Es gibt eigentlich keinerlei ernstzunehmenden Nachweis, dass Zhen He den Atlantik bereist oder die Pazifikküste der Amerikas erreicht haben könnte.
Ich habe vor Jahren mal "1421" gelesen und fand da schon etliche von Menzies "Beweisen" sehr selektiv und an den Haaren herbeigezogen. In der wissenschaftlichen Rezension wurde ihm das Fell über die Ohren gezogen. (Gab damals ne recht gute Webseite, auf der seine Theorien en détail widerlegt wurden, hab sie aber gerade nicht gefunden. Hier ist ein sehr viel schlichterer Versuch:
1421 bunkum, und hier noch einer:
ABC Online Forum)
Was mir im Kopf blieb: Menzies belegt Zheng Hes Anwesenheit in Südamerika hauptsächlich darauf, dass dieser dort einige (lebende) Riesenfaultiere als Mitbringsel eingepackt habe. Das possierliche Tierchen gilt in den Kreisen wissenschaftlicher Spinner allerdings seit mehr als 10 000 Jahren als ausgestorben.
Es gibt aber in der Welt laut seiner - inzwischen zwei - Bücher sehr viele mehr oder weniger große Errungenschaften, Bauwerke, genetische Einflüsse, Hühner, Schiffswracks etc. die Menzies ausschließlich chinesischem Wirken zutraut. Alternative Erklärungen oder Erklärungsversuche hat er früher als boshaft angefeindet, inzwischen ignoriert er diese wohl nur noch.
Zheng He und seine Chinesen sind dem Menzies halt, was dem Däniken seine Außerirdischen sind. In seinem dritten Buch wird er behaupten, erst die Chinesen hätten den Schwaben Dennete, Spätzle und Maultaschen gebracht. Er wird dies damit beweisen, dass bei Entrümpelungsarbeiten im Keller des Gasthofs zum Fauchenden Drachen in Tuttlingen ein Glückskeks gefunden wurde.
feif: