Neue archäologische Entdeckungen

Und jetzt ins römische Hispania:

Ancient Roman Army Camps Discovered: Remains Found in Spain

Archäologen haben mit einer Kombination verschiedener Methoden (u. a. Lidar, Luftbilder, Drohnen und auch Online-Karten) Dutzende Römerlager gefunden. Diese stammen aus der römischen Okkupationszeit aus dem 1. Jh. v. Chr., einige Lager waren Übungslager.

fig-1-1610049055.jpg
 
Auch um Bonn/Köln und nach umfangreichen Nachforschungen um Mainz sind etliche "Übungslager" gefunden worden. Zone B auf der Karte von Spanien liegt um das Legionslager Léon herum, dass während der Kaiserzeit m.W. das einzige Legionslager in Spanien war.
 
Vor der kleinen griechischen Insel Kasos wurde ein Schiffswrack aus der Römerzeit entdeckt. Eine nähere zeitliche Eingrenzung habe ich nicht gefunden.

https://www.geo.de/wissen/23856-rtk...de-amphoren-aus-der-antike-vor-kasos-entdeckt

Geo schrieb:
Interessant sei die Herkunft der Amphoren, betonte das Kulturministerium. Sie stammen aus spanischen Keramikmanufakturen aus der Region des Flusses Guadalquivir, aber auch aus der Region des heutigen Tunesien.
Spannend. Die Wissenschaft geht aktuell davon aus, dass man keine leeren Amphoren von ihrem Herstellungsort zu ihrem Befüllungsort durch die Weltgeschichte transportiert hat. Man griff immer auf vor Ort hergestellte Amphoren für das Verschiffen von Produkten zurück. Am Zielhafen wurden die darin enthaltenen Produkte aufgebraucht und die Amphoren in der Regel zerscherbt und in einer Abfallgrube entsorgt. Ein Mehrwegsystem kannten die Römer noch nicht.

Haben wir es hier mit einem Handelschiff zu tun, welches von Guadalquivir über Karthago bis östlich von Kreta gefahren ist? Also nicht von Punkt A nach Punkt B, sondern Waren an mehreren Orten aufnahm?
Oder kam es von einem Hafen, in welchem es dort von anderen Schiffen angelandete Waren an Bord nahm?
Für mich eine interessante Frage über die Logistik.
 
Die Wissenschaft geht aktuell davon aus, dass man keine leeren Amphoren von ihrem Herstellungsort zu ihrem Befüllungsort durch die Weltgeschichte transportiert hat. Man griff immer auf vor Ort hergestellte Amphoren für das Verschiffen von Produkten zurück. Am Zielhafen wurden die darin enthaltenen Produkte aufgebraucht und die Amphoren in der Regel zerscherbt und in einer Abfallgrube entsorgt.
Ja, Spanien war damals schon der größte Olivenölproduzent und ist es noch. (Tatsächlich ist manches Olivenöl, welches wir in dem Glauben kaufen, es sei italienisches, nur in Italien aus dem Tank in die Flasche umgefüllt worden.)
Der Monte_Testaccio in Rom ist Zeugnis der beschriebenen Zerscherbung, oder ehemalige Hafenbecken in römischen Metropolen Galliens.
 
Oder am Hadrianswall. Man muss nur mal mit Google Maps die Gegend zwischen Housesteadas und Cawfield Quarry befliegen, dann sieht man jede Menge "Lager".
sat.jpg


satÜbungslager.jpg


Bei dem Lager, was ich sowohl als Übungslager als auch als festes Lager markiert habe, bin ich mir unsicher. Der Bach stellte auf jeden Fall eine Schwachstelle im Hadrianswall am Ende des Whin Sill (ein schroffer nach Nord um 90° abfallender Säulenbasaltgang) dar, ich hielte es mindestens für plausibel, dass es sich hier um ein leicht zurückverlegtes Kohortenlager handelte, dass diese Schwachstelle zusätzlich zum nördlich gelegenen Meilenkastell und zum nordwestlich gelegenen Lager (das wahrscheinlich einige Kohorten beherbergte) zusätzlich schützen sollte.
 
Zurück
Oben