Mir fallen auch noch ein paar schöne Pestzeitsprüche und -Lieder ein:
Die Pest Nr. 1
In eure Bäuche, schleicht sich a Seuche,
A jeder zweite is a Leiche,
und wer net muagn verfault, verfault scho heut.
In jeder Ecken nur Angst und Schrecken,
Alle verrecken, und wer net muagn verfäut,
verfäut scho heit.
Ja, wer net muagn verfäut, verfäut scho heit.
Die Pest Opus Nr. 2
Eingehüllt in schwarzes Leinen liegen sie dahingerafft
Mit vermoderten Gebeinen der schwarze Tod hat es geschafft.
(Refrain)
Dies irae, dies illa! (Tag des Zorns, jener Tag (des jüngsten Gerichts)
Eingefallen sind die Wangen,
Ausgemergelt jeder Leib.
Weinen, trauern, zittern, bangen
Sterben heißt der Zeitvertreib.
Dies irae, dies illa!
(Szenenwechsel im Stephansdom, Abraham Santa Clara predigt):
Was Papagei, was Lapperei fand man bei denen Fenstern
Und neben ihnen viel Schwatzerei mit freundlichen Gespenstern.
Nun ist alles aus, es ist Kehraus,
Es ist nichts mehr als Jammer.
Das hat uns gemacht, bei Tag und Nacht
der dürre Rippenkramer.
Wo vor Lakei und Kayerei
die Posten mussten tragen,
ob die Polsterkatz noch wohlauf sei,
bei allen Umständ Fragen.
Jetz ist alles still, man sieht nicht viel,
grün, blau oder Rote;
Man sieht dafür, früh vor der Tür
nur Kranke oder Tote.
Pestknecht 1: Also I versteh eam net
Pestknecht 2: Ja, weils deppert bist, deswegen musst ja de scheiß Hacken da machen.
Dies irae, dies irae, dies illa!
Die Pest Opus Nr. 3
Alles platzt auf, alles platzt auf,
und das hat seinen Grund.
Denn der Schleim schlatzt schlitzig aus dem Schlund.
Der Schleim schlatzt schlitzig aus dem Schlund,
Des is, des is bei Gott net gesund.
(charmanter Wiener):
Küss das Handerl, das zarte, das weiße...
Oh, Pardon.. Madame sind ja mit einer Pestbeule inkommodiert!
Alles platzt auf, alles platzt auf,
und das hat seinen Grund.
Der Schleim schlatzt schlitzig aus dem Schlund,
Der Schleim schlatzt schlitzig aus dem Schlund.
Des is, des is bei Gott net gesund.
Wiener vom Grund:
Geh Pepperl lass mi in dei Korsetterl!
Ah, habe die Ehre lauter Pestbeuln!
Alles platzt auf, alles platzt auf, jetzt wird´s bald zu bunt.
Der Schleim schlatzt schlitzig aus dem Schlund, Schlund.
Der Schleim schlatzt schlitzig aus dem Schlund.
Des is, des is bei Gott net gesund.
Wolfgang Ambros Augustin