Variable Bohrerhalterung

Mittelalterlager

Aktives Mitglied
Moin

Ist jemandem von Euch eine variable Bohrerhalterung ("Bohrfutter") aus dem Frümi/Homi/Spämi bekannt?

Viele Grüße
Karsten
 
Ich würde mich da an das „Deutsche Werkzeugmuseum e.V.“ wenden.

Cleffstraße 2 - 6
42855 Remscheid
Telefon 02191 162519
 
Ist jemandem von Euch eine variable Bohrerhalterung ("Bohrfutter") aus dem Frümi/Homi/Spämi bekannt?
Bin mir zwar nicht sicher, was Du unter »variable Bohrerhalterung« verstehst, sollte es aber tatsächlich um die moderne Art des Bohrfutters gehen, der Bohrer mit unterschiedlich dicken Schäften aufnehmen kann, dann wäre das Mittelalter reichlich zu früh, auch wenn es gegen Ende des Spätmittelalters schon komplexere Werkzeuge gab (bspw. beim Möbelbauer und Goldschmied).
Hier ein Kurbelbohrgerät aus dem 14. Jh.: https://thomasguild.blogspot.com/2019/11/a-late-14th-century-brace-from.html
Wie genau der Bohrer darin befestigt war, kann ich den Bildern nicht entnehmen. Könnte mir aber vorstellen, dass es Modelle gab, die unterschiedliche Bohrer mit gleich dickem Schaft aufnehmen konnten, die bspw. mit einem quer durchgesteckten Stift gesichert werden mussten. Ist zwar nur eine Vermutung, aber recht naheliegend.
 
Könnte mir aber vorstellen, dass es Modelle gab, die unterschiedliche Bohrer mit gleich dickem Schaft aufnehmen konnten, die bspw. mit einem quer durchgesteckten Stift gesichert werden mussten.
Stand der Bohrer-Technik 1505?
640px-Codex_Loeffelholz_F_3v_%26_4r_-_drills_and_compass.png

Aus dem sog. Löffelholz Codex.
Jagiellonian Digital Library (Seite 6)

Vielleicht kann uns einer der Sprachspezialisten den kleinen Nürnbergischen Text zum Bild übersetzen.
Wahrscheinlich werden wir daraus aber nicht erfahren, wann diese variable Bohrerhalterung eingeführt wurde.
 
Moin

Ich dachte in erster Linie an ein zuverläßiges System, mit dem die Bohrer sicher im Schaft befestigt werden können.
Eventuell eine konische Muffe, mit der man den Bohrer im geschlitzten Holzschaft sicher! fixiert.
 
Stand der Bohrer-Technik 1505?
640px-Codex_Loeffelholz_F_3v_%26_4r_-_drills_and_compass.png

Aus dem sog. Löffelholz Codex.
Jagiellonian Digital Library (Seite 6)
Wow, genau so hab’ ich’s mir vorgestellt.

Ich dachte in erster Linie an ein zuverläßiges System, mit dem die Bohrer sicher im Schaft befestigt werden können.
Eventuell eine konische Muffe, mit der man den Bohrer im geschlitzten Holzschaft sicher! fixiert.
Herrje, Mittelalterlager, nie zufrieden! Die Bohrer sind mit dem keilförmigen Stift »zuverläßig« gesichert, wenn noch eins draufgehauen wird. Die Geschichte ist nun mal kein Wunschkonzert… :p
 
Moin
Was ich meine kann ich ja nicht sagen, deshalb fragte ich hier im Wunschkonzert an.
Es geht hier tatsächlich nur um Infos zu diesem Thema.
Bei meiner von mir gebauten Dreule habe ich einen Nagel in den Schaft getrieben, unten abgekniffen und entsprechend zugerichtet.
Allerdings gibt es da Funde aus dem Homi, die auf eine andere, wohl eher vernünftige Befestigung hinweisen.
Nar., weißt Du wie das Modell innen aussieht?
Ist das ein eingesteckter Vierkant?
 
Gerade weil die Detailbesessenheit des Flämischen Primitiven und der Altniederländischen Malerei wertvolle Infos zu Alltagsgegenständen liefert, erschüttert diese Darstellung die Glaubwürdigkeit jener Epoche ein wenig: die Konstruktion dürfte ohne Zweiteilung der metallenen Kappe (oder des Holzes) so nicht gegeben haben, da unmöglich.

@ Mittellager: sieht man ja am Glanzlicht, dass es ein Vierkant ist…
 
Wenn diese Aussage so zutrifft, dann müßte der Bohrer tatsächlich ein Vierkant sein, den man dann in den eisernen Kopf einsetzt.

Die andere Frage, die sich mir Stellt, ist die Frage nach Bodenfunden dieser Art, insbesondere älteren Funden an denen ich in erster Linie interessiert bin. Hab Ihr da irgendetwas, eventuell auch Wikingerzeitlich?
 
Nar., weißt Du wie das Modell innen aussieht?
Nein, das weiß ich natürlich nicht. Ich wäre ja schon froh gewesen, wenn des Malers Darstellung einigermaßen Sinn gemacht hätte.

In der Werkzeugkiste von Mästermyr – Wikipedia befanden sich auch ein paar Löffelbohrer und dazugehörende (?) Eisenringe, die zu einigen Nachbauten inspirierten.
apoonaugers-1.png


Der Fund einer anderen Wikinger-Werkzeugkiste von 2016 ist wohl noch nicht ausgewertet. Ich fand keine Publikation dazu. Archaeologists discover a Viking toolbox
 
Moin

Ich denke mal, die Bohreraufnahme aus Hartholz ( muß ich mal probieren) und der leicht konische Ring um die Aufnahme zu verengen damit der Bohrer und das Holz halten. Den Ring schiebe ich entweder von oben oder von unten
auf die Aufnahme.
 
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