Ägyptische Mythologie

Kassandra

Mitglied
Hallo Leute!

Wie hängen eigentlich Horus und Seth zusammen? Ich finde die ägyptische Mythologie sehr interessant und hoffe auf baldige Antwort.
 
So streng kann man das eigentlich bei ägyptischen Gottheiten eigentlich nicht sagen, weil sie immer mehrere Eigenschaften haben, sowohl gute als auch böse.

Seth ist der Gott des Chaos, der Wüsten, des Sturmes und des Krieges. Er wird durch ein nicht identifiziertes Tier dargestellt, er ist der Bruder (und Mörder!) des Osiris und damit Onkel von Horus.

Zeitweise genoß Seth große Verrehrung, besonders unter den Hyksos (15. und 16. Dynastie) aber auch die Herrscher der 19. Dynastie brachten Seth Wertschätzung entgegen (Könige Sethos I. und II. und Sethnacht aber auch Ramses II. selbst!), wohl weil sie aus dem Ostdelta stammen, wo seit den Hyksos der Sethkult betrieben wurde.


"Seth ist der "Herr der Metalle"; die (Eisen-)Erze werden daher als "Knochen des Seth" bezeichnet.
Aufgrund seiner kämpferischen Natur wird im NR eine der 4 Abteilungen des ägyptischen Heeres nach Seth benannt (die anderen Heeresteile nach Amun, Ra und Ptah).
Folgende Tiere sind dem Gott Seth zugeordnet: Antilope (Wüstentier), Schwein, männliches Nilpferd (die königliche Nilpferdjagd symbolisiert den Sieg des Horus über seinen Widersacher Seth), Krokodil, Esel und Schlange.
(Anm.: zum weiblichen Nilpferd s. "Gottheiten 3" [15] Thoëris = Taweret)
Seth personifiziert das notwendige Gegengewicht zur göttlichen Ordnung (Dualismus).
Der Ägypter erlebt die Welt aus dualistischer Sicht; er betrachtet die Polarität (Dualität) aber nicht unter dem Aspekt des Gegensatzes, sondern unter dem der Ergänzung. "Polarität" wird als "Gegensätzlichkeit bei wesenhafter Zusammengehörigkeit" definiert. "Gut" und "Böse" sieht der Abendländer als Gegensatz (im Sinne von "entweder - oder"), der Ägypter dagegen als Ergänzung (im Sinne von "sowohl - als auch").
Himmel und Erde ergänzen sich zum Kosmos, zum "Weltganzen".
Die "Beiden Länder" bilden in ihrer Einheit Ägypten.
Der Kampf zwischen Horus und Seth ist der Kampf zwischen Gut und Böse; das Licht siegt über die Dunkelheit und die Ordnung über das Chaos. Die Ordnung wird durch das Königtum (personifiziert in Horus) repräsentiert, das Chaos durch Seth." http://www.pernefer.de/gottheiten2.htm

 
Zuletzt bearbeitet:
Da gibts ne schöne Geschichte zu:
(Hier mal in kurzfassung ;) )
Horus wollte seinen rechtmäßigen Anspruch auf den Thron nun wahrmachen, jedoch saß auf diesem thron noch sein Onkel Seth.
Horus wandte sich also an die anderen Götter und bat diese um Hilfe. Die Götter Schu und Toth wollten Horus in seinem Vorhaben Seth vom Thron zu stürzen unterstützen.
Seths Vorschlag bat nun darum um den thron zu Kämpfen. Mann gegen Mann. Doch Toth wollte diesse Vorhaben nicht unterstützen.
Die Göttin neith schlug dann vor dem Gott Seth anstelle des Throns 2 Töchter des Re zur Entschädigung zu geben.
Doch damit war Re nicht einverstanden.
Immernoch stritten sich Seth und Horus um den Thron, bis Seth aus Zorn damit drohte jeden tag einen Gott zu töten.
Ausserdem wollte er kein gericht, in dem Isis, die Mutter des Re etwas zu bestimmen hatte... Das Gericht zog auf eine Insel und Isis versuchte verzweifelt dort hinzugelangen.
Sie verwandelte sich in eine wunderschöne Frau und versuchte Seth dadurch um den Finger zu wickeln.
Sie erzählte, sie sei eine verlassene Frau und dass ihr Sohn von einem fremden bedroht würde. Seth war total erschrocken über das verhalten des drohenden Fremden und stellte sich somit auf die Seite der Isis und der ihres Sohnes.
Nun verwandelte sie sich zurück und sagte ihm, dass er über sein eigenes verhalten gegenüber ihr und ihrem Sohn geurteilt habe...
Seth war total erschrocken und versuchte Mitleid bei Re zu erlangen.
Sie einigten sich auf einen Wettkampf um den Thron.
Seth und Horsu sollten sich in Nilpferde verwandeln und eine Zeit lang unter Wasser verbringen...
Wer zuerst auftauchte hatte verloren.
Isis machte sich nach einer Zeit Sorgen um ihren Sohn und fertigte eine Harpune an. Sie traf damit Seth, welcher seine Schwester um Gnade bat.
Sie hatte Mitleid mit ihm und entfernte die Harpune.
Horus war nun aber so sauer, dass er auftauchte und ihr den Kopf abschlug.
Re wollte Horus finden und für diese Tat bestrafen.
Auch Seth suchte nach Horus und wurde eines Tages in einer Oase fündig.
Seth riss Horus die Augen aus und versteckte sie in den bergen und dachte, dass Horus gestorben sei und verschwieg Re alles.
Doch die Göttin Hathor fand Horus und gab ihm sein Augenlicht zurück.
Auch Isis kehrte ins Leben zurück.
Irgendwann wurde ein Brief an Horus Vater Osiris geschickt, welcher empört übver das Verhalten gegnüber seines Sohnes war.
Osiris erklärte den Göttern, dass nur Horus Anspruch auf den Thron hätte und Seth wurde vors Gericht geführt.
Als Entschädigung für den Thron bekam Seth die Macht über Donner und Blitz, doch wurde er zudem in die Wüste verbannt...
dadurch erscheint Seth als Bild der zerstörung und vertrocknung....

Möchtest du noch etwas über die beiden wissen? *gg*

Gruß
Nina :bussi:
 
Öy, ihr seid ja gemein....ich mach mir hier die Mühe und schreib die geschichte hier rein und ihr schreibt in der zeit einfach...
*gg*
 
Hey Leute,


Vielen Dank für die vielen Antworten. Jetzt bin ich schon mal schlauer, was das betrifft. :idee: Finde die ägyptische Mythologie eigentlich ziemlich interessant. Obwohl ich mich in der griechischen besser auskenne. Habe zuletzt mit Interesse die "Enzyklopädie der Mythologie" gelesen..

Liebe Grüsse

Kassandra
 
Ich stimme Andronikos da voll und ganz zu . Ich habe mich auch mit
den ägyptischen Mythologie befasst und man kann es halt nicht sehen
wie im abendländischen Christentum wo ein Kampf Gut gegen Böse
(Gott/Teufel ) stattfindet , obwohl man auch das differenziert sehen kann ,
stattfindet . In der ägyptischen Mythologie wird das zerstörerische zB als
notwendig angesehen das etwas neues daraus entstehen kann .
Das alles hängt mit der lebenswichtigen Nilhochwasserperiode und
dem entspringen des Nils aus der lebensfeindlichen Wüste (zum mindest dachten die Ägypter so ) zusammen .
 
Außerdem nahmen es die Ägypter nicht allzu streng mit den Aufgaben und
der Trennung der Gottheiten wie die Römer oder Griechen etc .
Es war ein Land von einer enormen Ausdehnung von Nord nach Süd .
Götter hatten gleiche Aufgaben, verschmolzen und hatten unterschiedliche
Höhepunkte ihrer Verehrung . Man muss nur die enorme Länge des ägyptischen Zeitalters
betrachten vom Alten bis zum Neuen Zeit , von der Vordynastischen Zeit
bis zur Griechisch Römischen Zeit .
 
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