Was ist der Grund, für die Falschmeldungen=?

Griffel

Mitglied
Ich möchte mal versuchen, ein Thema richtig zu ergründen, falls es überhaupt eines ist! Und zwar:
Wie Ihr inzwischen gemerkt haben dürftet, interessiere ich mich für Geschichte im Allgemeinen. Aber auch der Kalte Krieg ist für mich interessant! Und darum soll es gehen. Es ist mir schon öfter passiert, dass ich bei meiner Suche nach Informationen, auf folgende Behauptung gestoßen bin! Angeblich, sollen größere Gruppen von NVA-Angehörigen, im befreundeten Ausland, zwar verdeckt, aber aktiv an Kampfeinsätzen teilgenommen haben. Doch bisher, konnte ich dafür keinerlei Beweise finden.

Mir ist bekannt, dass die NVA, sowohl zu Hause als auch im Ausland, Personal befreundeter Staaten ausgebildet hat. Was an sich nicht besonderes ist. Das hat die Bundeswehr im kleineren Maßstab auch getan! Aber Ausbildung ist doch etwas anderes, als aktiver Einsatz!

Ich könnte mir vorstellen, dass Angehörige des MfS, irgendwo aktiv mitgemischt haben! Und wenn, das so war, dann nur im kleinen Rahmen. Allerdings erscheint es mir nicht wahrscheinlich, dass Moskau das geduldet hätte. Und dennoch interessiert mich, woher diese Räuberpistolen, ihre Munition bekommen?

So etwas hätte sich nur mit großem Aufwand bewerkstelligen lassen. Auch wenn, eine Diktatur, wie die DDR eine war, andere Methoden hat, Dinge geheim zu halten. Wenn, sich tatsächlich länger größere Mengen junger Ostdeutscher Männer, im Ausland aufgehalten hätten, dann wäre das doch irgendwo aufgefallen. Insbesondere dann, wenn, es zu verwundeten oder toten Soldaten geführt hätte. Wäre schön wenn, jemand mal seriöse Informationen darüber hätte. Gegebenenfalls, sollte man das auch mal öffentlich richtig stellen!
 
Angeblich, sollen größere Gruppen von NVA-Angehörigen, im befreundeten Ausland, zwar verdeckt, aber aktiv an Kampfeinsätzen teilgenommen haben. Doch bisher, konnte ich dafür keinerlei Beweise finden.

Die NVA hatte keine Kampfeinsätze im Ausland, gleichwohl es Planungen gab, sie in der Tschechoslowakei 1968 und in Polen 1982 einzusetzen. Ausbildungsmissionen gab es in Afrika und im Nahen Osten.

Was solche Sätze wir den oben angeht: „angeblich blablabla“, das ist eine wertlose Angabe. Man kann überhaupt nicht einschätzen, ob das Scheißhausgeschwätz ist oder ob da eine seriöse Quelle hinter steht.
 
Lies bitte mal hier:
https://d-d-r.de/ddr-politisches-system-nva-praesenz.html.

Aktive Militäreinsätze der NVA sind mir auch nicht bekannt geworden.

Wenn es die gegeben hätte, könnte ich mich sicher an entsprechende Nachrichten und/oder Politmagazine des Westfernsehens erinnern.
Was also in dem Link zu lesen ist, ich würde mal sagen stimmt.

Etwas ganz andere waren die „Freundschaftsbrigaden“ der FDJ, vor allem in Afrika.
Wenn in West-Nachrichten damals die Rede von „Honeckers Afrika-Korps“ war, bezog ich dies schon damals auf die „Freundschaftsbrigaden“.
Die Offiziellen der DDR nannten ja auch diese Leute „Botschafter im Blauhemd“.
Hier auch ein Link dazu:
https://www.mdr.de/geschichte/ddr/alltag/reisen-freizeit/angola-fdj-freundschaftsbrigade-100.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann frage ich mich, woher die Journalisten, die solche Meldungen produzieren, ihre Infos haben! Aber gerade deswegen, wollte ich mal nachgehakt haben. Also kann man alle Meldungen dieser Art, getrost als Mythos abtun.
DAnke.
 
Dann frage ich mich, woher die Journalisten, die solche Meldungen produzieren, ihre Infos haben! Aber gerade deswegen, wollte ich mal nachgehakt haben. Also kann man alle Meldungen dieser Art, getrost als Mythos abtun.
DAnke.

Nenn uns doch mal deine Quellen? Welche Journalisten haben was wo geschrieben? Das ist interessant und damit kann man was anfangen.
Wenn du das nennen kannst, dann klingt vielleicht auch dein Beitrag nicht so aus der Nasegezogen oder zusammengeschustert.
 
Unter anderem, besitze ich ein Buch. Es heißt BND gegen Freund und Feind. Darin behaupten unter anderem die beiden Autoren steif und fest. Das Personal der NVA, aktiv an Kampfhandlungen in Konflikten in Afrika teilgenommen habe. Speziell wird behauptet, dass Piloten der ostdeutschen Luftwaffe Kampfeinsätze geflogen hätten. Muss mir mal die Schwarte schnappen und nachlesen, wo genau das steht.

Das Buch hat ein seitenlanges Quellenregister. Aber wenn, das war wäre, dann hätte man ja was darüber finden müssen. Und ich glaube kaum, dass in der Zeit, nachdem Mauerfall, so etwas geheim geblieben wäre. Dann wäre da noch die Frage zu klären, wer die Macht gehabt hätte, solche Einsätze zu befehlen.

Natürlich haben während des Kalten Krieges beide Seiten, USA und Sowjetunion versucht, die andere Seite auszustechen. Und die Menschenrechte haben dabei auf keiner Seite eine Rolle gespielt! Aber was die Stellvertreterkriege in Afrika und Asien anging, hätte keine der beiden Seiten geduldet, dass einer ihrer rangniederen Partner, etwas ohne deren Zustimmung unternimmt. Außerdem, stellt sich doch die Frage, warum die DDR oder vielmehr ihre Führung, so blöd gewesen sein sollte, sinnlose und gefährliche Aktionen durchzuführen? Was hätte die DDR davon den gehabt. Immerhin gab es zu Hause genug Probleme. Werde mich mal dransetzen und die entsprechende Passage heraussuchen und dann hier zitieren.
 
Dann frage ich mich, woher die Journalisten, die solche Meldungen produzieren, ihre Infos haben! Aber gerade deswegen, wollte ich mal nachgehakt haben. Also kann man alle Meldungen dieser Art, getrost als Mythos abtun.
DAnke.

Wer sagt denn, dass das Journalisten sind, die solche Behauptungen streuen? Wer sagt, dass es überhaupt eine solche Meldung gab? Journalisten arbeiten ähnlich wie Historiker. Wenn ein Artikel veröffentlicht wird, kann man zumindest nachvollziehen, wer den Artikel geschrieben hat, und in der Regel wird ein seriöser Journalist auch seine Quellen und Recherchen belegen.

Jeder Historiker, aber auch jeder Laie ist auf Quellen angewiesen. Ohne historische Quellen sind wir nichts, ist jeder Versuch einer historischen Rekonstruktion bloße Kaffeesatzleserei.

Bei einem Artikel, einer Webseite, einer Dokumentation, lässt sich zumindest nachvollziehen, wer der/die Autorin ist, was für Qualifikationen er/sie vorzuweisen hat und vor allem welche Quellen verwendet wurden, worauf eine These, eine Theorie basiert, welche Indizien dafür und welche dagegen sprechen.

Wenn die Info-Quelle nur ein anonymer Vierzeiler auf dem Pissoir einer Autobahnraststätte wäre, ließe sich selbst daraus noch einiges erfahren, wenn man die Methoden der Quellenkritik anwendet. Immerhin wäre das noch eine verifizierbare Quelle. Jeder, der sich die Mühe macht, könnte nachprüfen, ob sich am WC an der A5 tatsächlich die "Meldung" existiert.

Wenn nicht mal klar ist, wer, wann und in welchem Medium welche Meldung gebracht hat, ob überhaupt eine "Meldung" dieses Inhalts je geäußert wurde, ist jede Unterhaltung darüber zwecklos. Es kann auch nicht Aufgabe der Geschichtswissenschaft sein, zu jeder noch so abstrusen Meinungsäußerung oder Behauptung Stellung zu beziehen.

Wenn jemand Thesen vorstellt, die dem Forschungsstand widersprechen, ist es seine Aufgabe, Belege und Indizien vorzubringen, die das untermauern.
 
Dann frage ich mich, woher die Journalisten, die solche Meldungen produzieren, ihre Infos haben! Aber gerade deswegen, wollte ich mal nachgehakt haben. Also kann man alle Meldungen dieser Art, getrost als Mythos abtun.
Wenn das eine echte Nachfrage war, verstehe ich die vorverurteilende Überschrift nicht. Dort sprichst du bereits von Falschmeldungen. Hier tust du überrascht, dass dies Falschmeldungen sein sollen. Was denn nun?
 
Unter anderem, besitze ich ein Buch. Es heißt BND gegen Freund und Feind. Darin behaupten unter anderem die beiden Autoren steif und fest. Das Personal der NVA, aktiv an Kampfhandlungen in Konflikten in Afrika teilgenommen habe. Speziell wird behauptet, dass Piloten der ostdeutschen Luftwaffe Kampfeinsätze geflogen hätten. Muss mir mal die Schwarte schnappen und nachlesen, wo genau das steht.

Das Buch hat ein seitenlanges Quellenregister. Aber wenn, das war wäre, dann hätte man ja was darüber finden müssen. Und ich glaube kaum, dass in der Zeit, nachdem Mauerfall, so etwas geheim geblieben wäre. Dann wäre da noch die Frage zu klären, wer die Macht gehabt hätte, solche Einsätze zu befehlen.

Natürlich haben während des Kalten Krieges beide Seiten, USA und Sowjetunion versucht, die andere Seite auszustechen. Und die Menschenrechte haben dabei auf keiner Seite eine Rolle gespielt! Aber was die Stellvertreterkriege in Afrika und Asien anging, hätte keine der beiden Seiten geduldet, dass einer ihrer rangniederen Partner, etwas ohne deren Zustimmung unternimmt. Außerdem, stellt sich doch die Frage, warum die DDR oder vielmehr ihre Führung, so blöd gewesen sein sollte, sinnlose und gefährliche Aktionen durchzuführen? Was hätte die DDR davon den gehabt. Immerhin gab es zu Hause genug Probleme. Werde mich mal dransetzen und die entsprechende Passage heraussuchen und dann hier zitieren.

Ich habe bisher von den Autoren noch nichts gehört, und auch eine Rezensentin, die das Buch besprochen hat, kannte ich nicht. Das Buch ist bei Rowohlt erschienen, ein recht angesehener Verlag, und nach dem, was man in wenigen Minuten googeln kann, wirkt die Publikation auf den ersten Blick eigentlich recht seriös.

Mich würde es doch wundern, wenn die Autoren sich mit völlig unbelegten Behauptungen so angreifbar machen würden.

Die DDR hat Ausbilder und Militärkader in zahlreiche Staaten entsandt,, u. a. Vietnam, Angola, Mozambique und Kongo. Die Luftverteidigung der DDR galt als eine der dichtesten im Ostblock, so dass NVA-Offiziere nach 1965 mithalfen, die Luftverteidigung Vietnams aufzubauen. Entsprechend den Planungen des Oberkommandierenden des Warschauer Pakts sollten die 7. Panzerdivision und die 11. Mot-Schützendivision an der Niederschlagung des Prager Frühlings beteiligt werden, ein tatsächlicher Kriegseinsatz fand aber nicht statt.

Im Dezember 1980 wurden Offiziere der 9. PD in eine Übung eingewiesen, die auf polnischem Territorium stattfinden sollte. Es ist denkbar, dass der sowjetische Generalstab an eine Intervention dachte, die als Truppenübung getarnt werden konnte. 1 Jahr später verhängte Jaruselski den Aufnahmezustand. Zu einer Intervention kam es aber nicht. In der NVA gab es keine Aktivitäten, die auf eine Intervention hindeuteten.

Die DDR schloss mit folgenden Staaten und Organisationen Verträge wegen Militärhilfe:

Afghanistan, Äthiopien, Jemenitische VR, Kambodscha, VR Kongo, Kuba, Laos, Libyen, Mozambique, Nikaragua, Tansania, Guinea, Syrien und Vietnam. Ein direkter Kampfeinsatz fand nirgends statt.

Bundesarchiv-Militärarchiv Bestand DVW 1 MfNV: Band Verträge bearbeitet von Alfred Kästner Freiburg 1999
Die Nationale Volksarmee Legitimation und Auftrag hefte zur DDR Geschichte 35 S. 41.

Historisches Erbe Die Nationale Volksarmee der DDR und die Dritte Welt.
 
Also, ich habe mal genau nachgeschlagen, wie versprochen. Es geht in dem Buch um Seite 530. Dort behaupten, die beiden Autoren Folgendes:
  1. Der BND war im Bürgerkrieg in Nigeria aktiv. Er unterstützte damals die Rebellen.
  2. Die DDR wiederum half der Zentralregierung. Und zwar dadurch, dass man sowohl am Boden als auch in der Luft half. Konkret bedeutet dies, dass NVA-Personal, die damalige nigerianische Armee, an verschiedenen Geräten ausgebildet hat. Im Falle der Luftwaffe wurden einheimische Piloten auf dem Flugzeug MIG 17 geschult. Aber das wirklich interessante kommt jetzt! Angeblich, sollen Piloten der NVA, einen Angriff geflogen haben auf einen Flughafen, welcher noch von den Rebellen kontrolliert wurde!
Im Quellenverzeichnis des Buches wird auf einen Artikel in der Zeitung Die Welt vom 21.12.1969 verwiesen. Gekennzeichnet ist die Quellenangabe mit der Zahl 1301.

Wie gesagt, dass beide deutsche Staaten, während des Kalten Krieges, mitgemischt haben, wundert mich nicht! Aber hier ja behauptet, dass NVA-Soldaten, sich aktiv an Kampfhandlungen beteiligt hätten. Nehmen wir einmal an, dass, was in diesem Buch steht, stimmt, dann müsste ja jemand die Erlaubnis gegeben haben. Die kann, wenn überhaupt, nur von allerhöchster Stelle gekommen sein. Und ein einzelner Artikel scheint mir als Beleg dafür etwas dünn! Hätte dieser Vorgang belegt werden können, dann hätten sich auch andere westdeutsche Zeitungen darüber berichtet.

Der Gegenseite propagandistisch eine reinzuwürgen, war ja auf beiden Seiten beliebt.

Mir ging es bei dem Thema vor allem um eine Sache. Natürlich war damals der Kalte Krieg! Richtig ist auch, dass er von beiden Seiten, mit den dreckigsten Methoden geführt wurde. Der Kalte Krieg ist nun vorbei. Und egal auf welcher Seite man damals stand, es gab Dinge, die man nicht ändern konnte! Ich bin einfach der Meinung, dass die Angehörigen der NVA es nicht verdient haben, so diffamiert zu werden! Auch der Spiegel, musste ja einräumen, dass es Afrikakorps in der DDR nicht gab.

Ich bin Naivling. Es gibt eine Menge über Kalten Krieg, was wir nie erfahren werden! Aber es ist einfach, eine Behauptung in die Welt zu setzen. Ob sie stimmt, steht auf einem anderen Blatt. Wenn, man tatsächlich alle Verfehlungen, welche im Kalten Krieg gemacht wurden, vor Gericht bringen wollte, wäre die Justiz in Deutschland und weltweit die nächsten 100 Jahre beschäftigt. Und ich sehe nicht ein, dass ausgerechnet Deutschland, sich wieder zerfleischen soll. Ganz egal, ob NVA oder Bundeswehr. Zumal die beiden Hauptakteure USA und UdSSR, ihren Leuten auch heute noch eine Carde Blance ausstellen.
 
Bei Polen-Arie übersieht man gern ein paar historischen Daten.

Die UdSSR befand sich im für sie nicht gut laufenden Krieg gegen die Mudschahidin in Afghanistan.
Zur Erinnerung: Krieg in Afghanistan 25.12.1979 – 15.02.1989.
In Polen stand Ende der 70iger ein Einmarsch von Bündnispartnern des „Warschauer Vertrages“ zur Disposition.
Man liest hier und da, diesen hätte Wojciech Witold Jaruzelski abgewehrt. Er gab vor, alles wieder in Griff zu bekommen.
Breschnew (UdSSR), Honecker (DDR) und ich glaube auch Husák (ČSSR) war das ganz recht, mehr noch, vielleicht war man sogar erleichtert.

Weil:
1. Es hätte mit Sicherheit Tote, viele Tote gegeben.
2. Die landesweite Macht der Solidarność war bekannt.
3. Im polnischen Fall war in jedem Falle der Vatikan zu berücksichtigen und möglicherweise auch die EU einschließlich USA. Man schrieb ja inzwischen Ende 70ig!
4. Und die Mühsal des Aufbaues eines neuen Vertrauensverhältnisses zwischen Polen zur UdSSR und zur DDR hätte sich in Luft aufgelöst und hätte auf Jahre hinaus irreparablen Schaden genommen.

Egal wie, jedenfalls hätte das sozialistische/kommunistische System 2 Kriege zur gleichen Zeit gehabt und geführt.
 
@Griffel

Dekumatland schreibt es hier genau. Ist es so schwer den richtigen Buchtitel, den oder die Autoren, Verlag etc. zu nennen?


Kannst du das bitte jetzt und in Zukunft tun. Es ist eben schon nachvollziehbarer wenn wir alle wissen von welchen Büchern, Texte was auch immer du sprichst, dann kann man deine Thesen (wenn es dann welche sind) evt. möglicherweise nachprüfen.
 
Im Quellenverzeichnis des Buches wird auf einen Artikel in der Zeitung Die Welt vom 21.12.1969 verwiesen. Gekennzeichnet ist die Quellenangabe mit der Zahl 1301.
Das nennt man eine Endnote.
Laut Buch soll ein Angriff auf den Flughafen von Umuahia geflogen worden sein. Zur Welt muss man folgendes wissen. Die Welt ist eine Zeitung des Springer-Konzerns, auch damals schon gewesen. Der Springer-Konzern errichtete seine Konzernzentrale nicht nur aufgrund der günstigen Grundstückspreise direkt an der Berliner Mauer. Zu Axel Springers Lebzeiten war der Kampf gegen alles links der bürgerlichen Mitte (einschließlich der SPD) und gegen den Ostblock Teil der politischen DNA des Springer-Konzerns. Das heißt nicht automatisch, dass diese Notiz aus der Welt falsch ist, aber doch, dass sie mit Vorsicht gelesen werden muss.
 
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