Ab wann wird der zweirädrige Streitwagen verwendet?

Guck mal hier (Fürstengrab von Waldalgesheim) fürstengrab3

Die zeitliche Reihenfolge ist i.d.R:
- Vollscheiben (4 Rädr, oft kaum lenkbar)
- Speichenräder (am 4-rädrigen Wagen)
- 2-rädriger Wagen
Letztere (auch als "Streitwagen") tauchen erst spät auf...

In China gab es recht früh 4-rädrige größere Streitwagen mit 20 Kämpfern, das muss man sich wohl wie einen amerikanischen "band waggon" vorstellen :)
 
Chariot - Wikipedia, the free encyclopedia

Die deutsche Wikipedia gibt längst nicht soviel her. Ich sehe da gewisse Berührungspunkte mit der laufenden Indogermanen-Diskussion.

@deSilva: In China gab es recht früh 4-rädrige größere Streitwagen mit 20 Kämpfern, das muss man sich wohl wie einen amerikanischen "band waggon" vorstellen :)
Wo hast du das denn gelesen? Da müsste man ja Elefanten vorspannen.

(...)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Sumern benutzten im 3. Jahrtausend vor chr. zwei- und vierrädige Streitwagen.
Das ist richtig, seit dem 3. Jt. ist die Quadriga in Mesopotamien belegt, seit dem 8. Jh. v. Chr. dann auch im Mittelmeerraum.

Um 1300 v. Chr. galt der zweirädrige Streitwagen oft als kriegsentscheidend. Ca. um 500 v. Chr. erst wurden Streitwagen auch nördlich der Alpen eingesetzt. In Gallien kommen sie im 3./2. Jh. wieder "aus der Mode". Cäsar hatte allerdings in Britannien noch einen Kampf auszufechten, in dem Streitwagen benutzt wurden (De bello gallico IV, 33).
 
Wo hast du das denn gelesen? Da müsste man ja Elefanten vorspannen.
Im Zweifel nehme ich das wieder zurück.. :) War mir in Erinnerung aus dem Übergang Shang/Chou. Die Chou besaßen schon überlegene "moderne" Streitwagen. Es hätte sich auf jeden Fall eher um "Truppentransporter" gehandelt, wie sicherlich auch oft in der alten Welt: Der Wagenlenker brachte den oder die Schwert(!)kämpfer an taktisch wichtige Positionen und holte ihn ggf. auch wieder ab.
Die Berichte aus der Shang Zeii sind allerdings notorisch märchenhaft...
 
Streitwagen Griechenland Teil 1

Hier einfach mal etwas zur Ergänzung:

Streitwagen und Streitwageneinsatz im mykenischen und geometrischen Griechenland

Einleitung


Wichtiges Kampfmittel der achäischen und trojanischen Aristokratie in der Ilias sind die Streitwagen. Mit ihnen fahren sie auf das Schlachtfeld, verfolgen den Feind und stellen ihn zum Kampf. Als Unterlegene fliehen Krieger auf ihren Gespannen, werden von den Speeren der Verfolger getroffen und stürzen rasselnd auf den Boden. Ein Wagenrennen findet statt anlässlich der Leichenspiele des Patroklos, der den Tod seines Freundes rächende Achilleus schleift die Leiche des von ihm getöteten Hektor um Troja. Selbst die Götter, in den Kampf eingreifend, bedienen sich der Zweigespanne, um vom Olymp auf das Schlachtfeld zu gelangen.
Häufig findet sich in der Literatur die Annahme, dass es sich bei den Streitwagen, ähnlich der Verwendung von bronzenen Waffen, um ein bewusst in der epischen Tradition eingesetztes archaisierendes Element handle. Den Griechen der spätgeometrischen Zeit an der Wende vom 8. zum 7. Jahrhundert sei der Wagenkampf als Teil der Kriegsführung nicht mehr geläufig gewesen. Dazu z.B. O. Murray:

„So stellt der Streitwagen, der als Kriegswaffe seit dem Ende der mykenischen Zeit verschwunden war, immer noch einen wichtigen Ausrüstungsgegenstand des aristokratischen Kriegers dar; doch verstand die epische Tradition den militärischen Zweck und Gebrauch des Wagens nicht mehr und stellte ihn als bloßes Transportvehikel dar, mit dem der Held auf dem Schlachtfeld von Ort zu Ort gefahren wird, dort angekommen aber zu Fuß kämpft; ja gelegentlich bekommt der Wagen die Eigenschaften eines Pferdes zugeschrieben und springt über Gräben. Anscheinend kombiniert die epische Tradition hier eine mykenische Kriegswaffe mit der Taktik der aristokratischen ‚berittenen Infanterie’ des ausgehenden Dunklen Zeitalters.“

Inwiefern archäologische Quellen diese Aussage stützen soll im Folgenden untersucht werden. Neben Beispielen von Wagendarstellungen aus mykenischer und geometrischer Zeit wird auch die Frage nach einer möglichen Kontinuität der Entwicklung durch das sogenannte „Dunkle Zeitalter“ angesprochen sowie die gesellschaftliche Funktion des Streitwagens als Statuswaffe der Aristokratie behandelt.


Eine kurze Geschichte des Streitwagens


Die wohl älteste Darstellung auf der sich unter Umständen ein einachsiger Streitwagen erkennen lässt, stammt aus dem Mesopotamien der Mesilimzeit (ca. 2600). Rad, Deichsel und die Zügel in den Händen des gedrungenen mit dem typischen Zottelrock bekleideten Lenkers sind auf der stark stilisierten Rollsiegeldarstellung deutlich erkennbar. Nicht jedoch die Art der Zugtiere. Um so deutlicher ist das bei den auf der sogenannten Standarte von Ur (2600-2400) Dargestellten möglich. Es handelt sich um Onager, eine mittelasiatische Wildeselform, die hier als Vierergespann große zweiachsige Wagen mit Scheibenrädern ziehen. Im vorderen Teil des plump wirkenden Gefährts scheint sich ein Köcher mit Speeren zu befinden. Jeweils zwei Krieger bilden die Besatzung, wobei es sich vielleicht um Lenker und Speerwerfer handelt.
Im 2. Jahrtausend nimmt der Streitwagen dann seine bekannte Gestalt an, wie sie sich vielleicht schon auf der ältesten oben angeführten Darstellung abzeichnet. Ein von Pferden gezogenes Zweigespann mit den gegenüber Scheibenrädern leichteren Speichenrädern und einem Wagenkasten, der ein bis drei Personen Platz bietet. Dieses Grundmodell findet sich sowohl in China wie auch in Indien, in Mesopotamien, Syrien, Ägypten, bei den Hethitern und auch an den Anfängen der mykenischen Kultur auf dem griechischen Festland. Streitwagenkontingente bilden in der zweiten Hälfte des 2. Jahrtausends einen festen Bestandteil der bronzezeitlichen Heere des östlichen Mittelmeerraumes. In der Schlacht von Kadesch (1288) zwischen Hethitern und Ägyptern am Oberlauf des Orontes spielten sie eine bedeutende Rolle. Noch in der beginnenden Eisenzeit waren sie, als Träger von Bogenschützen, Teil der assyrischen Heere, wurden jedoch nach und nach von der beweglicheren und sicher auch kostengünstigeren Kavallerie ersetzt.
Aber noch Caesar stieß bei seinen Landungen in Britannien im 1. Jahrhundert v. u. Z. auf keltische Wagenkrieger.

Der Streitwagen im mykenischen Griechenland


Direkt rechts hinter dem Löwentor von Mykene, innerhalb der in LH IIIB1 erweiterten Befestigung, liegt das von H. Schliemann ausgegrabenen Gräberrund A. Die dort in Schachtgräbern angelegten und mit bemerkenswert reichen Beigaben versehenen Bestattungen datieren in die Zeit vom ausgehenden MH III-LH IIA. Ein Teil der über den Gräbern aufgestellten Stelen ist mit Flachreliefs geschmückt, unter denen sich auch drei Darstellungen von Streitwagen befinden. In allen drei Fällen handelt es sich dabei um leichte einachsige Wagen. Die Räder weisen vier Speichen auf, was auch weiterhin mit wenigen Ausnahmen ein Merkmal des griechischen Streitwagens bleiben wird. Auf zwei der Stelen befindet sich vor dem Gespann jeweils eine Person zu Fuß, bei der Stele von Grab IV mit einem Schwert bewaffnet, die deutlich Ziel eines Angriffes des Wagenkriegers ist. Die stark stilisierte Darstellung verrät nichts über die Bekleidung des Fahrers. Allerdings scheint er ein breites Hiebschwert vom Typ B nach G. Karo an der Seite zu tragen.
Unter den Funden aus den Schachtgräbern befindet sich auch ein Goldring aus Grab IV mit einer Jagdszene. Ein von galoppierenden Pferden gezogener Wagen mit zwei Insassen im sorgfältig ausgearbeiteten Wagenkasten verfolgt einen Hirsch. Einer der nebeneinander stehenden Männer zielt mit einem Bogen auf das fliehende Tier. Nach Zeugnis dieser Darstellungen stand der für Krieg und Jagd verwendete leichte zweirädrige Wagen somit schon am Anfang der mykenischen Kultur.
In der mykenischen Vasenmalerei setzt am Übergang vom späten LH IIIA1 zum frühen LH IIIA2 der sogenannte Pictorial Styl ein. Neben Vögeln und Fischen sind Streitwagenszenen ein häufig vorkommendes Motiv. Neben verschiedenen Fresken, erinnert sei hier an die „Wagenfahrenden Frauen“ aus dem Palast von Tiryns und Fragmenten aus dem Megaron von Mykene, liefern diese Darstellungen wertvolle Details über den Aufbau der mykenischen Wagen. Eine wesentliche Besonderheit, durch die er sich von vergleichbaren Entwicklungen in anderen Teilen des Mittelmeerraumes unterscheidet ist die doppelte übereinander angeordnete und durch vertikale Elemente miteinander verbundene Deichsel. Dabei geht der untere Teil vom Wagenboden, der obere von der Brüstung aus. Diese Konstruktion zeigt sich auch auf Ideogrammen auf Tontafeln des Palastarchives von Knossos. Teilweise werden hier Wagenkasten und Räder getrennt dargestellt. Ein Hinweis darauf, dass sie auch getrennt gelagert und erst bei Bedarf montiert wurden.
Das Wagensymbol auf den Linear-B-Tafeln kann auch in der Kombination mit einem Pferdekopf und einem weiteren Symbol auftauchen, dessen Deutung erst durch einen bemerkenswerten Fund aus dem Kammergrab 12 von Dendra, nahe der Zitadelle von Midea, möglich wurde. Hier fand sich eine vollständige bronzene Plattenrüstung, deren Panzerung an der Vorderseite bis auf die Unterschenkel hinab reicht und den Hals mit einer hohen zylindrischen Krause schützt. Form und Aufbau der Rüstung entsprechen ziemlich genau dem Ideogramm. Damit würden Pferde, Wagen und Panzer zur, auch durch die Palastverwaltung erfassten, Ausstattung des Streitwagenkriegers gehören.
Nach der Zerstörung der Paläste auf dem Festland am Ende von LH IIIB bleiben Streitwagenszenen weiterhin Bestandteil des Motivrepertoires auf mykenischen Vasen. Verstärkt finden sich jetzt aber auch Darstellungen von Fußkämpfer wie auf der bekannten „Kriegervase“ aus Mykene (LH IIIC Middle). Bekleidung und Ausrüstung der Wagenkämpfer sind auf diesen späten Gefäßen oft detailreicher angegeben. Helm, ein kurzer, mehr Bewegungsfreiheit gewährender Panzer, Schild und Speer scheinen zur Ausrüstung zu gehören. Mit dieser Ausstattung wäre der Streitwagenkämpfer aus LH IIIC Middle für Kämpfe, wie sie in der Ilias geschildert werden bedeutend besser gerüstet als seine Vorgänger aus der Zeit der Paläste.
 
Streitwagen Griechenland Teil 2

Streitwagen im „Dunklen Zeitalter“ und in homerischer Zeit


Beim Begriff der Dark Age handelt es sich zu großen Teilen um ein auf subjektive Faktoren zurückgehendes Konstrukt. Zum einen erscheint diese Epoche im Vergleich zum Reichtum an sichtbaren Monumenten und spektakulären Funden der vorausgehenden und nachfolgenden Perioden scheinbar dürftig, zum anderen war die Aufmerksamkeit der Altertumswissenschaften seit ihrem Entstehen oft mehr auf die glanzvolleren Phasen und Schauplätze griechischer Geschichte gerichtet, was sich dann auch im jeweiligen Forschungsstand niederschlug.
Nichtsdestotrotz haben eine Vielzahl von Grabungen und Untersuchungen in den letzten Jahrzehnten Licht in das vermeintliche Dunkel gebracht. Wesentliches Problem dieser Zeit ist aber der Mangel an bildlichen Darstellungen. Diese verschwinden im Verlauf von LH IIIC Late in der Vasenmalerei und tauchen erst, dann aber in außergewöhnlicher Fülle, in spätgeometrischer Zeit in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts wieder auf. Damit sind wir, was die Nutzung von Pferd und Wagen angeht, auf indirekte Nachweise angewiesen.
Von besonderer Bedeutung ist dabei der Fundplatz Lefkandi auf Euböa. Aus einem dortigen spätprotogeometrischen Grab (950-900) stammt ein Satz Bronzeräder. Als Herkunftsort vermuten die Ausgräber Zypern. Ob zu diesen noch ein Wagenkasten aus vergänglichen Material gehörte lässt sich nicht nachweisen. Wichtig sind die 1980 erzielten Ergebnisse bei der Freilegung eines großen Apsidenbaus in dessen Inneren zwei Steinkistengräber gefunden wurden. Enthielt das eine die Asche eines Mannes in einem Bronzegefäß und das Skelett einer Frau, so befanden sich im anderen die Skelette von vier Pferden. Bei den Köpfen des zuoberst liegenden Pferdepaares fanden sich die Reste eiserne Trensen.
Die älteste bildliche Darstellung auf einer attisch-protogeometrischen Amphora des 10. Jahrhunderts zeigt im unteren Bauchbereich ein Pferd. Im weiteren Verlauf wird das Pferd zum beliebtesten Motiv bildlicher Darstellung. Davon künden zahlreiche bronzene Votive aus Olympia, plastische Darstellungen auf den Deckeln spätgeometrischer Pyxiden und in der Gefäßdekoration. Alle vorangenannten Beispiele liefern allerdings noch keinen Beleg für die Verwendung von Pferden als Zugtiere für Streitwagen.
Abbildungen zweirädriger Wagen treten dann aber im 8. Jahrhundert gehäuft auf. Dabei gibt es sowohl Darstellungen eines einzelnen Lenkers mit dem in späterer Zeit üblichen langen Gewandt, als auch von mit einem oder zwei Kriegern bemannten Fahrzeugen. Diese sind mit Rund- oder sogenannten Dipylonschild, Helm und einem oder zwei Speeren ausgerüstet. Dabei zeigen sich deutliche Parallelen zu LH IIIC. Das Zweigespann herrscht bis zum Ende der geometrischen Zeit vor und wird erst langsam durch Viergespanne abgelöst. Die Räder weisen normalerweise vier Speichen auf, anstelle einer oberen Deichsel findet sich auf vielen Abbildungen nur noch eine durch einen schmalen Strich angedeutete Verspannung, was auf eine Weiterentwicklung des mykenischen Modells deuten könnte.
Sowohl die Darstellungen aus LH IIIC als auch aus spätgeometrischer Zeit deuten auf eine Kampfweise, die der in der Ilias geschilderten entspricht. Zusätzlich sei hier noch eine Stelle bei Strabon über das euböische Eretria zitiert:

„Die Macht, welche die Eretrier einst besaßen, bezeugt die Säule, die sie einst im Tempel der Amarynthischen Artemis weihten. Auf dieser steht geschrieben, dass sie den Festzug mit 3000 schwerbewaffneten Fußkämpfern, mit 600 Reitern und 60 Wagen machten.“

(Strabon 10, 10 p. 448)

Dabei sollte man den Wagen vielleicht nicht in erster Linie als taktisches Kampfmittel, analog zu seinem Einsatz im Nahen Osten sehen und auch nicht als reines Transportmittel, mit dem einer vorzeitigen Ermüdung des schwerbewaffneten Kämpfers vorgebeugt werden soll. Es dürfte sich bei ihm in erster Linie um das Prestigeobjekt aristokratischer Schichten in archaischen Gesellschaften gehandelt haben. Die Ausrüstung eines Streitwagens und das Halten von Gespannen für diesen war mit einem Aufwand verbunden, den nur eine Schicht aufbringen konnte, die über einen erweiterten Zugang zu materiellen Gütern verfügte. Dazu kommt noch die in das regelmäßige Training von Kämpfer und Gespann zu investierende Zeit. In den Streitwagen manifestierte sich der gehobene Status der Aristokratie sowohl in der mykenischen als auch in der geometrischen Gesellschaft. Mit der Polisbildung, der Verlagerung politischer Macht zu Gunsten breiterer Schichten und der Entwicklung der Hoplitenphalanx als Ausdruck eines Bürgerheeres verschwand der Streitwagen vom Kriegsschauplatz.


Literatur

P. Greenhalgh, The Dendra charioteer. Antiquity 212, 1980

K. Kilian, Mycenaean charioteers again. Antiquity, LVI, 1982, 205-206

P. A. Mountjoy, Mycenaen pottery. An Introduction. 1993

O. Murray, Das frühe Griechenland. 1998

M. Popham, E. Touloupa & L. H. Sackett, The hero of Lefkandi. Antiquity, LVI, 1982, 169-174

M. R. Popham, P. G. Calligar & L. H. Sackett, Lefkandi II. 1993

H. Schmökel, Ur, Assur und Babylon. 1955

C. Schuchardt, Die Ausgrabungen Schliemanns in Troja, Tiryns, Mykenä, Orchomenos und Ithaka. 1891

B. Schweitzer, Die geometrische Kunst Griechenlands. 1969
 
Mit den Keltischen Stämmen von Osteuropa/Eurasien nach Mitteleuropa. Die Proto-Kelten könnten den Streitwagen theoretisch schon rund 2000 v.Chr von den benachbarten Indo-Ariern, den Erfindern, übernommen haben. Es tauchte aber erst viel später in Mittel- und Westeuropa auf.
 
Mit den Keltischen Stämmen von Osteuropa/Eurasien nach Mitteleuropa. Die Proto-Kelten könnten den Streitwagen theoretisch schon rund 2000 v.Chr von den benachbarten Indo-Ariern, den Erfindern, übernommen haben. Es tauchte aber erst viel später in Mittel- und Westeuropa auf.
Ähm, die Kelten (und auch die Proto-Kelten) stammen aus Mitteleuropa...
 
Sollten die Kelten aus Mitteleuropa stammen haben eingewanderte Indo-Arier wie die Sigynner, die schon um 500 v.Chr Streitwagen im Nordwestlieschen Balkan benutzen, sie stark beeinflusst. Es ist wahrscheinlicher das Keltische Stämme nordwestlich des Schwarzen Meeres Streitwagen von den dortigen Ariern übernommen haben und sie sich dadurch Richtung Westeuropa ausgebreitet haben, genauso wie einige andere Einflüsse und Techniken.
 
Technologie wandert nicht unbedingt mit den Menschen, es ist also nicht erforderlich eine Keltenwanderung aus dem nördlichen Balkan zu postulieren. Oder will jemand behaupten, die Eisenverarbeitung hat sich mit einer Völkerwoge über die ganze Alte Welt ausgebreitet?
 
Sollten die Kelten aus Mitteleuropa stammen haben eingewanderte Indo-Arier wie die Sigynner, die schon um 500 v.Chr Streitwagen im Nordwestlieschen Balkan benutzen, sie stark beeinflusst. Es ist wahrscheinlicher das Keltische Stämme nordwestlich des Schwarzen Meeres Streitwagen von den dortigen Ariern übernommen haben und sie sich dadurch Richtung Westeuropa ausgebreitet haben, genauso wie einige andere Einflüsse und Techniken.

Was für Quellen hast du?
 
Oder will jemand behaupten, die Eisenverarbeitung hat sich mit einer Völkerwoge über die ganze Alte Welt ausgebreitet?
Ich denke, auf jeden Fall mit Menschen. Handwerk ist die die Weitergabe großer Geheimnisse. Vom Vater auf die Söhne, in seltenen Fällen später auf vertraute Lehrlinge. Ein "Abgucken" (Spionage) war kaum möglich. Handwerk wurde (leider) schriftlich nur selten (und wenn, dann unvollständig) beschrieben. Man "verschleppte" i.d.R die Handwerker...
 
@Ammianus

Wofür genau willst du quellen, was die Sigynner angeht Herodot.

Auch, aber das Ganze ist doch etwas konfus. Die sollen schon um 500 - da waren Streitwagen eigentlich schon out. Keltische Stämme nordwestlich des Schwarzen Meeres. Entschuldige, ich weiss nicht wer so was schreibt. Die tauchen dort erst zur Zeit Alexanders auf nach ihrer Ethnogenese, wie immer die abgelaufen ist. Frühkelten maximal das ist der westliche Hallstattkreis Hallstatt D und das ganze auf Grundlage der späten Urnenfelderkultur. Protokelten um 2000 dafür gibts nun keinerlei Belege.

Verwundert.
 
Die Ethnogenese der Kelten ist sicher unklar, ich kann da auch keine Behauptungen aufstellen wo, wann und wie diese stattfand. Ich sage nur das es zu irgendeinen Zeitpunkt Keltische Stämme nordwestlich/westlich des Schwarzen Meeres gab, die dann nach Alexander, wie du schon sagst, von den Griechen wahrgenommen wurden. Einflüsse wie der Streitwagen können auf ältere Indo-Germanische Verbindungen zurück gehen oder durch Kontakt mit Thrakischen und Indo-Arischen Indo-Germanen übermittelt worden sein (sicherlich vor 500 v.Chr). Als Indo-Germanen müssen die Proto-Kelten irgendwann im engen Kontakt mit den anderen Indo-Germanischen Gruppen gewesen sein, vielleicht liegt hier der Ursprung. Wir wissen das der Streitwagen von den Indo-Ariern in der Eurasischen steppe entwickelt wurde und sich von dort aus, oft mitsamt Indo-Arischen Kriegern, verbreitete.
 
@Artabanos:
Das Problem dabei ist doch, dass "Indogermanisch" eine Sprachgruppe ist und "Kelten" eine historische Völkerbezeichnung.
 
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