Er ist ein bewundernswerter Politiker mit klaren Prinzipien, die er fast immer eisern einhielt. Er hat nie an den nächsten Wahlkampf gedacht, sondern immer nur an die nächste Generation. Überdies ist er ein eine lebende Legende, ein wahres Stück Zeitgeschichte. Schon 1943 sitzt er im Publikum bei den Schauprozessen Roland Freislers, von denen er sich angewidert abwendet. Zunächst in der eigenen Partei als Militarist verschrien, stieg er wegen seiner glänzenden diplomatischen, analytischen und politischen Fähigkeiten immer weiter auf. Erst Senator in Hamburg, dann inoffizieller Kopf ("technischer Leiter") der gr. Koalition unter Kiesinger zusammen mit Barzel (mit dem ihn wiederum bis zu dessen Tod eine herzliche und enge Freundschaft verband) und schließlich der 5. Bundeskanzler der Republik, der dem Terror trotzte und trotz aller Proteste hart blieb, als er seinen Kurs gefunden hatte und dann 1982 schließlich von Genscher verraten wurde. Überdies scheint er auch privat sehr symphatisch zu sein. Er ist übrigens ein Nolde-Liebhaber und Träger des Mendelssohn-Preises. Dann kann man nach diesem doch sehr groben Ausschnitt abschließend eigentlich nur sagen (auch wenn es zugegebenermaßen sehr spät kommt):
Herzlichen Glückwunsch und noch viele erfüllte Lebensjahre