Adolf Hitler - Ein berüchtigter Diktator

Teddy

Mitglied
Jeder kennt ihn: Adolf Hitler. Tausende von Juden hat er grauenvoll in seinen Konzentrationslagern umbringen lassen, egal ob Babys, Kinder, Frauen oder Männer:cry:. Kaum jemand hatte überhaupt eine Chance.
Es ist denke ich mal auch jedem klar das er Diktator war, nun meine Frage:

Wurde Hitler zu seiner Stelle gewählt ?
Oder hat er sich mit anderen Mitteln diesen Rang "klar gemacht" ?:motz:

Ich weiß es waren grauenvolle Zeiten, um dies zu wissen muss man nicht dabei gewesen sein. Allein Erzählungen sind brutal und schrecklich, wie schlimm muss es gewesen sein, diese Zeiten miterlebt zu haben?!
Nun ja, aber denoch interessiert mich dieses Thema denn man kann nicht nur über die "tollen" Themen der Geschichte reden, deshalb würde ich mich üpber baldige Antworten freuen.:yes:

LG Teddy:friends:
 
Was bezweckst du mit diesem Thema?
Ich finde deine Sprache zu betont locker und despektierlich, sodass ich Zynismus dahinter vermute.
 
Hitlers Partei, die NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei) gewann die Reichstagswahl 1933, nachdem sie schon in den vorherigen Wahlen ihren Stimmenanteil immer weiter erhöht hatte. Grund für die hohe Popularität Hitlers und seiner Partei bei den Deutschen waren wohl vor allem die Unzufriedenheit breiter Bevölkerungsschichten mit der seit dem Ersten Weltkrieg etablierten Republik: Viele empfanden das Parlament als "Quasselbude", in der viel geredet und wenig entschieden wurde, zudem gab es Anfang der 30er eine Wirtschaftskrise, die nicht wenige auf die Politik der Regierung zurückführten. Letztendlich hoffte man auch, dass Hitler Deutschland zu neuer Stärke führen und die Demütigungen des Versailler Vertrags ausgleichen würde. Insgesamt projizierten viele Deutsche also ihre politischen Wunschträume auf Hitler.

Nach seinem Amtsantritt als Reichskanzler ließ Hitler noch einmal Wahlen durchführen, um seine Position zu festigen; danach wurden in Nazideutschland keine Wahlen mehr veranstaltet. Insgesamt muss man anmerken, dass trotz allem die meisten Deutschen in der Zeit des Hitler-Regimes hinter der Regierung standen, und dass ohne deren Unterstützung die Herrschaft der Nazis gar nicht möglich gewesen wäre. Alle Schuld für die Verbrechen des "Dritten Reichs" auf Hitler und seine Kumpane abzuwälzen ist also auch ein falscher Weg: fast JEDER Deutsche hat damals gewissen Anteil gehabt an diesen Schrecken, und sei es nur dadurch, dass er keinen Widerstand geleistet hat.
 
Was bezweckst du mit diesem Thema?
Ich finde deine Sprache zu betont locker und despektierlich, sodass ich Zynismus dahinter vermute.


@Rurik: Ich? Zynismus? Never! Hitler war einer der fiesesten Verbrecher unseres Landes. Er war ein Mörder! Sorry, aber das muss jetzt mal raus!:motz:
Er war doch ein Mörder nicht? Zwar war er es nicht direkt der die vielen unschuldigen Opfer ermordet hat, aber man hat es auf seine Anweisungen getan! Er war einfach skrupellos! Weil ER Juden hasste wurden so viele von ihnen qualvoll getötet! Dieses Thema interessiert mich einfach nur, das heißt nicht das ich hinter Hitler stehe! Ich habe nur versucht den Text in einer lockeren Weise herüber zu bringen, da das Thema schon angespannt genug ist....Sorry, wenn das jetzt fies oder unhöflich herüberkommt aber bei so etwas verliere ich einfach die Fassung!
Nur weil der Text vielleicht so herüberkommt, heißt das ja nicht, dass ich das Thema locker finde!

@kaetzer 97: Vielen Dank für deine hilfreiche Antwort auf meine Frage!
Damit hast du mir wirklich sehr weitergeholfen!:yes:
 
Hallo Teddy, manchmal sind Smilys einfach zu viel und unpassend. Wenn Du möchtest, dass deine Fragen ernst genommen werden nimm ein paar weniger von den Dingern da ernsthafte Themen dadurch leicht ins Alberne gezogen werden.
 
in seinen Konzentrationslagern

Weil ER Juden hasste wurden so viele von ihnen qualvoll getötet!

Hervorhebungen von mir.

Es gehört zu einer wissenschaftlich überkommenen, aber dennoch verbreiteten Sicht auf die NS-Zeit, Hitler als Haupt- oder sogar Alleinschuldigen hinzustellen.

In dieser Sicht waren es "seine" KZs, war es "sein" Hass, der zum Völkermord an den europäischen Juden geführt hat.

Dann passt es natürlich nicht ins Bild, dass Hitler tatsächlich gewählt worden ist. Nein! Er muss seinen Aufstieg irgendwie anders "klar gemacht" haben, denn der anständige Deutsche hätte so einen niemals gewählt!

Tatsächlich gibt es aber genug Stimmen in der Forschung, die Hitler eher als den typischen Populisten darstellen, der eher an in der Bevölkerung vorhandene Stimmungen angeknüpft hat, als selbst unbeirrt an einem eigenen Programm festzuhalten. Beispielhaft sei aus dem Klappentext der Hitler-Biografie Ian Kershaws zitiert:

Kershaw zeigt die fatale Wechselwirkung zwischen den Visionen Hitlers einerseits und den Wünschen und Machenschaften seiner Gefolgsleute andererseits. Nur in diesem Zusammenwirken konnte es zu kriegerischem Größenwahn und industriellem Massenmord kommen.
Ian Kershaw - Hitler

Dein Thema ist also nicht gerade unkompliziert. Ich hoffe aber, ich konnte zumindest einen Eindruck davon geben, auf welchem Stand sich die aktuelle Forschung dazu bewegt.

Im Übrigen halte ich es für problematisch, von "tollen" bzw. nicht so "tollen" Themen in der Geschichtswissenschaft zu sprechen. Geschichte als Wissenschaft beschäftigt sich damit, vergangene Geschehnisse zu erhellen. Das geht nur, wenn sie Neutralität gegenüber den Quellen bewahrt und möglichst unvoreingenommen an die jeweiligen Themen herangeht.

Würde sich die Geschichtswissenschaft nur mit Dingen beschäftigen, die - von wem auch immer - als "toll" angesehen werden, würde sie den Boden der Wissenschaftlichkeit verlassen. Genauso würde es sich verhalten, wenn die Geschichtswissenschaft sich allein auf die "nicht so tollen" Dinge konzentrieren würde.
 
Zunächst mal ein Einschub. Emotionen sind bei solchen Themen sicher immer da, nur bringen sie in einer Diskussion sehr wenig. Deshalb bitte ich dich, die Emotionen aussen vor zu lassen.

Wurde Hitler zu seiner Stelle gewählt ?
Oder hat er sich mit anderen Mitteln diesen Rang "klar gemacht" ?:motz:

Ich versuche es dir zu erklären. Hoffe es ist verständlich.

Am 5. Januar 1919 wurde die Deutsche Arbeiterpartei (DAP) durch den Schlosser Anton Drexler in München gegründet. Der Österreicher Adolf Hitler schliesst sich dieser neuen Partei an und steigt bis Ende des Jahres zum Hauptredner und Werbeobmann auf. Am 24. Februar 1920 wird die Partei in Nationalsozialistische Arbeiterpartei (NSDAP) umbenannt. Und in München wird das 25 Punkte umfassende Parteiprogramm im Hofbräuhaus vorgestellt. 1921 kommt es zu heftigen innerparteilichen Auseinandersetzungen um Adolf Hitler, dieser übernimmt am 29. Juli den Parteivorsitz und gründet die Sturmabteilung (SA) als uniformierte Parteiarmee. Die Nationalsozialisten versuchten am 8. und 9. November 1923 einen Putschversuch in München und der „Marsch auf die Feldherrenhalle“ am 9. November wird von der Polizei und den regulären Truppen der Reichswehr niedergeschlagen und beim anschliessenden Schusswechsel werden drei Polizisten und 16 Nationalsozialisten, die später als Blutzeugen der Bewegung geehrt werden, getötet. Die Polizei nimmt Hitler und die meisten andern Putschisten fest. Es kommt zur Spaltung innerhalb der NSDAP in eine Grossdeutsche Volksgemeinschaft und in die Nationalsozialistische Freiheitsbewegung. Am 23. November 1923 werden die NSDAP und die KPD verboten. Der Prozess gegen die Putschisten findet am 26. Februar 1924 vor dem Münchner Volksgericht statt. Adolf Hitler wird zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt, aber bereits im Dezember 1924 aus der Festung Landsberg entlassen. In der Haft entsteht seine Programmschrift „Mein Kampf“ die 1925 erscheint. . Im Mai 1924 finden in München Reichstagswahlen statt, die Nationalsozialistische Freiheitsbewegung erhält 6.5% der Stimmen. Am 27. Februar 1925 wird die NSDAP im Bürgerbräukeller in München neu gegründet und ein Jahr später in Bamberg bekommt Adolf Hitler die absolute Autorität als Führer der Partei. Bei den Reichstagswahlen im Mai 1928 erhält die NSDAP 2.6% der Stimmen und stellt eine Fraktion von 12 Abgeordneten.
Im November 1928 findet die erste Grosskundgebung mit Adolf Hitler im Berliner Sportpalast statt. In den folgenden Monaten fördern der Ausbruch der Weltwirtschaftskrise und die Agitation gegen den Young-Plan den Aufstieg der Partei. Der Young-Plan will für Deutschland einen günstigeren Zahlungsmodus für die Abwicklung der Reparationen einräumen. Die politische Rechte bekämpft den Plan wütend. Bei einem Volksentscheid lehnen aber nur 13.8% der Wahlberechtigten den Young-Plan ab. Heinrich Himmler übernimmt im Januar 1929 eine Unterabteilung der SA, die Schutzstaffel (SS). Er baut sie in den folgenden Jahren zur Eliteformation der NSDAP und zum Terrorinstrument aus.
Bei den Landtagswahlen im Herbst 1929 verzeichnet die Partei die ersten grösseren Erfolge (Baden 7%, Lübeck 8.1% Thüringen 11.3%). In Thüringen wird die NSDAP durch Wilhelm Frick zum ersten Mal an der Bildung einer Landesregierung beteiligt.
Reichskanzler Heinrich Brüning (Zentrum) löst am 8. Juli 1930 nach der Ablehnung seiner Notverordnung zur Deckung des Haushalts den Reichstag auf. In der anschliessenden Wahlkampfauseinadersetzungen wird die NSDAP immer gewalttätiger. Im September 1930 findet die nächsten Reichstagswahlen statt dabei erzielen die Rechten 18.2% der Stimmen und stellt mit 107 Mandaten die zweitstärkste Fraktion im Reichstag.
Am 25. Februar 1932 verleiht der nationalsozialistische Innenminister von Braunschweig dem Staatenlosen Hitler die deutsche Staatsbürgerschaft. Als Deutscher Staatsangehöriger kann Hitler nun an der Wahl zum Reichspräsidenten teilnehmen und erhält im ersten Wahlgang vom 13. März 1932 30% und im zweiten Wahlgang sogar 36.8% der Stimmen. Der Reichspräsident Paul von Hindenburg wird erst im zweiten Wahlgang mit 53% der Gesamtstimmen für sieben Jahre gewählt. Einen Monat später, am 13. April 1932, wird durch eine Notverordnung des Reichspräsidenten die SA verboten. Dieses Verbot wird jedoch bereits am 17. Juni 1932 wieder aufgehoben. Im Sommer 1932 erringt die NSDAP an den Reichstagswahlen 36.9% der Stimmen und stellt so die stärkste Fraktion im Reichstag. Hitler fordert eine Regierung unter seiner Führung, die lehnt aber Hindenburg ab. Wenig später wird Herman Göring als Vertreter der grössten Fraktion mit den Stimmen des Zentrums zum neuen Reichstagspräsidenten gewählt. Am 12. September 1932 stimmt die Mehrheit des Reichstags einem Misstrauensantrag gegen die Regierung von Papen. Bei den erneuten Reichstagswahlen vom 6. November 1932 erhält die NSDAP nur noch 33.5% der Stimmen. Es kommt zu einer heftigen innerparteilichen Kontroverse über die mögliche Regierungsbeteiligung der NSDAP ohne die Kanzlerschaft Hitlers. Als Führer der Partei setzt sich Hitler in dieser Frage schliesslich gegen Gregor Strasser durch, der darauf seine Parteiämter daraufhin niederlegt. In Geheimverhandlungen zwischen der NSDAP-Führung und einem kleinen Kreis von Vertrauten des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg kommt es am 4. Januar 1933 im Haus des Kölners Bankiers Kurt von Schröder zu einer Einigung zwischen den Nationalsozialisten.

Am 30. Januar 1933 ernennt der Reichspräsident von Hindenburg Adolf Hitler zum Kanzler eines Kabinetts der nationalen Konzentration. Dem Kabinett gehören neben Hitler nur die Nationalsozialisten Wilhelm Frick als Innenminister und Hermann Göring als Minister ohne Geschäftsbereich und Reichskommissar für die Luftfahrt an. Neun konservative Minister stehen ihnen gegenüber und geben sich der Hoffnung hin, Hitler politisch zähmen zu können.
@Rurik: Ich? Zynismus? Never! Hitler war einer der fiesesten Verbrecher unseres Landes. Er war ein Mörder! Sorry, aber das muss jetzt mal raus!:motz:

Es geht auch mit weniger Emotionen. Und deine Art zu fragen hat eben schon was mit Zynismus zu tun. Galeotto sagt es dir ja schon, weniger Smilieys.

Er war doch ein Mörder nicht? Zwar war er es nicht direkt der die vielen unschuldigen Opfer ermordet hat, aber man hat es auf seine Anweisungen getan! Er war einfach skrupellos! Weil ER Juden hasste wurden so viele von ihnen qualvoll getötet!
Ohne seine vielen Helfer und Mitläufer, Täter und Mittäter ja dann ....


Dieses Thema interessiert mich einfach nur, das heißt nicht das ich hinter Hitler stehe! Ich habe nur versucht den Text in einer lockeren Weise herüber zu bringen, da das Thema schon angespannt genug ist....Sorry, wenn das jetzt fies oder unhöflich herüberkommt aber bei so etwas verliere ich einfach die Fassung!

Das sagt ja keiner, dass du hinter Hitler stehst, dann wären ja alle die NS-Forscher auch Anhänger - nein das geht schon in Ordnung dass dich das Thema interessiert. Nur versuche wirklich auf deinen Schreibstil zu achten.
 
Hitler war kein fieser Typ. Er war unterhaltsam und wenn er wollte, vor allem charmant. Man kennt ihn natürlich eher als keifenden Schreihals, aber den spielte er. Irgendwann muss er mal festgestellt haben, dass dies bei seinem Massenpublikum irgendwie ankam. Vielleicht wusste er selbst noch nicht einmal warum. Es sollte sicher seinen Fanatismus unterstreichen. Er liebte Wagner. Sicher auch wegen des Germanentums ... Aber, wird da gekeift?
Hitler erging sich zumeist, wenn er nichts bestimmtes verfolgte, in Monologen. Wenn man ihm zuhörte (nach drei, vier Stunden fiel es bestimmt schwer) wusste man, was er so ungefähr wollte. Der Führer hat gesagt ... die Juden muss man ... Da wurden, in den Köpfen der Zuhörer, Pläne draus. Vorauseilender Gehorsam!
Ich will diesen vorauseilenden Gehorsam nicht an sich verurteilen. Im Grunde kann er sehr konstruktiv sein. Um es auf die Spitze zu treiben und ein krankes Bild daraus zu machen ... Wenn man einem Pädophilen bei seinem Schwadronieren zuhört und daraus eine Orientierung macht...
 
Nur eine winzige Ergänzung zum Posting von floxx: In der historischen Forschung ist in den letzten zehn Jahren in Bezug auf den Nationalsozialismus der Begriff der Zustimmungsdiktatur geprägt worden.
Hinzu kommt - auch das ist in diesem Thread schon angesprochen worden - die polykratische Struktur des Systems, die Ämterkonkurrenz. Dadurch, dass verschiedene Dienststellen miteinander im Wettstreit standen, waren alle daran interessiert, besonders positiv (im Sinne des Nationalsozialismus) aufzufallen, das Resultat war der ebenfalls angesprochene vorauseilende Gehorsam.
 
Er war doch ein Mörder nicht? Zwar war er es nicht direkt der die vielen unschuldigen Opfer ermordet hat, aber man hat es auf seine Anweisungen getan!

Hitler erging sich zumeist, wenn er nichts bestimmtes verfolgte, in Monologen. Wenn man ihm zuhörte (nach drei, vier Stunden fiel es bestimmt schwer) wusste man, was er so ungefähr wollte. Der Führer hat gesagt ... die Juden muss man ... Da wurden, in den Köpfen der Zuhörer, Pläne draus. Vorauseilender Gehorsam!

ja, er hat Anweisungen - oder oft nur Denkanstösse ("man müsste......") gegeben. Und es gab genügend, die zur Ausführung bereit waren. Ein Überblick über die Personen hier:
Personen: Hitlers Helfer und Vollstrecker - Nationalsozialismus - Zeitpunkte - OPPIS WORLD

Als Martin Bormann (ab 12.3.1943 "Sekretär des Führers") immer mehr an Einfluss gewann, kamen auch die Redewendungen auf "der Führer würde wollen..." um als Anordnung von Hitler zu gelten, was in Wahrheit von Bormann ausging.

http://www.zukunft-braucht-erinnerung.de/drittes-reich/biographien/103-martin-bormann-1900-1945.html

Hitler war kein fieser Typ. Er war unterhaltsam und wenn er wollte, vor allem charmant. Man kennt ihn natürlich eher als keifenden Schreihals, aber den spielte er. Irgendwann muss er mal festgestellt haben, dass dies bei seinem Massenpublikum irgendwie ankam. Vielleicht wusste er selbst noch nicht einmal warum. Es sollte sicher seinen Fanatismus unterstreichen.

Das Keifen, Schreien, Toben hat er vor dem Spiegel geübt. Hitler nahm sogar Schauspiel- und Sprechunterricht:
Der Weltkrieg war vor deiner Tür - Schauspielunterricht für Hitler
 
Hitler war kein fieser Typ. Er war unterhaltsam und wenn er wollte, vor allem charmant. Man kennt ihn natürlich eher als keifenden Schreihals, aber den spielte er. Irgendwann muss er mal festgestellt haben, dass dies bei seinem Massenpublikum irgendwie ankam. Vielleicht wusste er selbst noch nicht einmal warum. Es sollte sicher seinen Fanatismus unterstreichen. Er liebte Wagner. Sicher auch wegen des Germanentums ... Aber, wird da gekeift?
Hitler erging sich zumeist, wenn er nichts bestimmtes verfolgte, in Monologen. Wenn man ihm zuhörte (nach drei, vier Stunden fiel es bestimmt schwer) wusste man, was er so ungefähr wollte. Der Führer hat gesagt ... die Juden muss man ... Da wurden, in den Köpfen der Zuhörer, Pläne draus. Vorauseilender Gehorsam!
Ich will diesen vorauseilenden Gehorsam nicht an sich verurteilen. Im Grunde kann er sehr konstruktiv sein. Um es auf die Spitze zu treiben und ein krankes Bild daraus zu machen ... Wenn man einem Pädophilen bei seinem Schwadronieren zuhört und daraus eine Orientierung macht...


Er begrüßte seine Sekretärinnen mit Handkuss und konnte wenn er wollte, durchaus charmant und sogar freundlich sein. Ein angenehmer gesellschafter war er aber wohl kaum. Er wusste alles und alles besser, laberte stundenlang seine Zuhörer über Wagner und die Kunst, Hundeerziehung, historische Lektionen und Vegetarismus voll.

Wenn er Witze machte, dann auf Kosten anderer. Er beklagte, dass die krepierten Gäule an der Ostfront keine Russen waren, denn dann hättte er die sich gegenseitig auffressen lassen können. Seine Glanznummer war, als er den Tschechen Hacha so zusetzte, dass dieser einen Herzanfall bekam und von seinem Arzt Morell versorgt werden musste. Filme, die ihm gefielen, mussten sich seine Gäste etliche male reinziehen, und es war auf dem Berghof oder in der Wolfsschanze furchtbar fad. Mussolini, der selbst eine Laberbacke war, geriet in Verzweiflung, weil der Führer niemanden zu Wort kommen ließ.

Für seine schöne Aussicht und weil er keine Nachbarn haben wollte, wurde dann schon mal enteignet und mit KZ gedroht, was Bormann, der "Reichsleiter vom Berg" übernahm.
 
Hallo Teddy.
Hitler hasste nicht wirklich alle Juden. Es gab einen Juden, den Hitler sehr gern hatte.

Adolf Hitlers Mutter war krank und starb. In dieser Zeit wurde sie von einem Arzt aufopfernd betreut, der Dr. Bloch hieß und Jude war. Vor einiger Zeit musste ich mich aus beruflichen Gründen intensiv mit Adolf Hitler befassen. Dabei habe ich eine wissenschaftliche Entdeckung gemacht. Adolf Hitlers Mutter war krank und starb. In dieser Zeit wurde sie von einem Arzt aufopfernd betreut, der Dr. Bloch hieß und Jude war. Weil die Hitlers arme Leute waren, arbeitete Dr. Bloch für ein bescheidenes, fast lächerliches Honorar, 77 Hausbesuche und 47 Behandlungen kosteten 359 Kronen. Das kann man alles nachlesen. Der junge Hitler ergriff unter Tränen Dr. Blochs Hand und sagte: »Dr. Bloch, ich werde Ihnen immer dankbar sein.« So war es. Hitler sorgte im sogenannten »Dritten Reich« persönlich dafür, dass dem alten Arzt kein Haar gekrümmt wurde, Dr. Bloch überlebte und sagte nach 1945 in einem Interview: »Mir wurden Vergünstigungen gewährt, wie sie keinem anderen Juden in ganz Deutschland eingeräumt worden sind.«

Quelle: Lebenszeichen: Hitler | Leben | ZEIT ONLINE
 
Hier werden zwei wichtige Ebenen vermischt. Hitler hasste die Juden nicht persönlich (in Form eines privaten Hasses, was bei einigen Millionen auch schwierig ist), er hasste das jüdische Volk, wegen seiner Vorstellung des so genannten "Weltjudentums", dass die so genannte "arische Rasse" von innen zersetzen würde. Somit war theoretisch die Zuneigung zu einem bestimmten Juden kein Problem, so lang man diesem nicht die weitere Unterwanderung der Gesellschaft erlaubte.
 
Hallo Teddy.
Hitler hasste nicht wirklich alle Juden. Es gab einen Juden, den Hitler sehr gern hatte.



Quelle: Lebenszeichen: Hitler | Leben | ZEIT ONLINE

Als Ergänzung zum Beitrag von YoungArkas.

Der Artikel in der Zeit ist schlecht recherchiert.

Edit: Hier muss ich mich korrigieren. Habe den Artikel noch einmal durchgelesen und festgestellt, der ist nicht schlecht recherchiert, sonder ironisch gemeint.



Der Arzt hier Eduard Bloch und lebte bis 1940 in Österreich. Nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten wurde er beruflich eingeschränkt, wie alle Juden. 1940 wanderte er in die USA aus wo er am 1. Juni 1945 starb.

Wie es nach 1940 gekommen wäre, weiss niemand, denn die Deportationen in Österreich begannen 1941/42.

Hier einen Auszug aus einem besseren Artikel der Zeit zu den Privilegien:

Auch Bloch musste im Oktober 1938 seine Praxis aufgeben. Ansonsten aber blieb er weitgehend von Verfolgungen unbehelligt, weil er in den Augen der Gestapo den Status eines »Edeljuden« genoss. (Dass diese unter Antisemiten geläufige Bezeichnung im Buchtitel ohne Anführungsstriche aufgenommen wird, ist eine unverzeihliche Nachlässigkeit). Als Einzige unter den Linzer Juden durften er und seine Frau in ihrer Wohnung bleiben, auch ihren Telefonanschluss behalten. Während nach der Pogromnacht vom 9. November 1938 der Druck auf die Juden wuchs, Deutschland so rasch wie möglich zu verlassen, harrten die Blochs aus. Im August 1939 wurden die beiden Enkelkinder mit einem der letzten Kindertransporte nach England geschickt. Ihren Eltern, Trude und Franz Kren, gelang Ende 1939 die Flucht nach New York. Und erst im November 1940 folgten ihnen Eduard und Lilli Bloch nach. Noch einmal half ihnen ihr privilegierter Status, denn den meisten Juden war zu diesem späten Zeitpunkt die Auswanderung nicht mehr möglich.

http://www.zeit.de/2008/48/P-Hamann-2/seite-1

Literaturtipp:
Brigitte Hamann: Hitlers Edeljude
Das Leben des Armenarztes Eduard Bloch; Piper Verlag, München 2008
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur zwei Gedankenfetzen möchte ich einwerfen:

Wurde Hitlers "Mein Kampf" flächendeckend gelesen und rechtzeitig als das ernstzunehmende Programm verstanden, das es leider war?

Wie leicht ist Widerstand in einer festzementierten Diktatur zu leisten?

Ich bin die Allerletzte, die das deutsche Volk von Schuld befreien oder den bereits vor Hitler existierenden Antisemitismus schmälern möchte, plädiere aber - wie die meisten anderen auch - für eine differenzierte Betrachtungsweise der überaus komplexen Problematik. Nur so kann der Schuldfrage ernsthaft und angemessen begegnet werden. Tun wir dies nicht, verliert die Schuld durch unvorsichtiges Vorgehen an Bedeutung, weil keiner mehr etwas davon wissen will. Das passiert mit allen oberflächlich betrachteten Sachverhalten so: Werden sie nicht differenziert betrachtet, fangen sie an zu nerven. Das darf in diesem Fall unter gar keinen Umständen passieren, weil unter anderem die Taten der Widerstandskämpfer dann auch an Bedeutung verlören (von den Leiden der Opfer des NS-Regimes einmal ganz abgesehen).
 
Nur zwei Gedankenfetzen möchte ich einwerfen:

Wurde Hitlers "Mein Kampf" flächendeckend gelesen und rechtzeitig als das ernstzunehmende Programm verstanden, das es leider war?

Mein Kampf wurde in der Weimarer Republik 280.000 mal verkauft. Das war durchaus eine beachtliche Anzahl. Allerdings gab es wohl sehr viele, die den Inhalt nicht ernst genommen haben.


Wie leicht ist Widerstand in einer festzementierten Diktatur zu leisten?

Zu welchem Zeitpunkt siehst du in Nazi-Deutschland eine fest zementierte Diktatur? Ab 1936 war das System der Überwachung durch Blockwarte und die NS-Gliederungen schon relativ dicht. Gegen Treffen konspirativer Gruppen hingegen konnte man nicht unbedingt so effizient von Staatsseite aus vorgehen, wie gegen politische Parteien. War eine Organisation allerdings enttarnt, wurde sie relativ schnell zerschlagen. Allerdings gelang es auch der Weißen Rose einige Zeit lang politisch aktiv gegen das NS-Regime und den Krieg vorzugehen um nur ein Beispiel zu nennen. Aktiver Widerstand war durchaus möglich, nur scheuten viele das bekannte hohe Risiko einer Verhaftung.
 
Wurde Hitlers "Mein Kampf" flächendeckend gelesen und rechtzeitig als das ernstzunehmende Programm verstanden, das es leider war?

Gegenfrage: Welch gläubiger Christ unter uns hat schon einmal die Bibel komplett durchgelesen? Und dann auch verstanden?

Gut, das war jetzt sehr polemisch.

Worauf ich hinweisen möchte ist, dass sich die Verbrechen des späteren NS-Regimes nicht in gerader Linie auf "Mein Kampf" zurückführen lassen. Das Buch ist ein - auch für die damalige Zeit schon - ziemlich stümperhaft zusammengeklopptes Machwerk. Andauernd brechen Gedankengänge ab, andauernd verliert sich der Autor in irgendwelchen Abschweifungen. Kurz: Das Ding ist für jemanden, der sich nicht professionell damit auseinandersetzt (ob als bekennender Nazi oder als Historiker) unlesbar.

Dass die NSDAP verbrecherische und menschenverachtende Ziele verfolgte, konnte man aber auch erkennen, wenn man das Werk nicht gelesen hatte. Und auch dann, oder gerade dann, wenn man sich nicht auf Hitler als einzigen Bezugspunkt konzentrierte (sondern vielleicht nur auf den örtlichen Funktionär, der einem Vorteile verschaffen konnte).

Totalitäre Systeme haben sicherlich immer einen Herrscher an ihrer Spitze. Der Gedanke aber, dass dieser auch totalitär handeln könnte (und damit der einzig Verantwortliche wäre), erscheint mir aber absurd. Und damit auch der Gedanke, dass ein einziges Buch das Geschick eines Landes habe bestimmen können.

Nein. Dazu gehört immer auch ein Volk. Und daher halte ich die Diskussion über den Verbreitungsgrad des "ersten Buchs" für Schattenfechterei, die ablenkt von den gesamtgesellschaftlichen Ursachen, die zu diesem Schreckensregime geführt haben.
 
Mein Kampf wurde in der Weimarer Republik 280.000 mal verkauft. Das war durchaus eine beachtliche Anzahl. Allerdings gab es wohl sehr viele, die den Inhalt nicht ernst genommen haben.

Ich beginne mal mit einer Selbstaussage: Ich halte mich für jemanden, der sehr viel liest. Dennoch besitze ich Bücher - die ich mir selber gekauft habe, die mir also nicht ungewollt geschenkt wurden - die seit Jahren ungelesen in meinen Bücherschränken stehen, obwohl ich sie mir nicht zu ostentativen Zwecken gekauft habe. (Ich will hier jetzt nicht die philosophische Frage anschließen, ob man ungelesene Bücher überhaupt besitzen kann.)

Will sagen: Die Anzahl verkaufter Bücher ist leider überhaupt kein Indikator dafür, wie viele Bücher tatsächlich angefangen wurden zu lesen und erst recht nicht, wie viele auch zu Ende gelesen wurden.
Hinzu kommt möglicherweise dann noch, dass Bücher verschenkt wurden (war das damals schon üblich? Später wurden ja dann Mein Kampf-Ausgaben jungen Ehepaaren auf dem Standesamt aufgezwungen), sprich von freiwilliger Zulegung muss gar nicht mal immer die Rede sein.
Zuletzt kommt noch der Buchkauf aus ostentativen Zwecken hinzu. Eine kleine politische Bibliothek zu besitzen kann ja durchaus auch dazu verwendet worden sein, sein politisches Interesse zu dokumentieren und sich informiert zu geben.
Also Vorsicht mit Verkaufszahlen.

Umgekehrt soll dies auch nicht die Wähler der Nazis entlasten. Dass die Nazis zum Krieg führen würden oder zum Holocaust, das war nicht unbedingt vorauszusehen, aber dass man mit den Nazis die Gewalt wählte, das muss allen klar gewesen sein.
 
Umgekehrt soll dies auch nicht die Wähler der Nazis entlasten. Dass die Nazis zum Krieg führen würden oder zum Holocaust, das war nicht unbedingt vorauszusehen, aber dass man mit den Nazis die Gewalt wählte, das muss allen klar gewesen sein.

Zumal das Buch dafür nicht unbedingt benötigt wurde, da Hitlers Reden und Proklamationen nebst NS-Presse in der deutschen Öffentlichkeit präsent waren und hinreichend "Auskunft" gaben.
 
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