Warum hat die Woche sieben Tage?

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Ricki_Seven

Gast
Die Länge eines Jahres ist ja astronomisch bestimmt, die Länge der Woche aber beliebig. Warum hat sich historisch die Sieben-Tage-Woche durchgesetzt? Welche Vorteile bietet sie, welche konkurrierenden Kalendersysteme hat sie verdrängt? Paßt die Sieben-Tage-Woche mit einem Wochenende am Schluß am besten zum Arbeitsrhythmus des Menschen oder seinen religiösen Verpflichtungen?
 
Vorausgeschickt: Ich weiß es nicht (also keine Quellen, Literatur etc.), aber ich vermute:

Es hat mit dem Mond zu tun. Am Nachthimmel ist er das auffallendste Objekt mit deutlichen erkennbaren Veränderungen (Neumond/Vollmond) und nicht allzulangen Rhythmus (28 Tage). Was liegt also näher, als diesen für erste Kalenderversuche und Zeiteinteilungen zu nutzen?
Demgemäß wäre eine Woche damit die Zeitdauer zwischen Neu- und Halbmond, sowie zwischen Halb- und Vollmond, etc.
Diverse Zeitbezeichnungen, die wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem Trabanten stehen (Montag, Monat etc), nähren meine Vermutung.

Das mit dem Wochenende am Schluss der Woche ist nicht ganz unumstritten. Soweit ich weiß, hält man in den USA oft den Sonntag für den ersten Wochentag.
 
Kalenderreform des Gaius Iulius Caesar – Wikipedia
Woche – Wikipedia dort:
Unsere heutige Siebentagewoche löste unter orientalischem Einfluss das altrömische Nundinum ab, evtl. maßgeblich durch die Kalenderreform des Gaius Iulius Caesar im Jahre 45 v. Chr. Rechtlich kann die Verbindlichkeit der 7-Tage-Woche allerdings erst mit Kaiser Konstantin ab 321 n. Chr. in der Gesetzgebung zur Arbeits- und Gerichtstagsfreiheit des Sonntags festgemacht werden.[6]

Es gibt keine Hinweise, dass die Abfolge der sieben Wochentage seit ihrer Einführung jemals unterbrochen worden wäre, auch nicht durch die Kalenderreform des gregorianischen Kalenders. Damit stellt sie den regelmäßigsten Bestandteil des julianischen sowie des gregorianischen Kalenders dar.
 
Es hat mit dem Mond zu tun. Am Nachthimmel ist er das auffallendste Objekt mit deutlichen erkennbaren Veränderungen (Neumond/Vollmond) und nicht allzulangen Rhythmus (28 Tage). Was liegt also näher, als diesen für erste Kalenderversuche und Zeiteinteilungen zu nutzen?
Demgemäß wäre eine Woche damit die Zeitdauer zwischen Neu- und Halbmond, sowie zwischen Halb- und Vollmond, etc.
Ich würde eher sagen: zwischen Neu- und Viertelmond, dann zum Halb-, dann zum Dreiviertel-, dann zum Vollmond.
 
Ich würde eher sagen: zwischen Neu- und Viertelmond, dann zum Halb-, dann zum Dreiviertel-, dann zum Vollmond.
Nach dem Vollmond nimmt der Mond aber auch wieder gleichmäßig ab und springt nicht direkt auf Neumond. Die Zeit zwischen zwei Neumonden beträgt durchschnittlich 29,53 Tage, vom Neumond zum Vollmond, bzw vom Vollmond zum Neumond dementsprechend die Hälfte also 14,76 Tage. Also kämen wir mit 7,38 Tagen vom Neu zum Halbmond usw. - so wie es @hacege erwähnt - der Länge einer Woche doch recht nah.
 
Nach dem Vollmond nimmt der Mond aber auch wieder gleichmäßig ab und springt nicht direkt auf Neumond. Die Zeit zwischen zwei Neumonden beträgt durchschnittlich 29,53 Tage, vom Neumond zum Vollmond, bzw vom Vollmond zum Neumond dementsprechend die Hälfte also 14,76 Tage. Also kämen wir mit 7,38 Tagen vom Neu zum Halbmond usw. - so wie es @hacege erwähnt - der Länge einer Woche doch recht nah.
Ja, pardon, das war Nonsense, was ich da sagte. Schande über mein Haupt: heute Nacht bin ich aufgewacht und dachte: Mann, was habe ich da geschrieben! :(
Im Grunde gab es 2 Alternativen: 4 mal eine 7-Tage-Woche oder 2 mal eine 14-Tage-Woche (lässt man mal die Ungenauigkeiten von 1,5 Tagen pro Monat außer Acht). Ich vermute mal, dass die 14-Tage-Woche zu unpraktisch war, also blieb die 7-Tage-Woche. Ich finde, die These von hacege ist insofern sehr schick, da sie elegant die 7 erklärt, eine doch sonst eher eigentümliche Zahl.
 
Die Römer hatten zunächst eine 8-Tage-Woche (Nundinalzyklus). Erst mit der Einführung des julianischen Kalenders wurde die 7-Tage-Woche eingeführt.
 
Im Iran ist der Sonntag ein Arbeitstag. Der Freitag gilt in den meisten islamischen Ländern als Feiertag - vergleichbar mit dem christlichen Sonntag - und gleichzeitig als Wochenende. Die neue Woche beginnt dort daher Samstags.
Trotzdem hat auch Pelzer Recht. Die Zählung im islamischen Kalender ist (übersetzt):

Sonntag - al-akhad - الأحد - Erster (Tag)
Montag - al-ithnayn
الاثنين
- Zweiter
Dienstag - al-thalāthā’
الثلاثاء
- Dritter
Mittwoch - al-arb‘aā‘ -
الأربعاء
- Vierter
Donnerstag - al-khamīs -
الخميس
- Fünfter
Freitag - al-ǧumi‘aat -
الجمعة (Tag der) Versammlung
Samstag - as-sabt -
السبت
- ich bin mir nicht sicher, ob hier das jüdische šabbat/šabbeth/šabbes eine Kognate ist oder ein Etymon, oder ob hier das lateinische septem hineinspielt. Um auf das arabische Zahlwort für sieben zurückgeführt zu werden, fehlt aber der Radikal ع 'ayn.
Beim Persischen geht die Zählung etwas anders.
 
Beim Persischen geht die Zählung etwas anders.
Genau, auf Farsi richtet sich die Zählung nach dem Samstag/schanbe شنبه
Sonntag ist dann der EinerSamstag/yekschanbe یکشنبه
Montag der ZweierSamstag/doschanbe دوشنبه usw. Nur der Freitag wird nicht nach dem Samstag durchnummeriert: Freitag ist der (Tag der) Versammlung dschum`a جمعه
Hier noch mal der Link aus #7
 
Von 1792 bis 1805 galt ja in Frankreich der sogenannte Revolutionskalender (wobei ich mir fast sicher bin, dass die Bevölkerung am alten System festhielt, aber vielleicht weiß da @muheijo mehr). Der ersetzte die Siebentagewoche durch eine Zehntagewoche (folgerichtig Dekade (frz. décade) genannt) und verteilte über das Jahr 5 bis 6 Schalttage.
Die neue Zeiteinheit basierte auf 10 und 100. 100 Sekunden waren eine Minute, 100 Minuten eine Stunde, 10 Stunden ging die Uhr, zehn Tage die Woche, 30 Tage der Monat. Napoleon kehrte zum herkömmlichen 7_Tage-Kalender zurück. Vielleicht ist er ja deswegen bis heute in Frankreich so beliebt...
 
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