Abkürzung in Latein im 16. Jahrhundert

Ortenburger

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Hallo zusammen,

ich habe mir vor einiger Zeit einige Grabsteine aus dem 16. Jahrhundert angesehen. Die Texte sind für mich als Nicht Lateiner nicht besonders verständlich, aber das meiste kann ich mir aus den Kenntnissen zu den Lebensläufen der Personen und aus ähnlichen Wörtern anderer Sprachen zusammen reimen.

Nur bei speziellen Kürzeln habe ich so meine Probleme. Aktuell beispielsweise bei einem Zusatz, welcher sich bei den Personen nach dem Titel befindet. Er und lautet "S.C.M.". Leider konnte ich diesen Zusatz nur bei wenigen Personen des Adelsgeschlechts ausfindig machen, nicht bei allen. Kann mir vielleicht jemand weiterhelfen, wofür dieses Kürzel stehen könnte?

Danke für Eure Hilfe.

Beste Grüße

Ortenburger
 
Weiß ich nicht, halte ich aber für unwahrscheinlich. Bei den Personen die jenes Kürzel auf den Epitaphen hatten waren evangelisch und standen somit nicht unbedingt katholischen Kircheneinrichtungen nahe.

Was ich zu den Personen noch sagen kann, sie waren regierende reichsunmittelbare Grafen und evtl. auch kaiserliche (Geheim-)Räte. Aber ob das damit irgendetwas zu tun hat weiß ich nicht.
 
@Keine Ahnung: Es könnte schon sein. Meist sind auf Epitaphien die Texte ja abgekürzt, sodass C.Pr. vielleicht weggelassen wurde.

Leider versteh ich euch noch nicht ganz. SCM steht also wahrscheinlich für Sacrae Caesareae Maiestatis und übersetzt "heilige kaiserliche Majestät". Nur wofür verwendete man das? Soll das beispielsweise heißen von "kaisers Gnaden Graf von X"? Oder wie oben angedeutet, "kaiserlicher Rat"?

Danke auf jeden Fall für eure Hilfe.
 
Okay, das Thema ist schon alt, aber vielleicht als Ergänzung: SCMM (mglw. auf dem Grabstein verkürzt) ist die Abkürzung für "sanctae memoriae" also "seligen Angedenkens".
 
Vielen Dank für die Auskunft Mephisto. Hab deine Antwort leider erst jetzt gesehen.

Ich habe inzwischen in einem Aufsatz Prof. Friedrich Hausmanns mit dem Titel "Die Grafen von Ortenburg und ihre Vorfahren im Mannesstamm, die Spanheimer in Kärnten, Sachsen und Bayern, sowie deren Nebenlinien" einen Hinweis dazu gefunden. Das Kürzel SCM dürfte sich auf die Stelle als kaiserlicher (Geheim-)Rat beziehen. Hausmann schreibt, dass eine dieser Personen nämlich fälschlich auf dem Grabstein als Rat bezeichnet wurde. Graf Christoph von Ortenburg starb aber wenige Tage vor der eigentlichen Ernennung.
 
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