Hallo zaphodB.,

besten Dank noch einmal für die Ausführungen!
Darüber müsste der General Defense Plan (GDP) General Defense Plan – Wikipedia Aufschluss geben.
GDP 31001 V. US-Korps Punkt Operationsführung:
  • 11. Panzeraufklärungsregiment (11. PzAufklRgt), dem Korps unterstellt, besetzt befohlenen Deckungsabschnitt, sichert Aufmarsch und Entfaltung der Hauptkräfte des Korps und verteidigt den Deckungsabschnitt.
  • 3. Panzerdivision (3. PzDiv) wird im Nordsektor eingesetzt und die 8. Infanteriedivision (8. InfDiv) im Süden. Beide Divisionen beziehen den befohlenen Verteidigungsstreifen und bereiten die Verteidigung vor.
  • 2. Brigade der 8. Infanteriedivision (2./8. InfDiv) ist in der Tiefe als Korpsverband eingesetzt. Die 2./8. InfDiv marschiert, gesichert durch die 8. InfDiv, zur Führungslinie FARGO, passiert die OPCON der 3. PzDiv und besetzt Riegelstellungen in der Umgebung von LAUTERBACH (NB 2809) – OTTRAU (NB 2728[12]). Dort verbleibt sie unter Führungsvorbehalt des Kommandeurs V. Armeekorps.
Ziel der Verteidigungsoperation des V. US-Korps ist die Zerschlagung der Hauptkräfte (sieben Panzer- und Mot-Schützendivisionen) der 1. Staffel des Warschauer Paktes östlich des Vogelsberges im Raum Bad Hersfeld – Fulda – Bad Brückenau.
 
wer Interesse an der Atomaren Artillerie in der Bundeswehr hat, der findet übrigens unter dem Stichwort "Artilleriespezialzug" allerlei Wissenswertes dazu
 
Hallo zaphodB., Danke für Deinen Beitrag.
Ich halte die atomare Variante für die unwahrscheinlichste aller Szenarien, sonst hätte das AirLandBattle-Konzept vielleicht auch gar nicht seine Berechtigung gehabt. Die Bundeswehr hat immer schwerpunktmäßig die konventionelle Kriegsführung geübt.

Für meine Begriffe war die C-Kriegsführung sehr viel wahrscheinlicher. Die US-Truppen von CENTAG waren im Besitz von Nervenkampfstoffen, so dass ein Einsatz des Gegners mit Soman z.B. eine Vergeltung nach sich gezogen hatte.
Es bleibt natürlich Spekulation.
 
so unwahrscheinlich war das Szenario Ende der 70er zumindest nicht.
Die atomare Munition war (wenngleich unter amerikanischer Obhut) hier in Hessen gelagert und sollte im V-Fall an die BW übergeben werden
Und das ganue Szenario wurde damals auch bei jedem Manöver fleissig geübt. und durchgespielt. Und man hätte sicher nicht eigene Einheiten dafür unterhalten.
 
Ja, wahrscheinlich hast Du recht.

Ich kenne nur die Konventionelle Kriegsführung. Mot-Schützen vs. PzGren, T-80 vs. Leopard 2, etc.

Der GDP 31001 wurde ja zum Glück publiziert:
https://www.php.isn.ethz.ch/kms2.is...f439f-fb45-4696-8039-f083d58b404c/de/us05.pdf

Leider ist das Kartenmaterial nur äußerst rudimentär. Gibt es eigentlich einen vernünftigen Sperrplan Pioniere und Feuerplan Artillerie? Ohne Karten ist das Ganze nicht so gut vorstellbar.
Ist Dir da etwas bekannt?
 
Damals zu meiner Zeit gab es entsprechende Karten und auch vorbereitete Feuerstellungen und Feuerräume und den Spezialzügen war jeweils eine Fernaufklärungs-und Vermessungsgruppe zugeteilt um flexibel reagieren zu können.
Inwieweit die Karten und Pläne heute noch irgendwo archiviert und verfügbar sind weiss ich allerdings nicht, da diese Einheiten wohl ab 1989 nach und nach aufgelöst wurden.
 
Ja, Schade, das wäre militärhistorisch sehr bedeutsam gewesen, hätte es ein Feuerplan Artillerie bis heute geschafft überliefert zu werden.
 
Im "westlichen" Hinterland von OP Alpha, Romeo & India (hess.-thür. Grenze) finden in den Bergwäldern zahlreiche Materialbunker, die meisten verschlossen (Stahltüren oder zugemauert) - man stolpert dort beim Wandern selbst an abgelegenen Plätzen alle Nase lang über solche. Des weiteren finden sich entlang der Straßen - auch der kleinen! - nach wie vor etliche noch nicht beseitigte/verfüllte Sprengschächte.
OP Alpha und Romeo verfügten auch über massive Bunker, bei Alpha ist einer der kleinen Beobachtungsbunker noch vorhanden, bei Romeo ist die große Bunkeranlage vollständig beseitigt.
Alle drei OP als am weitesten vorgeschoben (direkte Grenznähe) Beobachtungsposten sind heute quasi Freiluftmuseen (Alpha bietet museal am meisten, Romeo und India sind mit vielen Infotafeln ausgestattet)

Seit kurzem endgültig aufgelassen und frei zugängig ist der riesige Truppenübungsplatz der Bundeswehr, Alheimer Kaserne Rotenburg an der Fulda. Auf dem Gelände finden sich zahlreiche Anlagen, denen man ihre Entstehungszeit ansieht (70er Jahre) z.B. eine Waschanlage für große Militärfahrzeuge (evtl auch für Panzer) - ich vermute, dass diese umfangreiche Anlage als Materialstützpunkt in die strateg. Pläne eingebunden war.
 
Ich hab zwei Fotos gefunden von einem der erwähnten vielen Bunker. Warum und wann dieser hier so adrett grün gestrichen wurde, weiß ich nicht. Zwischen Wizenhausen und Bad Sooden-Allendorf links der Werra gelegen.
Screenshot_20220107-194859_Gallery.jpg


Screenshot_20220107-194938_Gallery.jpg
 
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