Wieso gab es keine starke Isolationistenbewegung in Deutschland?

Japan war mehrere Jahrzehnte ein fast hermetisch abgeschlossenes Land geworden.

Jain.
Offiziell lief außenhandel mit Europa von den japanischen Hauptniseln her nur über Dejima/Nagasaki mit der V.O.C.

Allerdings, boten Ryu-Kyu und Hokkaido als periphere Territorien da duchaus auch einige inoffizielle Möglichkeiten.

Ryu-Kyu gehörte offiziell zu Satsuma, war de fakto von Edo aus aber kaum zu kontrollieren, wegen der Abgelegenen Lage.
Es war möglich relativ unbemerkt von Edo Güter nach Ryu-Kyu herein und dann weiter nach Satsuma zu bringen und auch sie auf dem selben Weg herauszuschaffen.

Auch über Hokkaido war die Kontrolle, die Edo hatte zeitweise eher peripher.

Ryu-Kyu und Hokkaido waren nur per Schiff zu erreichen, so dass hier die Verbote hinsichtlich des Schiffbaus und der Schiffahrt nicht in der Form greifen konnten, wie in den meisten Gegenden von Honshu und Kyushu.
 
. Es gab mehrere Tausend arbeitsfähige und arbeitswillige Männer und Frauen. Und ein gutes Schulsystem.


Irgendwo habe ich kürzlich mal gelesen, dass die Alliierten mit dem Gedanken ernsthaft mit dem Gedanken spielten, das dreigliedrige Schulsystem abzuschaffen.

Zeitgenossen wie Hermann Hesse (Unterm Rad, Demian), Thomas Mann (Buddenbrooks), Kurt Tucholsky, Robert Musil (Die Verwirrungen des Zöglings Törleß) Friedrich Torberg (Der Schüler Gerber) haben den Schulbetrieb im wilhelminischen Deutschland literarisch verewigt und kritisch-sarkastisch auf´s Korn genommen.

Schwarze Pädagogik, Untertanengeist und Standesdünkel zeichnete freilich nicht allein das deutsche Schulsystem aus. Somerset Maugham, Winston Churchill u. a. erlebten das Elite-Internat Eton ungefähr als ebenso ekelhaft und zermürbend wie Hermann Hesse seinen Aufenthalt in Maulbronn.

Im internationalen Vergleich war Deutschlands Bildungssystem tatsächlich gut entwickelt. In Wissenschaft und Forschung war Deutschland ein Spitzenreiter und in vielen Bereichen wie der chemischen Industrie war Deutschland führend. Deutsche Abiturienten waren in der Lage, den Satz des Pythagoras wiederzugeben und auch lateinische Klassiker passend und unfallfrei zu zitieren.

Es gab aber auch schon damals Kritik am dreigliedrigen Schulsystem, vor allem die extrem ungleichen Bildungs- Chancen wurden kritisiert.

Weiß jemand im Forum mehr darüber?
 
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