25-Punkteprogramm der NSDAP

Natürlich kam es soweit, weil niemand etwas dagegen unternahm. Da fällt mir jetzt das Bomebenattentat auf Hitler ein, dass vermutlich gerade deswegen scheiterte, weil der Gruppe um Goerdeler, Beck und Schauffenberg der Beistand einer Massenbasis und des Auslands fehlte. Aber das greift nun zuweit.
 
Natürlich kam es soweit, weil niemand etwas dagegen unternahm. Da fällt mir jetzt das Bomebenattentat auf Hitler ein, dass vermutlich gerade deswegen scheiterte, weil der Gruppe um Goerdeler, Beck und Schauffenberg der Beistand einer Massenbasis und des Auslands fehlte. Aber das greift nun zuweit.

Ja, dieses Thema hat schon seinen eigenen Thread. :pfeif:
Ich such grad den Anschluss an diesen Thread... Wo waren wir stehen geblieben? :grübel::D
 
Die Maßnahmen zur Olympiade 1936 gingen so weit, dass man für zwei Wochen die überall präsenten Stürmerkästen abmontierte. Die "Rassegesetze" oder das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums wurden nicht außer Kraft gesetzt, antisemitische Verordnungen wurden ungebrochen weiter erlassen, ein echter Bruch lässt sich für 1936 nicht erkennen, auch keine eigene Phase im Verhältnis des Deutschen Reiches zu seinen jüdischen Bürgern in den Jahren 1936 bis 1938. Erst 1938 ist ein echter Bruch. Ob man hier außenpolitische Rücksichtnahmen zu veranschlagen hat, wage ich zu bezweifeln, Deutschland war ein souveräner Staat, der in seinem Innern tun und lassen konnte, was er wollte.
 
Die Maßnahmen zur Olympiade 1936 gingen so weit, dass man für zwei Wochen die überall präsenten Stürmerkästen abmontierte. Die "Rassegesetze" oder das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums wurden nicht außer Kraft gesetzt, antisemitische Verordnungen wurden ungebrochen weiter erlassen, ein echter Bruch lässt sich für 1936 nicht erkennen, auch keine eigene Phase im Verhältnis des Deutschen Reiches zu seinen jüdischen Bürgern in den Jahren 1936 bis 1938. Erst 1938 ist ein echter Bruch. Ob man hier außenpolitische Rücksichtnahmen zu veranschlagen hat, wage ich zu bezweifeln, Deutschland war ein souveräner Staat, der in seinem Innern tun und lassen konnte, was er wollte.

Da zweifle ich mit dir.
 
Im Jahr 1936 fanden die Olympischen Spiele in Berlin statt. Kurzfristig wurden einige Diskriminierungen der Juden aufgehoben und man nahm einige Juden als Sportler in die Olympischen Spiele auf, um vor der internationalen Öffentlichkeit die antijüdische Politik zu verschleiern. Doch diese Zurückhaltung gaben die Nationalsozialisten 1938 auf, wohl auch unter dem Eindruck ihrer außenpolitischen Erfolge. Sie wähnten sich offenbar sicher vor internationalen Sanktionen und erließen von Juli bis Oktober 1938 mehrere Verodnungen (Sonderausweise, Namen Sarah oder Israel hinter den eigenen Vornamen setzen, etc.).


LG
Bine


Du musst aber schon sehen, dass diese jüdischen Sportler aufgenommen wurden um den drohenden Boykott durch die USA abzuwenden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Helene_Mayer

Die Diskriminierungen wurden im Ausland war genommen und kommentiert. Kannst du hier nachlesen:
Olympische Spiele 1936

Hier zwei sehr interessante Artikel über die jüdischen Sportler:

Olympische Spiele 1936 Nicht dabei sein ist alles - Sport - sueddeutsche.de

http://www.welt.de/print-welt/article336651/Hitlers_unerwuenschte_Favoritin.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Eigentlich waren wir da stehen geblieben, wenn du den Bezug auf meine eigentliche Frage meinst :p

DANKE. ;)
Gabs da jetzt noch mehr außenpolitischen Ziele Hitlers? Die genannten umfassen ja grob schon alles...
Man könnte sagen, dass Hitlers Außenpolitik mehr oder weniger aus Verschleierung bestand.

Ich hab grad noch etwas gefunden:
Vorrangiges Ziel war die Überwindung der politischen Isolation Deutschlands.
Wenn du mehr wissen willst, versuchs doch mal unter www.dhm.de. Da stehen die außenpolitischen Ziele zum nachlesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gabs da jetzt noch mehr außenpolitischen Ziele Hitlers? Die genannten umfassen ja grob schon alles...
Man könnte sagen, dass Hitlers Außenpolitik mehr oder weniger aus Verschleierung bestand.

Wieso aus Verschleierung? Aus Verschleierung von was? Über die Konzentrationslager konnte man in allen größeren Zeitungen lesen. Verschleiert wurde da höchstens das grausame Detail, nicht aber die Existenz und die Bereitschaft die Läger zu nutzen.

Man sollte die Außenpolitik vielleicht in Phasen betrachten. Zunächst einmal die Revision des Versailler Vertrages, soweit dass noch nicht durch die Weimarer Regierungen geschehen war, bei gleichzeitiger Absicherung (etwa Nichtangriffspakt mit dem ebenfalls zunächst expansiven Nachbarn Polen). Dazu gehörte dann auch der Austritt aus dem Völkerbund. Dann ging es darum Einflusssphären zu schaffen, etwa indem man das Nichtinterventionsabkommen mit England und Frankreich unterlief, nach welchem man sich darauf beschränken wollte, den spanischen Kriegsparteien den Handel mit Kriegswaffen zu unterbinden. Deutschland und Italien lieferten stattdessen zunächst logistsiche Hilfe und griffen schließlich aktiv in Kämpfe ein. Zuletzt kommt dann die expansive Phase, das Rheinland zähle ich noch nciht dazu, aber ganz klar, Sudeten, Österreich, "Resttschechei", Krieg.
 
Wieso aus Verschleierung? Aus Verschleierung von was? Über die Konzentrationslager konnte man in allen größeren Zeitungen lesen. Verschleiert wurde da höchstens das grausame Detail, nicht aber die Existenz und die Bereitschaft die Läger zu nutzen.

Mit Verschleierung meinte ich, dass Hitler nie wirklich offen darüber sprach, was er nun wirklich vor hatte. Er hat es nie auf den Punkt gebracht, sondern um den heißen Brei geredet. Er sprach immer so, dass es in den Ohren anderer (z. B. der Deutschen) richtig bzw. gut klang.
 
Miyu schrieb:
Im Jahr 1936 fanden die Olympischen Spiele in Berlin statt. Kurzfristig wurden einige Diskriminierungen der Juden aufgehoben und man nahm einige Juden als Sportler in die Olympischen Spiele auf, um vor der internationalen Öffentlichkeit die antijüdische Politik zu verschleiern.


In Großraum Berlin wurden alle diskriminierenden Schilder gegenüber der jüdischen Bevölkerung entfernt. Ich glaube aber nicht, das die unendlichen vielen antisemitistischen Schilder im gesamten Reichsgebiet entfernt worden sind.

Wurden in der Qualifikation die Ergebnisse jüdischer Sportler nicht einfach manipuliert, damit sie eben nicht teilnehmen konnten? Ich bin mir hier nicht ganz sicher.

William Shirer schrieb am 16.08.1936, nachdem die Olympiade beendet war: " Erstens haben sie die Spiele in einer nie zuvor erlebten Dimension veranstaltet, was die Athleten sehr beeindruckte. Zweitens haben die Nazis den allgemeinen Besuchern, insbesonde den großen Geschäftsleuten, eine sehr gute Fassade vorgeführt, von denen einige sagten von der Organisation der Nazis posivtiv beeindruckt worden."

Shirer hatte schon bei den Winterspielen in Garmisch berichtet, dass die Nazis in Garmisch alle Schilder "Juden unerwünscht" entfernt haben, damit die Besucher der Spiele über die Behandlung der Juden in Deutschalnd entsprechend getäuscht wurden. (1)

So weit mich richtig erinnere, war beispielsweise die amerikanische Presse von den Spielem insgesamt doch positiv eingenommen.

Doch die beispielsweise wirklich ekelhaften "Nürnberger Gesetze" von 1935 kann dem Ausland ja wohl auch nicht ganz verborgen geblieben sein.

Richtig peinlich in der Geschichte der Bundesrepublik ist aber, das der Verfasser des Rechtskommentars zu diesem einfach nur widerlichen Gesetz, Hans Globke, später Chef des Bundeskanzleramtes unter Adenauer geworden war.








Shirer, Berliner Tagebuch 1934 - 1941, Berlin 1991, S.68 und 49f.
 
Mit Verschleierung meinte ich, dass Hitler nie wirklich offen darüber sprach, was er nun wirklich vor hatte. Er hat es nie auf den Punkt gebracht, sondern um den heißen Brei geredet. Er sprach immer so, dass es in den Ohren anderer (z. B. der Deutschen) richtig bzw. gut klang.

Richtig.
Außerdem kamen noch Verfälschung von Einzelaspekten und eine nur selektive Weitergabe von Informationen dazu.
 
Man sollte die Außenpolitik vielleicht in Phasen betrachten. Zunächst einmal die Revision des Versailler Vertrages, soweit dass noch nicht durch die Weimarer Regierungen geschehen war, bei gleichzeitiger Absicherung (etwa Nichtangriffspakt mit dem ebenfalls zunächst expansiven Nachbarn Polen). Dazu gehörte dann auch der Austritt aus dem Völkerbund. Dann ging es darum Einflusssphären zu schaffen, etwa indem man das Nichtinterventionsabkommen mit England und Frankreich unterlief, nach welchem man sich darauf beschränken wollte, den spanischen Kriegsparteien den Handel mit Kriegswaffen zu unterbinden. Deutschland und Italien lieferten stattdessen zunächst logistsiche Hilfe und griffen schließlich aktiv in Kämpfe ein. Zuletzt kommt dann die expansive Phase, das Rheinland zähle ich noch nciht dazu, aber ganz klar, Sudeten, Österreich, "Resttschechei", Krieg.


Was die Außenpolitik von Hitler gewesen ist, weiß ich. Mich interessiert es nur, ob ihr diese Punkt vielleicht auch irgendwo im 25-Punkteprogramm wiederfindet.
 
Was die Außenpolitik von Hitler gewesen ist, weiß ich. Mich interessiert es nur, ob ihr diese Punkt vielleicht auch irgendwo im 25-Punkteprogramm wiederfindet.

Du schreibst, dass du dich mit dem 25 Punkte Programm der NSDAP beschäftigt hast. Dann hast du die 25 Punkte ja sicher auch durch gelesen.

Da steht an erster Stelle:

Wir fordern den Zusammenschluss aller Deutschen auf Grund des Selbstbestimmungsrechts der Völker zu einem Gross-Deutschland.

und an dritter Stelle:

Wir fordern Land und Boden (Kolonien) zur Ernährung unseres Volkes und Ansiedlung unserers Bevölkerungsüberschusses.

Geschrieben wurde diese Punkte 1920, das Parteiprogramm wurde bewusst nicht klarer formuliert, wie möchtest du nun die genauen Ziele der Aussenpolitik von 1933 bis 1945 herauslesen? Wir wissen heute, was damit gemeint war, dennoch bleibt das Punkteprogramm der NSDAP schwammig und unklar, wenn man es ohne das Wissen von heute liest.
 
Richtig.
Außerdem kamen noch Verfälschung von Einzelaspekten und eine nur selektive Weitergabe von Informationen dazu.

Das ganze nennt sich Propaganda.

Zähl doch mal ein paar Verfälschungen auf?


Eine selektive Weitergabe von Informationen wurde/wird in der Politik immer wieder gemacht, das ist keine Erfindung der NSDAP und Hitlers.
 
Mit Verschleierung meinte ich, dass Hitler nie wirklich offen darüber sprach, was er nun wirklich vor hatte. Er hat es nie auf den Punkt gebracht, sondern um den heißen Brei geredet. Er sprach immer so, dass es in den Ohren anderer (z. B. der Deutschen) richtig bzw. gut klang.

Das kam aber immer darauf an vor wem er sprach. Am 3. Februar 1933 sprach er vor den Offizieren der Reichswehr erstmals über den Lebensraum im Osten und der Germanisierung des Ostens.

Hitler vor den Befehlshabern des Heeres und der Marine über seine politischen Ziele (Liebermann-Aufzeichnung), 3.2.1933:

Ziel der Gesamtpolitik allein: Wiedergewinnung der politischen Macht. Hierauf muss gesamte Staatsführung eingestellt werden (alle Ressorts!).

1. Innern. Völlige Umkehr der gegenwärtigen innenpolitischen Zustände in Deutschland. Keine Duldung der Betätigung irgendeiner Gesinnung, die dem Ziel entgegensteht (Pazifismus!). Wer sich nicht bekehren lässt, muss gebeugt werden. Ausrottung des Marxismus mit Stumpf und Stiel. Einstellung der Jugend und des ganzen Volkes auf den Gedanken, dass nur der Kampf uns retten kann und diesem Gedanken gegenüber alles zurückzutreten. (...)

2. Nach aussen. Kampf gegen Versailles. (...)

3. Wirtschaft! Der Bauer muss gerettet werden. Siedlungspolitik (...) Im Siedeln liegt einzige Möglichkeit (...). Aber braucht Zeit und radikale Änderung nicht zu erwarten, da Lebensraum für deutsches Volk zu klein.

4. Aufbau der Wehrmacht wichtigste Voraussetzung für Erreichung des Ziels: Wiedererringung der politischen Macht. (...)

Wie soll politische Macht, wenn sie gewonnen ist, gebraucht werden? (...) Vielleicht Erkämpfung neuer Export-Möglichkeiten, vielleicht - und wohl besser - Eroberung neunen Lebensraum im Osten und dessen rücksichtslose Germanisierung. (...)

Aus: Deusche Geschichte 1933 - 1945 Dokumente zur Innen- und Aussenpolitik, Herausgegeben von Wolfgang Michalka, Fischer Taschenbuch, 2002, Seite 17 - 18

Mehr dazu hier: Nationalsozialistische Außenpolitik: der Weg in den Krieg - Informationen zur politischen Bildung (Heft 266)
 
Zähl doch mal ein paar Verfälschungen auf?

Hm, ich habe eine normale Frage gestellt, weil es mich interessiert hat, ob ihr vielleicht mehr herauslesen könnt, als mir aufgefallen ist. Ich sehe es nicht ein mich von dir in solch einem Ton anreden zu lassen. Du musst nur in die Wirtschafts- und Sozialpolitik Hitlers schauen, dann hast du die Antwort auf deine Frage.
Ich für meinen Teil werde mich nun nicht mehr in diesem Thread äußern, außer, es hat jemand noch etwas sinnvolles beizutragen.

An alle anderen: Danke.
 
Im Jahr 1936 fanden die Olympischen Spiele in Berlin statt. Kurzfristig wurden einige Diskriminierungen der Juden aufgehoben und man nahm einige Juden als Sportler in die Olympischen Spiele auf, um vor der internationalen Öffentlichkeit die antijüdische Politik zu verschleiern.



LG
Bine

In wie fern? Hitler versuchte die Judenverfolgung bis 1938 vor der internationalen Öffentlichkeit geheim zu halten, weil er nicht an Ansehen verlieren wollte.

Ja, was denn nun?
Hitler hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass die Juden das "Grundübel" sind. Weder in Deutschland noch vor der Weltöffentlichkeit. Siehe "Mein Kampf",
 
Zuletzt bearbeitet:
Und "Mein Kampf" (um mal ein Beispiel zu nennen) wurde von einem kritischen Oxford-Historiker mit Namen E.C.K. Ensor gelesen, der das Ergebnis seiner Analyse sieben Wochen vor Ausbruch des 2. Wk veröffentlichte:

"Herr Hitler wird versuchen, die Juden in ihrer Gesamtheit loszuwerden und einen Eroberungskrieg gegen Russland zu führen."

Aber das soll hier nicht das Thema sein.

Ich denke, Miyu, das alle außenpolitischen Themen, die in dem 25-Punkte-Programm auftauchen, schon genannt worden sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm, ich habe eine normale Frage gestellt, weil es mich interessiert hat, ob ihr vielleicht mehr herauslesen könnt, als mir aufgefallen ist. Ich sehe es nicht ein mich von dir in solch einem Ton anreden zu lassen. Du musst nur in die Wirtschafts- und Sozialpolitik Hitlers schauen, dann hast du die Antwort auf deine Frage.
Ich für meinen Teil werde mich nun nicht mehr in diesem Thread äußern, außer, es hat jemand noch etwas sinnvolles beizutragen.

An alle anderen: Danke.


Meine Frage war auch ganz normal gestellt, sehe dein Problem mit meinem angeblichen Ton nicht wirklich. :nono:

Wenn man von Verfälschungen spricht, sollte man eben Beispiele nennen können, damit es für alle klar ist von was oder über was man spricht. Denn nicht alle haben sich damit beschäftig. Wenn man mit Geschichte arbeitet, dann gehört eben das Beispiel oder Quellen nennen dazu, alles andere ist nicht seriös. Sorry aber ich kann da eben nicht aus meiner Historikerhaut raus.
 
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