Wann und wo wurde das erste Pferd gezähmt?

Das mag sein. Aber trotzdem war die gallische Kavallerie der (notorisch schwachen) römischen an sich anscheinend überlegen, sodass auch die Römer gerne auf Kavallerie gallischer Verbündeter zurückgriffen.
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Caesar schätzte auch sehr die germanische Kavallerie, die er angeworben hatte. Die Pferde der Germanen waren allerdings im Durchschnitt noch kleiner, als die der Kelten. Ich zitiere aus dem Gedächtnis, daher alle Angaben ohne Gewähr. Junkelmann verglich die größten "Keltenpferde" mit Carmarque-Pferden und Connemara-Ponys, während die der Germanen am ehesten dem Island-Pony ähnelten.

Auf den bildlichen Abbildungen der Trajansäule sind mitunter auch recht kleine Pferde abgebildet, und die Beine mancher Reiter schleifen fast auf dem Boden.

Ich weiß allerdings nicht, ob germanische Reiter, die Caesar mehrfach lobt, ihre eigenen Pferde mitbrachten, oder auf Pferde zurückgriffen, die in Gallien gezüchtet wurden.
 
Nicht nur das. Letztlich erwiesen sich die Streitwagen als Sackgasse und verschwanden nicht grundlos, während sich die echte Kavallerie erst im 1. WK als überholt erwies (aber auch danach noch ein Schattendasein führte, teils bis heute). Man brauchte einen Wagen und (meist) zwei Pferde, um einen Krieger zu transportieren, dem meist außerdem noch ein Lenker (selten noch ein weiterer Mann) beigegeben wurde. Also ein Wagen (der gewartet werden musste), zwei Pferde und meist zwei Mann statt einem Pferd und einem Mann. Das Resultat war nicht nur ressourcenintensiv, sondern auch wenig geländegängig (da der Wagen noch heikler war als nur ein Pferd allein) und nur bedingt manövrierfähig.


Es gibt Situationen, in denen Pferde zuweilen eindrucksvoll beweisen, dass sie selbst im 21. Jahrhundert noch ihre Daseinsberechtigung haben. Zu meinen plastischsten Kindheitserinnerungen gehört ein Einsatz berittener Polizei im alten Stuttgarter Neckarstadion, die Hooligans zersprengten. Die Mehrheit des Nachschubs der Wehrmacht wurde von Pferden besorgt.

Alles richtig, was du schreibst!

Die Kavallerie war natürlich viel effektiver, billiger, weniger ressourcenbindend, wendiger und auch im Gelände vielseitiger einsetzbar.

Ich würde den Streitwagen aber trotz allem nicht als Sackgasse, sondern eher als eine Entwicklungsstufe auf dem Weg zum Schlachtross und zur Kavallerie sehen.

Es liegt die Domestizierung des Pferdes im Dunkeln. Vermutlich ist man unabhängig voneinander in Mesopotamien, Indien, China zu ähnlichen Experimenten gelangt. Anscheinend aber hielt man es überall, zunächst für sicherer, das Pferd vor einen Wagen zu spannen, bevor mal jemand auf die Idee kam, aufzusitzen.

Ohne Sattel und Steigbügel erfordert es viel Übung und Geschick, oben zu bleiben und Hilfen zu geben. Um im Mellleé den Gehorsam des Pferdes erzwingen zu können, sind Trensen und oder Kandaren hilfreich. Um den Reiter wirkungsvoll im Kampf unterstützen zu können, muss das Pferd auch erstmal eine gewisse Größe besitzen.
Es setzt der Einsatz also eine gewisse Zuchtauswahl und Veredelung voraus, bis domestizierte Pferde die nötige Größe erreicht hatten.
Bevor man effektive Streitwagen einsetzen konnte, musste erst mal einer darauf kommen, gute Räder mit Naben zu konstruieren, musste man Joch, Deichsel weiterentwickeln, musste eine zweckmäßige Anschirrung erfinden, brauchte man Halfter und Gebisse.


Die Entwicklung der Kavallerie ist im Grunde nur eine logische Weiterentwicklung. Ab einer bestimmten Entwicklungsstufe war der Streitwagen nicht mehr weiterzuentwickeln, selbst wenn noch Leonardo da Vinci Modelle von Sichelwagen zeichnete.

Ob die Hyksos neben Streitwagen auch Kavallerie einsetzten, ist nicht ganz klar. Sicher verbürgt durch bildliche Darstellungen ist Kavallerie jedenfalls für die Assyrer ab ca. 800 v. Chr.
 
Die Pferde waren zunächst nicht kräftig genug für das heute übliche Reiten: Ein evt.Reiter, etwa ein früher Späher musste weiter hinten sitzen. Und die Technik des Kampfs zu Pferd ohne Steigbügel muss zunächst auch entwickelt werden.
 
Nach dem englischsprachigen Wikipedia-Artikel zu Athene geht die Version mit dem Pferd auf das Werk Georgica von Vergil zurück.

Dort wird der Wettstreit zwischen Poseidon und Athene um das Stadtpatronat nicht erwähnt. (Auch sonst kein Wettstreit zwischen Neptun und Minerva.)
 
Dort wird der Wettstreit zwischen Poseidon und Athene um das Stadtpatronat nicht erwähnt. (Auch sonst kein Wettstreit zwischen Neptun und Minerva.)

Dann irrt sich Wikipedia da vermutlich. Als Quelle wird dafür die englische Übersetzung von "Mythologie der Griechen: Götter, Menschen und Heroen" von Karl Kerényi abgegeben. Hat eventuell jemand Zugriff auf das Buch und kann nachgucken, was dort dazu steht?

Ich kenne die Geschichte jedenfalls auch in der Version mit dem Pferd, kenne aber die Quelle dafür nicht. Es kann sich natürlich auch um eine neuzeitliche Änderung in manchen Bearbeitungen des Stoffs handeln.

In dieser Federzeichnung vom Anfang des 19. Jahrhunderts ist jedenfalls deutlich auf der Seite von Athene ein ein Olivenbaum und auf der Seite Poseidons ein Pferd zu sehen. Eine Quelle kann ich nicht sehen, auch wenn in der Beschreibung auf die Version mit der Salzquelle bei Ovid Bezug genommen wird.

Athenes Wettstreit mit Poseidon. von Deutsch um 1800/1820: Kunst / Grafik / Poster | Galerie Joseph Fach GmbH (zvab.com)
 
Zur Frage der Pferde bei Poseidon und Athene:
Vielleicht ist diese Stelle aus den Kommentaren des Maurus Servius Honoratus zu Vergils Werken gemeint:
Maurus Servius Honoratus, Commentary on the Georgics of Vergil, book 1, line 12

Er spricht von einer neueren Pferde-Version der Sage, schreibt aber nicht von wem die ist oder ist mit in Corn. Cornelianus gemeint? So ganz verstehe ich seine Erklärung nicht:
sed melius 'equum' propter armenta. in Corn. 'equm', in authentico 'aquam', ipsius manu 'equm'.
 
Zusatz-Randnotiz Athene

"Eine besondere Stellung im Bereich der Ausgrabungsstätte nehmen die Überreste eines etwa 50 × 15 m großen Gebäudes mit den darin enthaltenen Gräbern ein, das sog. Heroon, das 1980 entdeckt wurde. Das Ende des 10. Jahrhunderts v. Chr. errichtete Haus besaß in der Mitte eine Pfostenreihe, die als Stütze für eine Dachkonstruktion diente. Während im Grundriss die östliche Schmalseite rechtwinklig ist, schließt das Haus im Westen mit einer Apsis ab. Um das Gebäude verlaufende Pfostenlöcher lassen auf das Vorhandensein eines Vordaches schließen. Insgesamt erinnert der Grundriss des Gebäudes stark an Vorformen griechischer Tempelarchitektur, wie sie zum Beispiel in Thermos gefunden wurden. Die zwei Gräber befinden sich in der Mitte des Hauses. Das nördliche Grab enthielt die Knochen von vier Pferden..."
Quelle:Wiki/lefkandi eubea;farbliche Hervorhebung durch mich
Pferde und auch das Dromedar wurden aber erst durch den Menschen in Afrika eingeführt. Größere Wildpferde-Bestände gab es aber in Afrika nicht. Außer Zebras, die südlich der Sahara vorkommen, gab es keine Wildpferde, und Zebras gelten als nicht domestizierbar.
Wer kann den behaupten ,dass Zebras in der Evolution vor tausenden Jahren im Verhalten der Domestikation gleich ihrer heutigen Vertreter seien?
440px-WalterRothschildWithZebras.jpg

Quelle:Wikicommons/Walter Rothschild vor Buckinghampalace mit Zebras
 
Zuletzt bearbeitet:
Zur Frage der Pferde bei Poseidon und Athene:
Vielleicht ist diese Stelle aus den Kommentaren des Maurus Servius Honoratus zu Vergils Werken gemeint:
Maurus Servius Honoratus, Commentary on the Georgics of Vergil, book 1, line 12

Er spricht von einer neueren Pferde-Version der Sage, schreibt aber nicht von wem die ist oder ist mit in Corn. Cornelianus gemeint? So ganz verstehe ich seine Erklärung nicht:
sed melius 'equum' propter armenta. in Corn. 'equm', in authentico 'aquam', ipsius manu 'equm'.
Cornelianus war ein früherer Herausgeber und/oder Kommentator von Vergil. In der verlinkten Stelle geht es darum, dass im 13. Vers des 1. Gesangs der Georgica in manchen Ausgaben "fudit aquam", in manchen "fudit eq(u)um" stand. Bei Cornelianus fand sich die Lesart "fudit equm".
In der angeführten Stelle selbst geht es nicht um den Wettstreit, den erzählt nur Maurus Servius Honoratus.
 
Cornelianus war ein früherer Herausgeber und/oder Kommentator von Vergil. In der verlinkten Stelle geht es darum, dass im 13. Vers des 1. Gesangs der Georgica in manchen Ausgaben "fudit aquam", in manchen "fudit eq(u)um" stand. Bei Cornelianus fand sich die Lesart "fudit equm".
In der angeführten Stelle selbst geht es nicht um den Wettstreit, den erzählt nur Maurus Servius Honoratus.

Honoratus war aber offensichtlich der Ansicht, dass die Stelle in der Georgica eine Anspielung auf den Wettstreit zwischen Poseidon und Athene ist, denn nach dem von Naresuan zitierten Satz geht es so weiter:

"fabula talis est:
cum Neptunus et Minerva de Athenarum nomine contenderent, placuit diis, ut eius nomine civitas appellaretur, qui munus melius mortalibus obtulisset. tunc Neptunus percusso litore equum, animal bellis aptum, produxit; Minerva iacta hasta olivam creavit, quae res est melior conprobata et pacis insigne."

Übersetzung des ganzen Abschnitts nach Google:

"das älteste Buch 'gießt Wasser' 1.12.1
Die meisten von ihnen hatten, da Neptun mit Flüssen und Quellen und Gewässern in Verbindung gebracht wird
Er ist für alles verantwortlich, wie er selbst lehrt, „oder der mächtige Neptun hat sein Gold versenkt“; aber das Pferd ist besser wegen der Herden. in Kor.
'Pferd', in echtem 'Wasser', von seiner eigenen Hand 'Pferd'.}⁴³ die Geschichte ist wie folgt:
Als Neptun und Minerva um den Namen Athen stritten, gefiel es den Göttern, dass die Stadt diesen Namen tragen sollte, der die bessere Funktion hatte
er hatte Sterblichen angeboten. dann schlug Neptun ans Ufer und brachte ein Pferd hervor, ein kriegstaugliches Tier; Minerva warf den Speer und erschuf die Olive,
was ist besser bestätigt und ein Zeichen des Friedens. aber nur
Er beruft sich auf Neptun, den Grund seiner Funktion, weil er im dritten von Pferden sprechen wird; andernfalls wäre es unpassend, wenn er den Gott des Meeres anruft, wenn er von der Landwirtschaft spricht. und ein von Neptun geborenes Pferd
einige sagen, dass er Scythia hieß, andere Scyron, andere Arion."

Jedenfalls scheint es so zu sein, dass die Version mit dem Pferd dadurch in die Welt gekommen ist, dass in einigen Handschriften aquam zu equm oder equum "verbessert" wurde, was bei einer Abschrift ja leicht passieren kann und dann wurde das teilweise für richtig gehalten, weil es auch besser zu passen scheint. Poseidon wird ja generell auch mit Pferden in Verbindung gebracht und erst in der Version mit dem Pferd haben die Athener wirklich die Wahl zwischen zwei nicht von vornherein abwegigen Geschenken, denn was hätte eine Stadt am Meer mit einer Salzquelle anfangen sollen? Auch der Dualismus mit dem Pferd als kriegstauglichem Tier und der Olive als Zeichen des Friedens funktioniert nur mit dem Pferd.
 
Allerdings lief die Geschichte eigentlich darauf hinaus, dass Athene den Wettstreit gewann, weil ihre Gabe – der Olivenbaum – nützlich war, während Poseidon mit seiner Salzwasserquelle (noch dazu in der Nähe des Meeres) nur eine nutzlose Gabe zu bieten hatte.
 
Allerdings lief die Geschichte eigentlich darauf hinaus, dass Athene den Wettstreit gewann, weil ihre Gabe – der Olivenbaum – nützlich war, während Poseidon mit seiner Salzwasserquelle (noch dazu in der Nähe des Meeres) nur eine nutzlose Gabe zu bieten hatte.

Das ist mir klar. Es stellt sich dann nur die Frage, weshalb Poseidon überhaupt auf die Idee kommt, eine völlig nutzlose Gabe anzubieten.

Da finde ich schon, dass man argumentieren kann, dass die Geschichte mit dem Pferd, wo sich die Athener zwischen zwei nützlichen Gaben entscheiden müssen, die bessere Geschichte ist, auch wenn es nicht die ursprüngliche ist.
 
Das ist mir klar. Es stellt sich dann nur die Frage, weshalb Poseidon überhaupt auf die Idee kommt, eine völlig nutzlose Gabe anzubieten.

Das darunterliegende Motiv könnte ja Wasserarmut und Trockenheit sein. Der Olivenbaum gilt als besonders resistent gegen Trockenheit. Er ist bei Wasserarmut nützlich. Das was Neptun zu bieten hat ist eben kein Süßwasser, sondern nur Salzwasser. Das Meer ist bei Trockenheit nicht nützlich. Man sollte sich also lieber der Minerva als Schutzherrin anvertrauen, als dem Neptun.
 
Da finde ich schon, dass man argumentieren kann, dass die Geschichte mit dem Pferd, wo sich die Athener zwischen zwei nützlichen Gaben entscheiden müssen, die bessere Geschichte ist, auch wenn es nicht die ursprüngliche ist.
Den meisten Überlieferungen zufolge entschieden nicht die Athener, sondern Zeus oder Zeus und andere Götter.
 
Ich weiß ,es könnte aber erklären warum es in Afrika vlt. zuerst nur mit dem Streitwagen möglich war so ein wildes Zebra zu nutzen.

Und die Frage die ich mir stelle;die frühen Menschen waren bestimmt in der Lage die ungefährlichsten Tiere zusammenzujagen und an erfahrene Streitwagentiere heranbringend vlt.sie so zu domestzieren.?
 
in Afrika vlt. zuerst nur mit dem Streitwagen möglich war so ein wildes Zebra zu nutzen.
:D
Das Zebra vorm Streitwagen, der Elefant vorm Umzugswagen, das Krokodil als Außenbordmotor des Einbaums, der Pelikan als Luftaufklärung - mit diesem high-bio-tech-Equipment war die Welteroberung ein Kinderspiel. Und dass sie damit stattfand, davon kündet altehrwürdiges überliefertes Liedgut wie "Heidewitzka Herr Kapitän" :p:D:D
 
Nochmal zu dieser Zebraidee:
Ich weiß ,es könnte aber erklären warum es in Afrika vlt. zuerst nur mit dem Streitwagen möglich war so ein wildes Zebra zu nutzen.
Das setzt folgende Reihenfolge voraus:
1. Man sieht das gestreifte Tier und denkt sich "heidewitzka, das Biest muss zu irgendwas taugen":
2. Man beobachtet Löwen, welche das gestreifte Tier verzehren. Leider geben die Löwen nichts von ihrer Mahlzeit ab (und wer ihnen was stibitzen will, landet umgehend auf der Speisekarte der Brüllkatzen)
3. Man erkennt aus 2., dass man sich weit abseits der Löwen erst dem gestreiften Tier nähern kann.
4. Es gelingt, aber es schmeckt nicht gut.
5. Wenn man es nicht essen kann, es aber dennoch Nutzen erbringen soll, dann hilft nur eine Erfindung: der Streitwagen.

Fazit: Der Streitwagen wurde zur Zähmung der Zebras erfunden. Da der Streitwagen, primär eine Domestikationstechnik, als unbeabsichtigter Nebeneffekt - Heureka! - sich als Verkehrsmittel erwies, war die Freude groß und noch größer war der Widerhall dieser Entdeckung in den vielen Schichten der Sprachentwicklung: so kündet heute noch der Zebrastreifen von der vorgeschichtlichen Entdeckung!
;):D
 
Ich weiß ,es könnte aber erklären warum es in Afrika vlt. zuerst nur mit dem Streitwagen möglich war so ein wildes Zebra zu nutzen.

Und die Frage die ich mir stelle;die frühen Menschen waren bestimmt in der Lage die ungefährlichsten Tiere zusammenzujagen und an erfahrene Streitwagentiere heranbringend vlt.sie so zu domestzieren.?

Das Zebra wurde nie domestiziert, es gibt nicht die geringsten Indizien dafür, dass man Zebras vor Streitwagen spannte. Es gibt keine schriftlichen Zeugnisse dafür, keine Überreste von Zebraknochen in menschlichen Siedlungen, keine Abbildungen- nichts, absolut nada, niente, nihil, nothing.

Aus Erfahrungen mit Menagerien, Zirkussen, Varietés, aus Zoologischen Gärten, Von Wildtierbiologen, Verhaltensforschern etc., etc. haben wir Informationen, dass Zebras vielleicht mit sehr viel Mühe bis zu einem gewissen Grad gezähmt werden können, dass man ihnen vielleicht Kunststücke beibringen kann, dass man sie mit viel Geduld und Lekkerlis dazu bringen kann, dass sie es dulden, angeschirrt zu werden, dass sie vielleicht einen Reiter dulden, dass sie sich aber einfach nicht für Domestikation eignen, dass sie schwer berechenbar sind, plötzlich alles Gelernte vergessen haben zu scheinen, dass insbesondere Hengste überaus gefährlich werden können.

In Afrika hat die indigene Bevölkerung Zebras nur wegen dem Fleisch gejagt. Einige afrikanische Stämme besaßen oder besitzen durchaus beachtliche Erfahrung im Umgang mit Wildtieren. Ich sah einmal in einer Doku wie einige San, die nur mit Pfeil und Bogen und Speeren bewaffnet waren, ein ganzes Löwenrudel, darunter zwei Mähnenlöwen, vom Riss verjagten, als seien es bloß streunende Katzen.

Es gibt keine Indizien dafür, dass je südlich der Sahara Zebras domestiziert wurden, und auch so gut wie keine Indizien dafür, dass man auch nur den Versuch unternahm. Dafür aber gibt es Erfahrungen von Zoologen, Zirkus-Leuten, Verhaltensforschern, Dompteuren aus dem 20. Jahrhundert, die übereinstimmend berichten, dass Zebras nur mit sehr großer Mühe und nur bis zu einem bestimmten Grad gezähmt werden können, und die deshalb die Domestikation des Zebras für unmöglich halten. Das sind ganz unterschiedliche Leute- sie kommen alle zum gleichen oder ähnlichen Schluss.

Da spricht aber doch eigentlich alles dafür, dass man das auch schon vor 3000 Jahren ganz ähnliche Erfahrungen machte und das mit der Domestikation des Zebras eben bleiben ließ, weil es nicht richtig funktionierte.




Zebras kamen nur südlich der Sahara vor, und in Afrika setzte die Verbreitung der Tse- Tse Fliege der Verwendung von Pferden Grenzen.
Bei den frühen "Great White Hunters", die die ersten Jagd-Safaris auf Afrikas Big Five organisierten, fanden vielfach Pferde Verwendung, und es gab eine Reihe von Jägern, die zu Pferde jagten. Die verbreitung der Tse Tse Fliege machte vielerorts die Verwendung von Pferden unmöglich, da sie zu leicht eingingen.


Noch einmal: Für die Entwicklung des Streitwagens und der Kavallerie war nicht nur die Zähmung des Pferdes Voraussetzung, sondern seine Domestikation, "Veredelung" Zucht und Zuchtauswahl.
 
In Deutsch-Ostafrika wurden ja Zebras versuchsweise gezähmt und eingesetzt. Aber eben vor dem Hintergrund der Erfahrung mit anderen Tieren.
 
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