1929 Weimarer Republik

R

Ricken

Gast
Hallo, hab da mal ne Frage :

Was ist der Zusammenhang zwischen der wirtschaftlichen und finanziellen Krise in den USA und der hohen Arbeitlosigkeit in Deutschland?

Kann mir das einer sagen, hab schon alles gewälzt ?


Mfg Ricken
 
anbei ein auszug aus encarta...hab irgendwo auch noch mehr unterlagen dazu, finde ich aber momentan nicht..vielleicht reichts dir ja schon, sonst guck mal unter den stichpunkten die in dem artikel gennt werden
gruß patrick



Weltwirtschaftskrise, Bezeichnung für eine heftige oder andauernde wirtschaftliche Krise, die nicht auf einen einzelnen Staat beschränkt bleibt, sondern zu einem umfassenden Zusammenbruch in allen Teilen der Weltwirtschaft führt. Gemeinhin wird mit dem Begriff Weltwirtschaftskrise jener Konjunktureinbruch bezeichnet, der in den Jahren 1929 bis 1933 die Weltwirtschaft in einem bis dahin nicht gekannten Ausmaß traf und zur größten wirtschaftlichen Katastrophe der Neuzeit wurde (Depression). Die Krise von 1929 bis 1933 betraf vor allem die USA und Deutschland.

Ein unbändiger Konjunkturoptimismus und der Glauben an eine anhaltende Prosperität der amerikanischen Wirtschaft führte in den USA zu umfangreichen Aktienspekulationen (zwischen 1927 und 1929 verdoppelten sich die Aktienkurse). Am Freitag, dem 25. Oktober 1929, dem so genannten Schwarzen Freitag, kam es in New York zu massiven Kursstürzen und in der Folge zum Konjunktureinbruch. Liquiditätsschwierigkeiten sorgten für Kündigungen von Krediten in den USA und zu Rückrufen der nach Europa gegebenen, zumeist kurzfristigen Kredite. Davon war vor allem Deutschland betroffen, das sich – zur Erfüllung von Reparationsverbindlichkeiten und zur Modernisierung der durch Kriegs- und Nachkriegsereignisse entwerteten Produktionsanlagen –, im Ausland hoch verschuldet hatte. In Deutschland führte diese Entwicklung zu einer schweren Bankenkrise, zu zahlreichen Konkursen sowie zu Massenarbeitslosigkeit (1932 rund sechs Millionen). 1932, auf dem Höhepunkt der Krise, waren das Sozialprodukt um rund 50 Prozent, die Arbeitseinkommen um 45 Prozent und der Außenhandel um 60 Prozent zurückgegangen. Weltweit sorgte die Krise für einen Zusammenbruch des internationalen Zahlungsverkehrs. Mit der Weltwirtschaftskrise endete in den westlichen Ländern die Phase des Liberalismus mit seinem Glauben an die Selbstheilungskräfte der Wirtschaft. An dessen Stelle trat die Überzeugung, dass zur Überwindung einer derartigen Wirtschaftskrise eine aktive staatliche Konjunkturpolitik notwendig ist (siehe Keynesianismus).

Microsoft® Encarta® Enzyklopädie Professional 2003 © 1993-2002 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
 
Da Deutschland Kriegsschulden zahlen mussten, konnten sie die Wirtschaft nie richtig in gang bringen.
 
Teja schrieb:
Da Deutschland Kriegsschulden zahlen mussten, konnten sie die Wirtschaft nie richtig in gang bringen.

Ach was, bis 1929 lief die Wirtschaft doch trotz der Reparationen.

Als die Wirtschaft nicht mehr lief (daran war allerdings die Weltwirtschaftskrise schuld), war die Folge davon die Reduzierung der Reparationen bis hin zum Lausanner Vertrag von 1932.

Schon im Jahr vor der "Machtergreifung" war also "das Ende der Reparationen für das Deutsche Reich gekommen". (http://www.ifdt.de/0001/Artikel/Hofbauer.htm )
 
wo sich der...

... Hund in Schwanz beisst:

Die Wirtschaft lief.
Und Börsenspekulationen darob waren in Deutschland dann auch zur Mode für Hinz und Kunz geworden, man stand den Amerikanern um nichts nach. Wo beschreibt das Siegfried Haffner so schön, ich glaube in "Geschichte eines Deutschen": ganz Berlin schien damals (Mitte der 20er Jahre) mit dem lustigen Aktienspiel beschäftigt..

Ob die deutschen Abgeordneten mit was anderen beschäftigt waren?
 
hyokkose schrieb:
Ach was, bis 1929 lief die Wirtschaft doch trotz der Reparationen.

Naja, "lief" ist wohl etwas übertrieben. Die Wirtschaft kam erst wieder in Schwung, als durch den Dawes- und später dem Young-Plan erstens die Reparationen beschränkt wurden und zweitens Deutschland internationale Anleihen zur Ankurbelung der Wirtschaft erhielt. Vorher hatten die Reparationen wohl tatsächlich eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage verhindert (vgl. Ruhrbesetzung).
 
Der Aufschwung von 1924-1929 war auf Pump finanziert, deshalb traf die Krise von 1929 Deutschland ja auch so schwer. Ausländische Banken forderten ihr Geld zurück, Deutschland ging das Geld aus. Die Schutzzollpolitik des Auslands ließ dazu noch den Export zusammenbrechen, Geldverknappung, Firmen gingen pleite. Dazu erschütterten Bankenpleiten das Finanzparkett.
Dazu muss man sagen, dass der Export in den "Goldenen Zwanzigern" zwar boomte, die Binnennachfrage jedoch lahmte. Deutsche Bauern mussten gegen Billigimporte aus den USA ankämpfen. Großkonzerne begannen zu rationalisieren, Arbeitsplätze wurden zunehmend unsicherer, jedoch fiel die Arbeitslosigkeit im Juni 1929 auf 1,25 Millionen.
 
Zurück
Oben