihnen versprochen, sich für sie zu verwenden, ohne ihr Versprechen einzuhalten. Riefenstahl klagte erneut, verlor aber diesmal in 3 von 4 Anklagepunkten. Lediglich der Vorwurf, dass Riefenstahl gewusst habe, was mit den Darstellern nach Abschluss der Dreharbeiten passieren würde, konnte mangels Beweisen nicht belegt werden.
 
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