2. Könige 23,34

"Und Pharao Necho machte zum König Eljakim, den Sohn Josias, anstatt seines Vaters Josia und wandte seinen Namen in Jojakim."
Uff! Ich habe für diesen Vers noch nie eine Erklärung gefunden, obwohl er mir doch merkwürdig erscheint. Für mich wirft er einige Fragen auf, einerseits, weil er so lakonisch kurz ist, andererseits, weil er überhaupt da steht. Ich habe immer gedacht, dass die Jahwe- Namensteile ja, je, jo und el willkürlich nebeneinander stehen und eigentlich das Gleiche bedeuten, wenn auch die Könige Israels (Nord- und Südreich) meist ja- , jo- oder je- Bestandteile aufweisen (Athalja, Joas, Joahas, Jerobeam). Der Vers scheint nun aber darauf hinzuweisen, dass es in dieser Zeit, also kurz vor dem Untergang des Südreiches, einen eher politisch als religiös motivierten Unterschied in der Bedeutung der beiden Namensgruppen gab, zunächst einmal in Jerusalem selbst. Dieser Unterschied war augenscheinlich so wichtig, dass Necho, der sicherlich mit der Gottheit eines kleinen unterworfenen Staates nicht viel am Hut hatte, sich genötigt fühlte, nach seinem Eingreifen in die Thronfolge auch noch namensgeberisch tätig zu werden. Namensteile als Programm? Die jo- Verfechter als "ägyptische Partei"? Oder war die Umbennung eher doch nur ein symbolischer Akt, eine Demonstration der Macht, lediglich um zu zeigen, dass er so etwas ungehindert tun konnte? (Nebukadnezar hat Jojakim jedenfalls nicht wieder zurückumbenannt, was die Vermutung, dass etwaige el- Verfechter mögliche Parteigänger Babylons waren, ein wenig mühsam scheinen lässt). Es könnte aber durchaus sein, dass eine Gruppe Widerstand gegen alle Invasoren zu leisten bereit war, im Vertrauen auf die Hilfe JAHWES.
 
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