1919: Spartakus gegen SPD (mit Ebert)

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Gast

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Hallo,
ich habe eine Hausaufgabe auf, bei der ich nicht weiß, was ich schreiben soll. Die Frage lautet: Warum scheitert Spartakus und setzt sich die (M)SPD (mit Ebert) durch?
Es geht um die Zeit nach dem 1. Weltkrieg. Aber was ist mit scheitern gemeint? Dass Spartakus zu wenig Wähler hatte?
Meine Gedanken:
- Spartakus war vielen Bürgern zu linksextremistisch
- Spartakus war für eine Räterepublik (nach russischem Vorbild), was viele Wähler nicht wollten, weil die Räte bei einer Räterepublik an ihre Weisungen gebunden sind und sie deshalb keine Kompromisse eingehen können (also zu keinem Ergebnis kommen)
Klingt doch schonmal ganz gut, oder?
Bitte sagt mir, ob es alles stimmt und (das wichtigste:) sagt mir weitere Gründe für das Scheitern der Spartakus-"Partei" und das Durchsetzen der SPD. Liegt es vielleicht daran, dass Ebert den Wählern sympathisch war oder daran, dass Spartakus nur eine kleine Randgruppe war?
BITTE helft mir!
 
Klingt doch schonmal ganz gut, oder?

Klingt bisher v.a. ein klein bissel kurz ... ;)

Meine Gedanken:
- Spartakus war vielen Bürgern zu linksextremistisch
- Spartakus war für eine Räterepublik (nach russischem Vorbild), was viele Wähler nicht wollten, weil die Räte bei einer Räterepublik an ihre Weisungen gebunden sind und sie deshalb keine Kompromisse eingehen können (also zu keinem Ergebnis kommen)

Zuerst: Ich würde vom Spartakus-Bund sprechen; Spartakus ist seit 2.000 Jahren Wurmfutter und hat mit Ebert recht wenig zu tun. ;)

Aber inhaltlich: Der erste Punkt ist sicher richtig, und bei einer linsradikalen Gruppe, die sich die gewaltsame Revolution auf die roten Fahnen geschrieben hatte, auch wenig verwunderlich. Interessant wäre die Frage, warum die MSPD bzw die dereen Mitglieder und Repräsentanten wie Ebert "plötzlich" nichts mehr mit der Revolution zu tun haben wollten; theoretisch stand die sehr lange im Parteiprogramm. (Wie lange? Krieg ich nicht mehr zusammen, das wäre ein interessanter Aspekt, den man ermitteln könnte.)

Zum zweiten Punkt: Räterepublik oder parlamentarische Demokratie war eine der Fragen, an der sich die revolutionären Geister trennten, sprich MSPD und USPD/Spartakusbund/KPD. Du erfasst dabei allerdings nur einen Aspekt, warum viele eine Räterepblik ablehnten. Waren die Arbeiter- und Soldatenräte während der Novemberrevolution ein wichtiges Instrument, so war doch eine klare Mehrheit selbst in diesen Räten gegen eine Räterepublik und für ein parlamentarisches System.

Ein paar grundlegende Wiki-Beiträge:

Vollzugsrat der Arbeiter- und Soldatenräte Großberlin ? Wikipedia

Reichsrätekongress ? Wikipedia

Novemberrevolution ? Wikipedia

Zwei andere sehr wichtige Fragen, in der sich Spartakusbund und MSPD uneinig waren, waren folgende:

1. Sozialistische Revolution inkl Enteignung bzw Verstaatlichung der Wirtschaft (Spartakus) vs. Beibehaltung des kapitalistischen Systems bei Stärkung der Rechte der Arbeiter durch Betriebsräte, Arbeitschutzbestimmungen & 8-Stunden-Tag (MSPD).

2. Vollständige Erneureung des Staats- und Beamtenapparats (Spartakusbund) vs. Übernahme der kaiserlichen Beamten zur Sicherung von Versorgung und Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung (MSPD).
 
Je nachdem, wie umfangreich die Hausarbeit sein soll, lohnt sich auch ein kurzes Blick nach Rußland.
Dort war ja ein Jahr zuvor eine ziemlich ähnliche Entwicklung gegeben - mit den Bolschewiki in der Rolle des Spartakus-Bunds und Kerenski in der Rolle von Ebert.

Dort hatten sich die Bolschewiki durchgesetzt (letztlich durch größere Gewaltbereitschaft und zu zögerliche Gegenwehr der Regierung).

In Deutschland 1918 war dieses Beispiel natürlich sehr präsent, alle Beteiligten wußten um die Details und bemühten sich, eine Wiederholung zu erreichen (Spartakisten) oder zu verhindern (SPD).
 
Danke! Könnt ihr noch mehr Gründe nennen?
Die Frage ist ein wenig seltsam gestellt.
"Dass Spartakus zu wenig Wähler hatte?"

Der Spartakusbund ist nie zur Wahl angetreten, da es sich um eine politische Gruppe aber nicht um eine Partei handelt.

Forist Reinecke hat ja schon eine nette Sammlung an Links eingefügt.

Zu beachten ist nach meiner Meinung das Ende der Novemberrelvolution und der Januaraufstand in Berlin. Die Niederschlagung des Aufstandes erfolgte auf Befehl von Ebert mit Hilfe der Freikorps sowie die Morde an Luxemburg und Liebknecht.
 
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