Hätten Beide friedlich miteinander leben können, vielleicht sogar Handel betreiben, aber wollten, aus egoistischen Gründen, die jeweils andere Ideologie ausradieren?
Ich weiß es gerade selber nicht hehe.
Ja ok, die USA brauchte tatsächlich keine Hilfe, aber wieso haben Sie dann die SU angestiftet, einen Krieg mit Japan anzufangen? Um ähnlich, wie bei WW2, hoffen dass die Beiden sich ausmerzen würden oder wie?
Fragen wir mal anders:
Warum haben sich die Sowjets dazu anstiften lassen? Könnte etwas damit zu tun haben, dass man die Vormachtstellung in Ostasien nicht den US-Amerikanern überlassen wollte, falls die japan besiegen würden und damit, dass die japanischen Truppen, die zudem kaum über moderne Panzer etc. verfügten relativ weit in Asien verzettelt waren und somit ein schneller militärischer Sieg, aus dem sich massiver politischer Einfluss in Ostasien herausschlagen ließ, recht schnell und billig zu haben war.
Also „anstiften“ (#21) würde ich so nicht sagen.
Natürlich war das nichts anderes als eine Anstiftung, wenn man die Sowjetunion dazu zu bewegen versuchte ihren Nichtangriffspakt mit Japan in einer ähnlichen Weise zu brechen, wie Hitler das mit der Sowjetunion tat und dafür die Kurilen, Südachalin und eine sowjetische Einflussphäre auf dem ostasiatischen Festland in Aussicht stellte.
Ist ja grundsätzlich auch nachvollziehbar, dass man, wenn man sich im Krieg befindet versucht Verbündete zu gewinnen um die eigenen Verluste geringer zu halten und schneller zum Sieg zu kommen.
Aber selbstredend war das eine Anstiftung.
Franklin Delano Roosevelt wollte nach m. K. die Russen in Jalta nicht "anstiften" zum Krieg gegen Japan, er wollte endlich diesen Jahrhundert Spuck mit den vielen Toten beenden. Und zum Zeitpunkt Jalta war nicht das Geringste zu erkennen, dass Japan kapitulieren wird.
Man könnte sich z.B. darüber auslassen, welche Möglichkeiten Japan während der Konferenz von Jalta denn de facto noch zur Verfügung standen.
Von den schweren Einheiten der Kaiserlich-Japanischen Marine waren anfang Februar 1945 noch übrig:
Flugzeugträger:
Hosho und Amagi, wobei es sich bei der Hosho um ein bereits 1919 gebautes Auslaufmodell handelte, dass de facto nicht mehr auf dem Stand der Technik anno 1945 war.
Leichte Flugzeugträger:
Jun'yo (wobei diese bereits gefechtsunfähig im Hafen von Nagasaki herumlag und Ryuho
Geleitträger: Kaiyo
Schlachtschiffe: 2x Ise-Klasse 1x Nagato Klasse (Alle in den 1910er Jahren gebaut und trotz punktueller Auftüchtigung veraltet) , Yamato
Schlachtkreuzer/Zu schnellen Schlachtschiffen umkalssifizierte Schlachtkreuzer:
Haruna (ebenfalls ursprünglich ein Patent aus dem 1. Weltkrieg), Takao
Das war es, was den Japanern an schweren Seeeinheiten noch zur Verfügung stand.
Ein großer moderner Flugzeugträger, ein großer veralteter Flugzeugträger und 2 einsatzfähige leichte/Geleitträger
Bei den schweren Artillerieträgern 2 große moderne Schiffe (Yamato, Takao) und 4 veraltete Einheiten, die schon in den 1910er Jahren in Dienst gestellt wurden.
Hinzu kommt, der in Japan mittlerweile spührbar gewordene Mangel an Flugzeugen und vernünftig ausgebildeten Piloten, die US-Amerikanische Überlegenheit in Sachen Radar, Sonar und Dekodieren, so wie die Abhängigkeit der Japaner von den Seewegen nach Korea, China und Niederländisch-Ostindien/Indonesien um für die verbleibenden Streitkräfte und die Kriegswirtschaft überhaupt genügend Treibstoff und Metallerze gewinnen zu können um in der Lage zu sein den Krieg überhaupt noch über einen längeren Zeitpunkt führen zu können.
Diagnose: Von Kapitulation war zwar noch nichts zu hören, aber das japanische Kaiserreich war offensichtlich zu diesem Zeitpunkt militärisch bereits fertig.
Der Krieg zur See war bereits einseitig zu Gunsten der Amerikaner entschieden und dauerhaft konnten die Japaner somit die Seeverbindung zu den besetzten Teilen Ost- und Südost-Asiens nicht mehr aufrecht erhalten.
Das heißt, dass sie ihre dort stehenden Truppen auf Dauer nicht mehr mit Nachschub versorgen konnten und das kriegswichtige Ressourcen nicht mehr nach Japan kamen.
Weiterhin befand sich die Invasion von Iwo Jima während der Konferenz von Jalta in der finalen Planungsphase und begann eine Woche nach der Konferenz, insofern rückten die Amerikaner auch in Sachen Stützpunkten näher an Japan heran.
Ich möchte jetzt hier dezidiert keine Atombomben-Diskussion lostreten.
Aber nach dem Stand vom Februar 1945, war der Krieg im Pazifik mehr oder minder erkennbar gegessen.
Den japanischen Truppen im restlichen Asien fing bereits der Nachschub an auszugehen, und eine realistische Chance, die Amerikaner noch einmal aus den eigenen Gewässern zu vertreiben oder ihnen schwerste Verluste zuzufügen, bestand nicht mehr.
Es fehlte an schweren Einheiten, die Kreuzer und Zerstörer alleine wären nicht in der Lage gewesen sich gegen die schweren Einheiten der Amerikaner zu behaupten, die Amerikaner hatten die Luftüberlegenheit, sie hatten mittlerweile recht gute Maßnahmen zur Abwehr von U-Booten und waren in der Lage die japanischen Codes zu lesen.
Wenn man es von dem her betrachtet, könnte man durchaus hinterfragen, ob Entwicklung der Atombombe hin oder her, man den sowjetischen Einsatz tatsächlich noch brauchte um mit Japan fertig zu werden, bedenkt man, wie rohstoffarm dieses Land ist und wie Abhängig es vom Import strategischer Ressouurcen war, den man in absehbarer Zeit würde unterbindenn können.
Wenn ich meine persönliche Meinung dazu absondern sollte, würde ich sagen, dass die Sowjets gegen Japan mit ins Boot zu holen hier nicht mehr notwendig war und rückwirkend aus US-Amerikanischer Sicht wohl als strategischer Fehler betrachtet werden kann, wenn man bedenkt, dass es sich hier um eine Schlüsselentscheidung handelte, die zur Folge hatte, dass halb Korea unter sowjetischen Einfluss kam und dass die sowjetischen Aktivitäten in der Mandschurei mit eine Schlüsselrolle dabei spielten, dass ein gewisser Mao Zedong, im Rahmen des chinesischen Bürgerkrieges am Ende überhaupt so etwas wie Erfolgsaussichten anmelden konnte.
Im Übrigen noch hinsichtlich der Kapitulationsbereitschaft Japans.
So weit mir bekannt, gab es einen konkreten Grund für diese mangelnde Kapitulationsbereitschaft Japans und der liegt darin, dass man sich in Tokyo wohl auf Grund der bisherigen Neutralität und des Nichtangriffspaktes mit der Sowjetunion bis zum Ende hin noch Hoffnungen auf eine sowjetische Mediation und dadurch die Begrenzung des Schadens machte, was erst mit dem sowjetischen Angriff auf die Mandschurei völlig illusorisch wurde.
Wenn man das voraussetzt, wäre möglicherweise bereits eine gemeinsame Veröffentlichung der Beschlüsse von Jalta gegenüber der Tokyoter Regierung hinreichend gewesen um Japans Kapitulationsbereitschaft deutlisch zu erhöhen.
Aber das ist dann natürlich wieder nur hypothetisch.