2 Bücher von und über Wilhelm II.

Im Augenblick lese ich den dritten Band, den Röhl über Wilhelm verfasst hat. Das Quellenmaterial, das der britische Historiker erschlossen hat, ist enorm.
Manchmal kommt er mir vor wie ein Staatsanwalt, der eine Anklageschrift verfasst.

Aber man sollte ihn nicht leichtfertig als nörgelnden Kritiker abtun. Er zeichnet ein erschreckendes Bild des Kaisers. Noch in den siebziger Jahren hat ein britischer Publizist, Tyler Whittle, recht positiv über den letzten deutschen Monarchen geschrieben. (Tyler Whittle, Kaiser Wilhelm II. Ein Monarch, der geliebt werden wollte, München 1979. Mir liegt die Taschenbuchausgabe aus dem Bastei-Lübbe Verlag von 1982 vor.) In seinem Vorwort bedankt sich Whittle übrigens für die Hilfe von Röhl.
Auch Balfour geht in seiner Biographie, die lange als Standardwerk galt, nicht so kritisch mit Wilhelm um.

Ein abschließendes Urteil zu dem gewaltigen Wälzer (alleine 1650 Seiten in Band drei) habe ich mir auch noch nicht gebildet. Aber ich glaube, diese drei Bände werden über lange Zeit das Standardwerk bilden.
 
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