1205 - Die Schlacht bei Adrianopolis

Bolgarin

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1204 - der IV Kreuzzug vernichtet Byzanz, Konstantinopel wird 40 Tage gepluendert. am platz von Byzanz entsteht das Lateinische imperium. Griechische fuerstentuemer erhalten sich nur in Kleinasien. die griechische bevoelkerung und der unterjochte byzantische adel wenden sich an den bulgarischen zaren Kalojan fuer hilfe, den selben den sie frueher Skilojanis (den Hund Janis) nannten. jetzt ist er ihre letzte hoffnung.
Kurz davor hatte sich die bulgarische Kirche dem Vatikan unterstellt und nun hatte Kalojan und BG den segen des Pabstes Inokentius III. das interessierte die Lateiner aber wenig. ihr koenig Baldwin der Flanderer verlangt teile von Bulgarien, da dieses gebiet frueher byzantisch sei und Byzanz sei heute lateinisch. Kalojan schreibt dem Pabst, dass ihn die Lateiner nicht anerkennen. Inokentius III schreibt Balduin, dass er Kalojan und die Bulgaren in ruhe laesst. Kopien davon bekommt auch Kalojan. die braucht er um sicher zu sein, dass nach einem eventuaellen Krieg der Pabst weiter hinter ihm steht.
nachdem er von der ehemaligen byzantischen aristokratie um hilfe gebeten wird und schon raubzuege der ritter in BG statt fanden kommt auch der guenstige moment: anfang April 1205 - ein grosser aufstand bricht in Adrianopolis (Odrin, Edirne) aus. es ist damals eine sehr grosse stadt gewesen und die ganze kreuzritterarmee zieht los um den aufstand zu loeschen. anfuehrer sind der lateinische koenig Balduin der Falnderer, Bonifazius de Monferat, Graf Lui de Bloi, Marschal Joefroi de Villarduen und der venezianische Doge Enriko Dandollo. ihr plan ist Adrianopel schnell zu erobern und von dort aus die invasion in BG auszufuehren. die ritter sind aber unangenehm ueberrascht als sie die bulgarische fahnen ueber Adrianopel sehen. (die aufstaendischen hatten es so mit Kalojan ausgemacht.) die stadttore waren auch fest verschlossen. und in den benachbarten waelder und suempfen lauerten kumanische reiter, die in kleine gruppen die waelder verliessen, ein paar ritter mit pfeilen erschossen und schnell wieder verschwanden. Balduin befahl, dass keiner das lager verlaesst, da er (nicht umsonst) das gefuehl hatte, dass hinter den huegeln die bulgarische armee versteckt liegt. die provokationen seitens der 14 000 kumanischen reiter sind ununterbrochen und am 14.04.1205 haelt es Graf de Bloi einfach nicht aus - besonders nachdem ein pfeil seinen kuechendiener waehrend dem fruehstueck trifft. mit seinen rittern reitet er los gefolgt von allen anderen. noch mehr mut bekommen die ritter als sie die chaotisch vor sich fliehenden kumanen in sicht haben. die kumanen locken die ritter in ein sumpfiges und bewaldetes gebiet noerdlich von Odrin, wo die bulgarsiche armee auf sie lauerte. die niederlage war total. die ritter hatten nicht mal die moeglichkeit ihre grossen schwerter zu drehen. mit langen hacken wurden sie von den pferden runtergeholt und mit aexten und kurzen schwertern erschlagen. Lui de Bloi wird getoetet und Balduin wird nach Tarnovo gebracht, wo er sein Leben in die "balduin tower" verbringt, trotz der versuche des Pabstes und seinen verwandten ihn freizukaufen. Marschal Villardouen und der Doge Dandollo entkommen, doch nach dem langen ritt stirbt der veraltete Doge auch. die vielen diener und pagen der ritter, die gefangengenommen wurden, begleitete man bis Ungarn und lies sie dort frei. so wollte Kalojan dem Pabst weitere unannehmlichkeiten ersparren und auch zeigen, dass er guter Christ ist. das Lateinische Imperium existierte noch ein halbes jahrhundert, doch erhollen von diesem vernichtenden schlag wird es sich nie mehr. Kalojan rettet so die kleinen griechischen staaten in kleinasien, die spaeter Konstantinopel wieder uebernehmen und Byzanz wiederherstellen.
der nachfolger von Kalojan Joan II Assen sagt nicht ohne grund:"das ganze land von Odrin bis Drach habe ich erobert - griechisch, auch albanisch und serbisch. Die Franken hielten nur die kleinen Staedtchen um Konstantinopel und auch diese eine Stadt, doch auch sie verbeugten sich vor der Rechten meines Zarentums, da sie keinen anderen Zaren ausser mir hatten und mir zum dank ihre Tage verbrachten, weil es Gott so befohlen hatte."

die schlacht im wikipedia:
http://en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_Adrianople_(1205)

Tsar Kalojan:
http://www.bnr.bg/RadioBulgaria/Emission_English/Theme_History_And_Religion/Material/TzarKaloyan.htm
 
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